Das Main Event der WSOP 2020 ist mit etwas Verspätung beendet worden. Damian Salas ist der neue Champion. Der Argentinier konnte das finale Heads-up des Main Events der World Series of Poker 2020 für sich entscheiden. Ausgespielt wurde die inoffizielle Poker-Weltmeisterschaft im All-Suite Hotel & Casino in Las Vegas. Für seinen Sieg brauchte Salas Geduld und Nerven, bevor er sich nach rund sechs Stunden gegen den US-Amerikaner Joseph Hebert endgültig durchsetzen konnte. Neben dem inoffiziellen Titel des Poker-Weltmeisters und dem prestigeträchtigen goldenen Bracelet strich Salas auch noch eine Gewinnsumme von einer Million US-Dollar ein. Allerdings wird die 2020 Ausgabe des größten Pokerturniers der Welt anders in Erinnerung bleiben als in den vergangenen Jahren. Ausschlaggebend ist dafür mal wieder die Corona-Pandemie.
WSOP Main Event 2020: Das etwas andere Turnier
Die World Series of Poker (WSOP) wurde aufgrund der Corona-Pandemie in diesem Jahr anders ausgetragen, als es bisher der Fall war. Online wurde auf GGPoker und wsop.com jeweils ein Online-Main-Event ausgetragen. Damian Salas setzte sich dabei auf GGPoker gegen 673 Spieler durch und entschied auch den Final Table, der wiederum live am 15. Dezember im King´s Casino in Rozvadov ausgespielt wurde, durch. Bereits hier konnte er sich ein Preisgeld in Höhe von 1.550.969 US-Dollar sichern. Joseph Hebert ließ im anderen Main Event sogar 704 Gegner hinter sich und strich an seinem Final Table die Gewinnsumme von 1.553.256 US-Dollar ein. Im All-Suite Hotel & Casino in Las Vegas musste nun die endgültige Entscheidung für das goldene Bracelet zwischen den beiden Siegern fallen.
Verzögerung der Austragung aufgrund der Corona-Pandemie. Ursprünglich war geplant, dass das Heads-up-Finale des Main Events der World Series of Poker (WSOP) 2020 auch in dem besagten Jahr noch stattfindet. Deshalb war die Austragung auf den 30. Dezember 2020 angesetzt. So sollte trotz eines durch die Corona-Pandemie massiv beeinträchtigten Pokerjahres noch ein würdiger Abschluss gefunden werden. Doch das Virus machte auch hier den Veranstaltern einen Strich durch die Rechnung. Damian Salas konnte aufgrund der COVID-19-Restriktionen erst im neuen Jahr in die Vereinigten Staaten einreisen, weswegen das Turnier auf den 03. Januar 2020 verschoben werden musste.
Ein nervenaufreibendes Duell im Heads-up
Das mit Spannung und speziell in der Poker-Szene großem Interesse erwartete Heads-up Duell zwischen dem Argentinier Damian Salas und dem US-Amerikaner Joseph Hebert hielt, was es im Voraus versprochen hatte, nämlich eine ganze Menge heißester Poker-Action. Insgesamt wurden stattliche 173 Hände gespielt, bis der Sieger feststand. Zunächst hatte dabei der US-Amerikaner klar die Nase vorne. Im Stack-Vergleich führte er lange mit rund der dreifachen Menge. In der 83. Hand hätte das Duell dann schon für Herbert entschieden werden können, aber Salas konnte sein All-in durchbringen und seinen Stack verdoppeln.
In der Folge kämpfte sich Salas immer weiter nach oben und übernahm schließlich die Führung. In der 136. Hand schien das Blatt sich endgültig gewendet zu haben, doch dieses Mal konnte Herbert mit einem All-in verdoppeln. Maßgeblich für den Ausgang des Duells war dann die 170. Hand. Beide Spieler hielten bei einem großen Pot das Ass auf der Hand, Salas sicherte sich aber diese Hand mit dem besseren Kicker, was ihm eine Führung von rund 4:1 bei den Chips brachte. Drei Hände später war es dann soweit. Herbert stellte seine restlichen Chips mit der Kombination Ass Dame All-in. Salas hatte König Bube auf der Hand und ging mit. Der Flop brachte mit zwei Königen und zwei Fünfen das Full House für Salas, wodurch er sich zum neuen Poker-Weltmeister krönte.
Salas ergänzte im Siegerinterview unmittelbar nach Beendigung des Duells, dass es ihm nicht um das Preisgeld ginge. Er spiele vor allem aufgrund der wahnsinnigen Herausforderung, die unter anderem dieses Mega-Event mit sich bringt. Es sei die Liebe zum Poker, die ihn antreibt. Er wolle sich in jedem seiner Spiele verbessern und seine Pokerfähigkeiten mit anderen Spielern messen. Er sei aber natürlich äußerst stolz darauf, das Main Event der WSOP gewonnen zu haben.
Damit hat die inoffizielle Poker-Weltmeisterschaft 2020 endlich seinen verdienten Sieger gefunden. Verzögerungen, kurzfristige Planänderungen sowie das Ausweichen auf Online-Turniere – die WSOP 2020 war anders. Sicherlich würden die meisten Pokerspieler gerne wieder zum alten Format zurückkehren, dennoch können sich die Organisatoren auf die Schulter klopfen, dieses speziell für die Poker-Branche äußerst bedeutende Mega-Event trotz einer weltweiten Corona-Pandemie durchgeführt zu haben. Ob die WSOP 2021 in diesem Jahr allerdings zum traditionellen Format in Las Vegas zurückkehrt, bleibt angesichts der aktuellen weltweiten Entwicklungen hinsichtlich der Pandemie aber mehr als fraglich. Doch die Hoffnung sollte die Pokerwelt niemals aufgeben, schließlich weiß niemand, was sich die Organisatoren dieses Jahr einfallen lassen.
