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Überfälle auf Spielhallen nehmen zu

Die Anzahl der Automatendiebstähle und Überfälle auf Spielhallen ist im vergangenen Jahr angestiegen. Das geht aus der Polizeilichen Kriminalstatistik hervor. Durch den Wegfall der Corona-Maßnahmen, die noch 2021 phasenweise das alltägliche Leben dominierten, ist die generelle Kriminalitätsrate im zurückliegenden Jahr gestiegen. Davon ist auch der landbasierte Glücksspielsektor betroffen.

Der Schatten einer Person mit einer Pistole, die ein Opfer bedroht.
Laut Polizeilicher Kriminalstatistik haben sich im Jahr 2022 mehr als 5,6 Millionen Delikte in Deutschland ereignet – darunter auch Mord. (©Maxim Hopman /Unsplash.com)

Nachholeffekte nach Corona-Pandemie

Die Corona-Pandemie ist Geschichte. Sicherheitsmaßnahmen, die den Alltag beschneiden, gibt es nicht mehr. Dennoch sind die Auswirkungen der Krise bis heute noch spürbar. So führt das Bundesinnenministerium die steigende Kriminalitätsrate auf den Wegfall der Corona-bedingten Beschränkungen zurück.

Laut der Innenministerin Nancy Faeser seien viele der begangenen Straftaten auf „Nachholeffekte“ zurückzuführen. Ein normaler Alltag, in dem Menschen frei unterwegs sind, bringe auch wieder mehr Tatgelegenheiten für Kriminelle mit sich. Das würden die gestiegenen Raubdelikte und Körperverletzungen verdeutlichen.

Laut der Polizeilichen Kriminalstatistik haben die Diebstähle im Jahr 2022 im Vergleich zu 2021 um 20 Prozent zugelegt. Bei den Raubdelikten gab es sogar einen Anstieg von 27 Prozent. Die erhöhte Kriminalitätsrate in diesem Deliktfeld umfasst auch das terrestrische Glücksspielsegment.

Lockdown Während der Corona-Pandemie brachten vereinzelte Lockdownphasen das komplette öffentliche Leben zum Erliegen. Dadurch wurden mitunter auch kriminellen Energien abgeschwächt, die sich im vergangenen Jahr nach überstandener Krise wieder frei entfalten konnten.

Überfälle auf Spielhallen

Spielhallen, Wettbüros und andere Glücksspieleinrichtungen mussten ihre Pforten während der Lockdownphasen geschlossen halten. Entsprechend konnten sie kein Opfer von kriminellen Machenschaften werden. Das Ende der Corona-Pandemie hat diesen Status quo jedoch ad absurdum geführt.

Im Jahr 2022 gab es laut der Kriminalstatistik insgesamt 215 Fälle von Raub und räuberischer Erpressung in Spielhallen. Im Jahr davor waren es noch 94 Fälle – ein Anstieg um 128 Prozent. Dem enormen Anstieg versuchte der „Verband der Deutschen Automatenindustrie“ (VDAI) zuletzt entgegenzuwirken. So zeige der langfristige Trend eher eine Abnahme der Delikte.

VDAI Im „Verband der Deutschen Automatenindustrie“ haben sich die Entwickler, Hersteller, Großhändler und Importeure von Unterhaltungsautomaten sowie von Waren- und Leistungsautomaten zusammengeschlossen. Der Verein ist Mitglied des Dachverbands „Die Deutsche Automatenwirtschaft“, der die Interessen der gesamten Branchen nach außen vertritt – etwa gegenüber der Politik und den Medien.

Spielhallen waren im Jahr 2017 noch in 591 Fälle involviert. Vor Corona war die Anzahl der Delikte ebenfalls hochfrequentiert. Rund 373 Fälle wurden erfasst. Im Vergleich zum zurückliegenden Jahr lässt sich so eine nachhaltige Abschwächung herausfiltern.

Eine konträre Entwicklung ist dagegen bei Automatendiebstählen zu beobachten. Hier sind die Fallzahlen enorm gestiegen – von 7.026 (2019) auf 19.756 (2022). Im Jahr 2021 waren es 10.717 Fälle. Ein abfallender Trend ist somit aus keinem Betrachtungswinkel zu erkennen.

Debatte um Schwarzmarkt

Die Polizeiliche Kriminalstatistik beinhaltet auch sämtliche Vorfälle rund um illegale Glücksspiele. Für das zurückliegende Jahr wurden insgesamt 1.861 Fälle von unerlaubtem Glücksspiel erfasst. Dazu zählen sämtliche gesetzwidrige Aktivitäten, die den Echtgeldgewinn als Ziel haben. Wer etwa private Glücksspielrunden veranstaltet oder als nicht-lizensierter Glücksspielanbieter seine Produkte offeriert, macht sich strafbar.

Im Jahr 2021 lag die Fallzahl für illegale Glücksspiele noch bei 1.907 – ein leichter Rückgang im Vergleich zu 2022. Allerdings war die Situation vor Corona eine gänzlich andere. So wurden 2019 rund 947 Delikte gezählt, die illegalen Glücksspielaktivitäten zuzuordnen sind. Das entspricht einer prozentualen Differenz von satten 97 Prozent zu 2022.

Auch wenn die vergangenen Jahre kein genaues Bild zeichnen, wie sich das illegale Glücksspiel in Deutschland genau entwickelt, wird die Polizeiliche Kriminalstatistik neues Öl in die leicht entflammbare Debatte um die Regulation des hiesigen Glücksspielmarktes gießen. Erst vergangene Woche hatte Georg Stecker, Vorstandssprecher der DAW, die zu geringe Präsenz regulierter Glücksspielangebote kritisiert.

Laut Stecker seien zu wenige legale Spielautomaten im Umlauf. Dadurch sei ein Rückgang des legalen Angebots zu befürchten, was wiederum die Bemühungen des neuen Glücksspielstaatsvertrags (GlüStV) um mehr Spielerschutz verpuffen lassen würde. Der DAW-Vorstandssprecher mahnte abermals, dass bei dem aktuellem Kurs die Gefahr groß sei, dass die Spieler in den Schwarzmarkt abwandern.

Neuer Zündstoff Die Debatte um den Glücksspielschwarzmarkt ist nicht neu. Bereits im Vorfeld des neuen GlüStV, der im Juli 2021 in Kraft getreten war und unter anderem virtuelle Glücksspiele in Deutschland legalisiert hatte, hatten sich die Fronten immer mal wieder verhärtet – Politik gegen Branche. Ganz vorne dabei war stets Georg Stecker. Er kritisierte viele Maßnahmen der neuen Gesetzgebung und versuchte im Wohle des Spieler- und Jugendschutzes zu intervenieren. Die Zurückdrängung des Schwarzmarktes war dabei stets sein wichtigstes Anliegen.

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