Las Vegas Sands (LVS) hat das Marina Bay mit einer Smart-App ausgestattet, die den Aufenthalt voll digitalisiert. Das Casino-Resort in Singapur soll den Besuchern eine smarte und intelligente Erfahrung garantieren, die menschliche Kontakt obsolet macht.
Völlig neues Casinoerlebnis?
Das Marina Bay Sands in Singapur gehört zu den bekanntesten und imposantesten Casino-Resorts des Erdballs. Allein die Architektur wirkt wie von einem anderen Planeten. Auf drei gigantischen Konstrukten, die sich säulenartig in die Höhe schrauben, nimmt ein schiffsähnliches Gebilde Platz, das sich über die drei Säulen erstreckt und als eine Art Dach fungiert.
Die futuristische Eigenschaft beschränkt sich mittlerweile jedoch nicht nur auf die Architektur, sondern auch auf andere Bereiche des Casino-Resorts. So besitzt das Marina Bay seit neustem eine sogenannte Smart-App, die allen Besuchern frei zur Verfügung steht.
Die Anwendung verspricht einen digitalen Aufenthalt, der menschliche Interaktionen mit dem Personal überflüssig macht. Aus dem Smartphone wird schnell eine digitale Schlüsselkarte für die Suite oder das Zimmer. Auch die Nutzung der Aufzüge sowie die Bestellung von Speisen und Getränken können über die App abgewickelt werden. Selbst Reservierungen und Check-In sind möglich
Verbesserter Kundenservice Mit der Smart-App verfolgt LVS für das Marina Bay einen verbesserten Kundenservice. Ziel ist dabei, die digitale Erfahrung der Besucher in jeder Phase ihres Aufenthalts zu verbessern – von der Reservierung bis zum Auschecken.
Kontaktloser Tourismus
In der Smart-App ist auch ein Informations-Hub verbaut, das die Besucher während ihres Aufenthalts im Marina Bay mit zahlreichen Infos versorgt – z.B. mit Bahnhofsplänen. Doch auch Ticketkäufe, Prämienanreize und Parkrückerstattungen sind im Hub enthalten.
In zukünftigen Updates können die Hotelgäste mit weiteren Verbesserungen und Annehmlichkeiten rechnen. Geplant sind unter anderem das kontaktlose Abrufen von Parkscheinautomaten und Zahlungsoptionen. Zusätzlich wird die App auch einen Zugang zu E-Tickets bieten.
In einer Erklärung sagte Paul Town, COO vom Marina Bay, dass die Bereitstellung technologischer Funktionen ein wichtiger Bestandteil der zukünftigen Entwicklung sei. Nur so sei es möglich, die Standards und die Servicequalität des Casino-Resorts auf einem hohen Level halten zu können. Laut Town erhöhe die neue Smart-App nicht nur die Aufenthaltsqualität der Gäste, sondern trage auch zum Fortschritt eines eigenständigen Hotels bei.
Der technologische Fortschritt verändert dabei die gesamte Branche. Durch die technologischen Möglichkeiten der App werden die Mitarbeiter des Casino-Resorts in der Lage sein, zahlreiche Aufgaben schneller und effizienter zu erledigen – etwa die Bereitstellung optimierter Lösungen für Gäste. Dadurch könnte in Zukunft der Bedarf an Mitarbeitern verringert werden.
Smart-Hotel Das Marina Bay soll künftig zu einem Smart-Hotel werden. LVS hat dem Projekt allerhöchste Priorität beigemessen. Dabei dient das futuristische Casino-Resort in Singapur in vielen Bereichen als Versuchsobjekt – z.B. in der Robotik. So werden aktuell Testphasen für die Automatisierung von Roboterprozessen durchgeführt, um sämtliche Abläufe während des Aufenthalts zu vereinfachen. Nach Angaben des Glücksspielkonzerns kann so etwa der Zimmerbestand optimiert werden. Sollten die Tests in den verschiedenen Bereichen erfolgreich sein, kommen die Prozesse auch in anderen Casinos von LVS zum Einsatz.
Transformation des Marina Bay
Die Smart-App ist nur ein Puzzlestück der Transformation, die das Marina Bay in den nächsten Jahren durchleben wird. LVS hat für sein Casino-Resort in Singapur einige Modernisierungsarbeiten geplant.
Ein Großteil der Arbeiten zielt darauf ab, dem Casino einen neuen Anstrich zu verpassen – sowohl von innen als auch von außen. Andere Umbauphasen fußen dagegen auf Vereinbarungen mit den Behörden in Singapur, um das Glücksspiel-Duopol im Land zu erhalten.
Duopol in Singapur Die Glücksspielnachfrage in Singapur wird von nur zwei Casino bedient – vom Marina Bay und vom Resorts World Sentosa. Dieses Duopol stellt einen großen Besucherzulauf und damit wirtschaftliche Stabilität sicher.
Der erste Teil des Transformationsprozesses wird LVS voraussichtlich über 3,3 Milliarden US-Dollar kosten und sollte eigentlich im Jahr 2027 fertiggestellt werden. Die Corona-Pandemie und andere Hindernisse sorgten jedoch für Verzögerungen, was eine Verschiebung der Deadline nach sich zog. Als angepeilter Zeitraum wird nun Ende 2028 angegeben. Dann soll der erste Teil der Modernisierungsarbeiten endgültig abgeschlossen sein.
Laut Robert Goldstein, CEO von LVS, werden jedoch nicht sämtliche Arbeiten aufgeschoben. Einigen Bereichen wird eine hohe Dringlichkeit beigemessen – unter anderem den Renovierungen der Suiten und Zimmer. Allein dafür sollen rund 1,0 Milliarden US-Dollar bereitgestellt werden. Die Modernisierungsarbeiten umfassen die Suiten in zwei der drei Türme und werden voraussichtlich Ende des Jahres abgeschlossen sein.
