besteonlinecasinos.co

New York: Online-Poker vor Legalisierung?

In New York wird derzeit über einen Gesetzesentwurf entschieden, der Online-Poker legalisieren könnte. Noch ist das beliebte Kartenspiel im östlichen US-Bundesstaat flächendeckend verboten. Das könnte sich jedoch dank der Initiative von James Pretlow ändern. Der Abgeordnete hat vergangene Woche einen Antrag eingereicht, der das Verbot von Online-Poker kippen soll.

Eine Person schaut sich seine zwei Karten während einer Pokerpartie an.
Poker gehört zu den beliebtesten Spielen in den US-Casinos, ist jedoch als virtuelle Varianten in vielen Bundesstaaten verboten. (©Michał Parzuchowski/Unsplash)

Poker benötigt neue Begriffsdefinition

Die Bundesstaaten in den USA haben allesamt die Möglichkeit, das Glücksspiel in ihrem Territorium bis zu einem gewissen Grad autonom und selbstständig zu regulieren. Dadurch gelten in den verschiedenen Staaten zuweilen unterschiedliche Gesetze. In puncto Poker herrscht jedoch große Einigkeit – insbesondere, wenn es um die Begriffsdefinition geht.

In den USA gilt Poker als reines Glücksspiel und wird entsprechend auf gesetzlicher Ebene nicht anders als Roulette, Blackjack und Co. behandelt. Von dieser Einordnung muss man sich laut Petlow lösen. Der Politiker fordert eine Neudefinition von den beiden beliebten Pokervarianten: Texas Hold’em und Omaha Hold’em. Sie sollen nicht mehr als reine Glücksspiele, sondern als Geschicklichkeitsspiele eingestuft werden.

Geschick oder Glück? Im Gegensatz zu den klassischen Glücksspielen obliegt Poker nicht vollkommen dem Glück. Die Spieler können den Ausgang einer Partie mittels Strategie, Können sowie Spiel- und Menschenverständnis bis zu einem gewissen Grad beeinflussen. Das beweisen nicht nur die internationalen Toplisten, auf denen sich immer die gleichen Namen lesen. Auch auf wissenschaftlicher Basis gibt es viele Analysen, Arbeiten und Auswertungen über das Thema. Nichtsdestotrotz kommt Poker nicht ohne eine gehörige Portion Glück aus. Dadurch ist eine konkrete Einstufung relativ schwierig.

Sollte es tatsächlich zu einer Neuauslegung des Pokerbegriffs kommen, könnte deutlich leichter eine Legalisierung von Online-Poker erwirkt werden. Die gesetzlichen Parameter hätten bei einer Einstufung als Geschicklichkeitsspiel keine Aussagekraft mehr.

Bis sowohl über eine neue Begriffsdefinition als auch über den Antrag von James Pretlow endgültig entschieden wird, könnte jedoch viel Zeit vergehen. Bürokratische Hürden, Meinungsverschiedenheiten und mehrphasige Abstimmungen könnten einen langatmigen Prozess nach sich ziehen.

Gewaltiger Kapitalfluss dank Lizenzgebühr

Dass sich eine Legalisierung von Online-Poker für den Staat New York mehr als lohnen würde, ist kein Geheimnis. Pretlow machte im Rahmen seiner Antragseinreichung keinen Hehl aus wirtschaftlichem Profit. So fordert der Abgeordnete von den Online-Pokeranbietern, die eine Lizenz erhalten, eine jährliche Gebühr von 10,0 Millionen US-Dollar. Weitere Abgaben müssen derweil über eine Steuer, die mit 15,0 Prozent auf die Bruttospielerträge zu Buche schlägt, geleistet werden.

Ob der finanzielle Anreiz ausreichend für die Aufhebung des geltenden Verbots ist, wird sich allerdings noch zeigen. Bei den vergangenen Versuchen, Online-Poker in New York zu legalisieren, brachte die Aussicht auf wirtschaftlichen Profit nicht genügend Durchschlagskraft mit sich, um eine Gesetzesänderung durchzusetzen.

Die zuständigen Behörden lehnten in den vergangenen Jahren alle Versuche ab. Auch Pretlow gehörte zu den Geprellten. Im Jahr 2019 wagte der Politiker seinen ersten Vorstoß. Zuletzt musste Senatsmitglied Joseph Addabbo eine Niederlage hinnehmen.

New Jersey als Ausweichmöglichkeit. Sollte das Verbot für Online-Poker in New York nicht gekippt werden, dient New Jersey als nächstmöglicher Ausweichstandort. Im benachbarten Bundesstaat können lizensierte Online-Pokeranbieter legal operieren.

Online-Sportwetten als Vorbild?

Was für finanzielle Ausmaße virtuelle Glücksspiele annehmen können, dürfte New York aus eigener Erfahrung bekannt sein. Der US-Bundestaat hat erst im Januar 2022 den Online-Sportwettensektor für private Anbieter geöffnetmit bahnbrechendem Erfolg. In den ersten zwei Monaten platzierten die Sportfans eine Gesamtsumme von 2,4 Milliarden US-Dollar auf Wetten. Davon flossen allein 80 Millionen als Steuerabgaben in den Staatssäckel.

Der Sportwetten-Boom im Empire State scheint auch ein Jahr nach der Legalisierung des Branchensegments nicht abzuebben. Der östliche Bundesstaat wird gar als ernsthafter Konkurrent für New Jersey und Nevada bewertet, die den Ruf als Glücksspieloasen innehaben.

Zwischen Januar und November 2022 entrichteten die lizensierten Online-Buchmacher insgesamt 542 Millionen US-Dollar an die Finanzämter in New York. Zusätzlich flossen nochmal 200 Millionen durch die Lizenzgebühren in das Portemonnaie des Staates.

NFL-Playoffs. American Football ist der beliebteste Sport in den Vereinigten Staaten. Die NFL rangiert entsprechend auf dem ersten Platz unter den großen Sportligen im Land. Gerade während der Playoffs steigen Interesse und Zulauf nochmal enorm. Das ist auch auf dem Sportwettenmarkt spürbar. Gerade zum Super Bowl winken den Buchmachern rekordverdächtige Einnahmen.

Der Erfolg der Online-Sportwetten in New York könnten der politischen Riege vor Augen führen, welches Potenzial die Legalisierung von Online-Poker mit sich bringt.

zum Seitenanfang