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Promi-Werbeverbot in Ontario

In einer jüngsten Entscheidung hat Ontario den Einsatz von Prominenten und Sportlern in der Glücksspielwerbung verboten. Mit dieser Maßnahme zielt die kanadische Provinz darauf ab, den Einfluss bekannter Persönlichkeiten auf junge Menschen zu reduzieren und damit den Schutz von Kindern und Jugendlichen zu erhöhen.

Eine Gruppe von Kindern spielt in der Natur
Durch das Promi-Werbeverbot sollen Kinder und Jugendliche vor den potenziellen Gefahren des Glücksspiels geschützt werden. (©Artem Kniaz /Unsplash.com)

Neue Regelung zur Glücksspielwerbung

Ab dem 28. Februar 2024 dürfen in Ontario keine prominenten Persönlichkeiten mehr für Werbe- und Marketingzwecke im Bereich des Glücksspiels eingesetzt werden – darunter fallen unter anderem Sportler, Influencer und andere Personen des öffentlichen Lebens. Diese Entscheidung geht auf die „Alcohol and Gaming Commission of Ontario“ (AGCO) zurück, die eine Aktualisierung der geltenden Glücksspielregulierung erwirkt hat.

Das Promi-Werbeverbot umfasst nicht nur „lebende“ Personen, sondern schließt auch die Verwendung von fiktiven Wesen ein – z.B. Figuren aus Cartoons oder Animes. Da diese insbesondere im Leben von jüngeren Menschen eine größere Rollen spielen und somit Einfluss ausüben können, bezieht die neue Regelung auch nicht-reale Prominenz mit ein.

Tom Mungham, der CEO der AGCO, betonte die Notwendigkeit dieses Schrittes:

„Kinder und Jugendliche werden stark von den Sportlern und Berühmtheiten beeinflusst, zu denen sie aufschauen. Wir verstärken daher die Maßnahmen zum Schutz der Jugend von Ontario, indem wir die Verwendung dieser einflussreichen Persönlichkeiten zur Förderung von Online-Glücksspiel in Ontario verbieten“Tom Mungham, CEO der AGCO Offizielle Pressemitteilung der AGCO

Entscheidung basiert auf Marktanalyse

Die Entscheidung für das Werbeverbot kam nicht über Nacht, sondern geht laut der offiziellen Pressemitteilung der AGCO auf eine durchdachte Sondierung zurück. Seit der Legalisierung des Online-Glücksspiels in Ontario, das sich innerhalb von nur anderthalb Jahren zu einem Milliardenmarkt entwickelte, hat die AGCO den hiesigen Markt intensiv analysiert.

Im April 2023 konsultierte die Behörde verschiedene Stakeholder, darunter Spielerschutz-Organisationen, Experten und die Öffentlichkeit, um verschiedene Meinungen und Blickwinkel zum Werbeverbot zu sammeln.

Die Ergebnisse dieser Analysen zeigten einen deutlichen Verbesserungsbedarf im Bereich des Jugendschutzes. Insbesondere die Anziehungskraft von Prominenten und Athleten auf Minderjährige wurde als potenzielles Risiko im Glücksspielsektor identifiziert.

Ausnahme Trotz des strikten Verbots hat die ACGO eine Ausnahme in der neuen Glücksspielregelung verbaut. Prominente und Sportler dürfen zwar nicht kommerziell für das Glücksspiel werben, haben jedoch weiterhin die Möglichkeit, an Informationskampagnen rund um das verantwortungsvolle Glücksspiel mitzuwirken.

Ontarios Entscheidung, Prominentenwerbung im Glücksspiel zu verbieten, ist ein klares Signal für mehr Kinder- und Jugendschutz Schritt. Die ACGO erwartet, dass diese Maßnahme dazu beitragen wird, den negativen Einfluss des Glücksspiels auf junge Menschen zu verringern und ein gesünderes Verhältnis zum Glücksspiel in der Gesellschaft zu fördern.

Vergleich mit Niederlande

Nicht nur in Kanada steht man der Promiwerbung im Glücksspiel kritisch gegenüber. In Europa etwa finden sich Parallelen. Vorreiter sind dabei die Niederlanden, die bereits im Juni 2022 einen ähnlichen Schritt unternommen haben.

Seit dem 30. Juni 2022 ist es Glücksspielbetreibern in den Niederlanden untersagt, prominente Persönlichkeiten für ihre Werbekampagnen zu akquirieren und einzusetzen. Die niederländische Gesetzgebung definiert dabei genau, welche Bereiche das Verbot konkret umfasst. Neben Sport, Mode und Film dürfen potenzielle Testimonials nicht aus der Musikbranche stammen oder eine Berühmtheit in den sozialen Medien sein.

Im Gegensatz zu Ontario ist das Promi-Werbeverbot in den Niederlanden Teil einer umfassenderen Reform, um den Glücksspielmarkt im Land strenger zu regulieren und dabei besonders den Spielerschutz in den Fokus zu nehmen.

Frühere Werbestrategien sahen oft Kooperationen zwischen Online-Glücksspielbetreibern und Prominenten vor. Durch die Zusammenarbeit waren die jeweiligen Anbieter in der Lage, die Reichweite und Popularität der Berühmtheiten zu nutzen, um auf ihr Angebot aufmerksam zu machen. Die neue Regelung zwingt die Online-Casinos und Buchmacher jedoch, ihre Marketingstrategien zu überdenken und auf andere Art und Weise potenzielle Kunden zu akquirieren.

Ausnahmeregelung Auch das niederländische Glücksspielgesetz sieht bei seinem Promi-Werbeverbot eine Ausnahmeregelung vor. Denn wohltätige und staatliche Lotterien sind nicht vom Verbot betroffen und dürfen entsprechend weiterhin prominente Persönlichkeiten für ihre Werbezwecke nutzen. Das hat in der jüngeren Vergangenheit vermehrt zu Kritik geführt, die vornehmlich aus der hiesigen Glücksspielbranche stammte.

Derweil scheint das Promi-Werbeverbot zu fruchten. Die “Kansspelautoriteit” (KSA) – die niederländische Glücksspielbehörde – hat im Oktober 2022 ein erstes Fazit gezogen. Demnach halten sich meisten privaten Online-Glücksspielanbieter an die Vorgaben und verzichten auf prominente Persönlichkeiten für ihre Werbekampagnen.

Nur in zwei Fällen gab es Verstöße: Beide Unternehmen haben mittels Audioformate in TV-Spots und Podcasts mit bekannten Stimmen geworben, ohne jedoch die Gesichter zu zeigen. Trotzdem wurden sie von der KSA verwarnt. Anstatt schwerwiegender Sanktionen reagierte die Behörde mit einer offiziellen Abmahnung, betonte aber die Wichtigkeit der Regelung für den Spielerschutz.

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