besteonlinecasinos.co

Macau: Erneuerung der Lizenzen

In Macau werden die Casino-Lizenzen von sechs Glücksspielanbietern für weitere zehn Jahre verlängert. Das gab die Regierung der chinesischen Sonderverwaltungszone am vergangenen Wochenende bekannt. Die jeweiligen Unternehmen wurden Anfang des Jahres dazu aufgefordert, ihre bestehenden Lizenzen erneuern zu lassen und entsprechende Anträge zu stellen, die nun bestätigt wurden.

Das Casino Lisboa in Macau bei Nacht.
Die Casinos in Macau gehen mit der Erneuerung ihrer Lizenzen die Verpflichtung ein, sich auch außerhalb der Glücksspielindustrie zu engagieren. (©Elina Sitnikova/Unsplash)

Vorläufige Zusage

Auch wenn die Regierung am vergangenen Samstag die Erneuerung der Casino-Lizenzen bestätigte, handelt es sich um eine vorläufige Zusage. Rechtskräftig sind die Vereinbarungen mit den jeweiligen Glücksspielanbietern erst, wenn diese die entsprechenden Verträge unterschrieben haben. Laut André Cheong, handele es sich dabei jedoch nur um einen rein formellen Akt, der noch in diesem Jahr über die Bühne gehen soll.

Gegenüber der hiesigen Presse erklärte Cheong, dass mit der Erneuerung der Casino-Lizenzen ein Umstrukturierungsprozess der hiesigen Glücksspiellandschaft in Gang gesetzt werden soll. So sollen die jeweiligen Anbieter zukünftig nicht nur den Glücksspielsektor, sondern auch die nationale Unterhaltungsbranche mit Leistungen und Produkten bedienen.

Zu den sechs bestätigen Lizenzinhabern gehören „MGM Grand“, „Galaxy“, „Venetian Macau“, „Melco Resorts“, „Wynn Resorts“ und „SJM Resorts“. Alle Anbieter sind bereits längere Zeit in Macau verwurzelt und gehören entsprechend zu den bekanntesten Casinos in der chinesischen Sonderverwaltungszone.

Ranking. Die Anträge der sechs bestätigen Casinos wurden durch die Regierung individuell bewertet. Die eingereichten Unterlagen und das damit verbundene Konzept erhielten durch die Prüfer eine Punktzahl, die mit der Konkurrenz verglichen wurde. Daraus entstand ein Ranking, an dessen Spitze MGM mit der höchsten Punktzahl steht. Das schwächste Ergebnis erzielte derweil SJM.

Image als Glücksspielmetropole

Macau ist die größte Glücksspielmetropole auf dem Planeten. Die Sonderverwaltungszone liegt südöstlich von China direkt an der Küste des Südchinesischen Meers und hat einen autonomen Status inne. Die eigene Regierung obliegt somit nicht der Regentschaft Chinas – jedenfalls offiziell. Denn die Kommunistische Partei im Reich der Mitte um Staats- und Parteichef Xi Jinping erhebt bereits seit längerer Zeit einen historischen Anspruch auf Macau.

Der politische Einfluss durch Peking ist in der jüngeren Vergangenheit enorm gewachsen. Politische, kulturelle und gesellschaftliche Reibepunkte sind die Konsequenz. Auch das Glücksspiel ist dabei Streitthema. Macaus Image als Glücksspielmetropole ist China ein Dorn im Auge. Peking fordert daher tiefgreifende Veränderungen. Die Sonderverwaltungszone soll in den nächsten Jahren zunehmend das Image als Glücksspielparadies ablegen.

Helfen sollen dabei die erneuerten Casino-Lizenzen. So erwartet die Regierung Macaus von den jeweiligen Betreibern mehr Engagement in Bereichen außerhalb des Glücksspiels. Finanzminister Lei Wai Nong machte deutlich, dass die Casinos das Unterhaltungssegment in den nächsten zehn Jahren zu ihrem Hauptgeschäft machen müssen. Das Glücksspiel soll zunehmend eine untergeordnete Rolle spielen.

Corona offenbart Abhängigkeit. Der Druck aus Peking ist nicht der einzige Grund, warum Macau das Image als Glücksspielmetropole ablegen möchte. Die Sonderverwaltungszone ist wirtschaftlich komplett vom Glücksspielsektor abhängig. Das wurde während der Corona-Pandemie sehr deutlich. Als durch die globalen Einschränkungen der Tourismus vollständig zum Erliegen kam, stürzte die hiesige Wirtschaft komplett ab. Solch ein Horrorszenario soll sich künftig nicht wiederholen. Entsprechend soll das Glücksspiel nicht das einzige wirtschaftliche Standbein in Macau bilden.

Die Neuausrichtung des Glücksspielsektors in Macau wird voraussichtlich hohe Kosten für die Lizenzinhaber mit sich bringen. Das berichten jedenfalls die Medien in der Sonderverwaltungszone. Allein der Erhalt der Konzession kostet die Unternehmen jeweils Milliardenbeträge. Für die nächsten zehn Jahren steht eine Gesamtsumme von 12,5 Milliarden US-Dollar im Raum. Je nach Größe und Umfang der Casinos pendeln sich die Kosten zwischen 1,9 und 2,5 Milliarden US-Dollar pro Konzern ein.

Keine Junkets mehr

Seit Anfang des Jahres werkelt Macau an der Umstrukturierung der hiesigen Glücksspielindustrie. Mit der Erneuerung der Casino-Lizenzen wurde nun der nächste Schritt getätigt. Doch bereits vorher wurden einige Hebel umgelegt, um den Prozess in Gang zu bringen. Für viel Aufsehen sorgte dabei das Verbot für Junkets.

Junkets. Die sogenannten Junkets sind Glücksspielreisen für VIP-Kunden, die von den Casinos in Macau lange Zeit angeboten wurden. Die Besucher verpflichten sich dabei, während des Aufenthalts im Casino zu spielen. Dafür übernimmt das jeweilige Casino alle anfallenden Kosten – Anreise, Übernachtung und Co.

Die Regierung reagierte mit dem Verbot der Junkets auf die sinkende Popularität und die hohe Kriminalitätsrate, die mit den Casinoreisen in Verbindung standen. So wurde etwa im November 2021 ein riesiges Syndikat um den ehemaligen Suncity-Chef Alivn Chau aufgedeckt, das sich auf Casino-Junkets spezialisiert hatte.

zum Seitenanfang