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Online-Glücksspiel: Einnahmen steigen

Im dritten Quartal des laufenden Jahres sind die Steuereinnahmen aus dem Online-Glücksspiel angestiegen. Das geht aus den veröffentlichten Zahlen des Bundesministeriums für Finanzen hervor. So konnten im gesamten Bundesgebiet steuerliche Einnahmen von rund 596 Millionen Euro generiert werden.

Eine Reihe Spielautomaten in einem Casino.
Die Steuereinnahmen durch virtuelle Automatenspiele haben im dritten Quartal 2022 beträchtlich zugenommen. (©Bru-nO/Pixabay)

Virtuelle Automatenspiele im Aufwind

Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sind die Einnahmen durch die Rennwett- und Lotteriesteuer um 15,5 Prozent gestiegen. Im dritten Quartal 2021 flossen 516 Millionen Euro in den Staatssäckel. Der Anstieg auf 596 Millionen ist nicht zuletzt auf die virtuellen Automatenspiele zurückzuführen, die durch den neuen Glücksspielstaatsvertrag (GlüStV) bundesweit legalisiert wurden.

Die steuerlichen Abgaben der Online-Casinos, die über eine deutsche Lizenz verfügen, beliefen sich auf rund 123 Millionen Euro. Das mag angesichts des Löwenanteils von 409 Millionen Euro, der auf die Lotterien entfiel, zwar noch relativ wenig sein, die steigende Relevanz der virtuellen Automatenspiele ist jedoch nicht von der Hand zu weisen.

Anbieterzahl wächst. Seit dem 01. Juli 2021 sind virtuelle Glücksspiele in Deutschland erlaubt. Die Umsetzung des GlüStV kam jedoch in den ersten Monaten nur schleppend voran. Insbesondere die Lizenzvergabe für Online-Casinos ließ lange auf sich warten, wodurch virtuelle Automatenspiele erst verzögert zur Verfügung standen. Mittlerweile ist das Lizenzverfahren jedoch im vollen Gange. Insgesamt 13 Anbieter für virtuelle Automatenspiele zählt der hiesige Markt – Tendenz steigend.

Neben den Lotterien und den virtuellen Automatenspiele generierten auch Online-Poker und Sportwetten steuerliche Abgaben. Von den eingenommenen Bruttospielerträgen der Online-Buchmacher flossen rund 53 Millionen Euro in die Tasche des Staates. Das digitale Poker generierte dagegen Steuereinnahmen in Höhe von acht Millionen Euro.

Virtuelle Automatenspiele: NRW mit höchsten Einnahmen

Laut den Zahlen des Bundesministeriums für Finanzen generierte Nordrhein-Westfalen die höchsten Steuerabgaben aus virtuellen Automatenspielen. Die Online-Casinos zahlten im bevölkerungsreichsten Bundesland Steuern in Höhe von 19,5 Millionen Euro. Knapp dahinter rangiert Schleswig-Holstein. Hier lagen die steuerlichen Abgaben durch Online-Spielautomaten im dritten Quartal des laufenden Jahres bei 18,8 Millionen Euro. Das Schlusslicht bildet derweil Mecklenburg-Vorpommern mit 1,4 Millionen Euro.

NRW & Schleswig-Holstein. Es ist nicht sonderlich überraschend, dass die steuerlichen Abgaben in NRW und Schleswig-Holstein am höchsten waren. Aufgrund der hohen Bevölkerungsanzahl ist der prozentuale Anteil der Glücksspieler in Nordrhein-Westfalen im Bundesvergleich relativ groß. Schleswig-Holstein dagegen pflegt seit 2012 eine liberale Haltung gegenüber des Online-Glücksspiels. Damals ging das nördlichste Bundesland einen Sonderweg und legalisierte auf eigene Faust virtuelle Glücksspiele.

Steuersatz in der Kritik

Die höheren Steuereinnahmen fußen auf dem einheitlichen Steuersatz von 5,3 Prozent, der für Online-Poker und -Automatenspiele gilt. Diese Regelung wurde gemeinsam mit dem Glücksspielstaatsvertrag eingeführt und steht bis heute in der Kritik, da die Festlegung des Steuersatzes im Vergleich zu vielen anderen Ländern unorthodox gehandhabt wird.

Die kritischen Stimmen waren insbesondere vor dem Inkrafttreten der neuen Gesetzgebung sehr laut. Dabei stand nicht unbedingt die unübliche Regulierung im Vordergrund. Vielmehr fürchteten Branchenexperten, dass die Online-Anbieter die Auszahlungsquoten (RTP) senken werden, um die hohen steuerlichen Abgaben auszugleichen. Auf diese Art und Weise ist es grundsätzlich möglich, finanzielle Verluste zu vermeiden.

Allerdings birgt dieser Ausgleichmechanismus die große Gefahr, den Schwarzmarkt zu beflügeln. Niedrige Auszahlungsquoten ziehen eine geringere Gewinnausschüttung nach sich, was wiederum das Spielangebot der lizensierten Betreiber unattraktiver macht. Im schlimmsten Fall wenden sich Spieler vom regulierten Markt ab und versuchen ihr Glück bei nicht-lizensierten Anbietern.

Befürchtung gerechtfertigt? Bereits vor dem 01. Juli 2021 verteidigten Befürworter den hohen Steuersatz und verbannten die potenzielle Abwanderung in den Schwarzmarkt in das Reich der Fabelwesen. Welche Seite letztliche Recht behält, kann zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht gesagt werden, da die Umsetzung des GlüStV noch nicht vollends abgeschlossen ist und die Dichte an virtuellen Glücksspielanbietern (noch) nicht allzu hoch ist.

Zukünftige Entwicklung

Es kann davon ausgegangen werden, dass die Steuereinnahmen aus dem Online-Glücksspiel in Zukunft weiter steigen werden. Das liegt in erster Linie an den virtuellen Automatenspielen, die in Deutschland noch in den Kinderschuhen stecken.

Erst seit einigen Monaten werden Lizenzen an Online-Casinos vergeben. Doch das Verfahren nimmt zunehmend an Tempo auf, so dass die Anzahl der Anbieter stetig wachsen wird. Zudem basiert das Verfahren selbst aktuell noch auf einer Übergangslösung. Eigentlich ist die „Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder“ (GGL) dafür verantwortlich, Konzessionen an qualifizierte und sichere Anbieter zu vergeben. Die Behörde befindet sich allerdings noch im Aufbau und ist erst ab dem 01. Januar 2023 voll einsatzbereit.

Lizenzverfahren. Aktuell übernimmt das Landesverwaltungsamt Sachsen-Anhalt das Lizenzverfahren, bis die GGL im nächsten Jahr dieser Aufgabe nachkommen kann. Die Whitelist mit den lizensierten Anbieter ist jedoch auf den Webseiten beider Behörden einsehbar.

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