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Australien setzt Regulierung um

Australien hält weiter an seiner strikten Regulierung für Glücksspielwerbung fest und setzt auf Geldstrafen auf dem heimischen Markt – und das zeigt Wirkung auf die Branche. Im bevölkerungsreichen Bundesstaat New South Wales (NSW) hat das „Office of Liquor, Gaming and Racing“ (OLGR) bereits Millionenstrafen an etwaige Branchenakteure verhängt, die gegen die hiesigen Glücksspielwerbebestimmungen verstoßen haben. Die aktuelle Entwicklung könnte weitreichende Folgen für die zukünftige Glücksspiellandschaft in Australien haben.

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Die australischen Regulierungsbehörden in den einzelnen Bundesstaaten sprechen empfindliche Geldstrafen gegen Glücksspielbetreiber aus, die gegen das Werbegesetz im Sektor verstoßen. (©pattyjansen /Pixabay.com)

Harte Strafen für Glücksspielbetreiber

In Australien ist die Glücksspielwerbung entweder komplett untersagt oder signifikant eingeschränkt. Daher gehen die australischen Behörden konsequent gegen Verstöße vor – besonders im Bundesstaat New South Wales.

Seit dem Jahr 2016 hat das OLGR Strafen in Höhe von 1,1 Mio. AUD (umgerechnet 650.000 Euro) gegen lizensierte Betreiber verhängt. Die ausgesprochenen Geldbußen resultierten größtenteils aus Gerichtsurteilen. Aber auch die OLGR hat direkte Bußgelder verhängt und zahlreiche rechtliche Schritte gegen unerlaubte Glücksspielwerbung eingeleitet.

Das Glücksspielgesetz in NSW untersagt Werbung, die Spieler zum häufigen Spielen ermuntert. Jane Lin, Direktorin des OLGR, unterstrich im Rahmen einer offiziellen Pressemitteilung, dass ihre Behörde eine strenge Null-Toleranz-Politik verfolgt und erklärte, dass das Risiko einer Strafverfolgung sehr hoch ist. Dabei adressierte sie vor allem die Online-Buchmacher im Land:

„Wir haben uns aktiv mit den Online-Buchmachern auseinandergesetzt und sie über die Einhaltung ihrer gesetzlichen Verpflichtungen aufgeklärt. Entschuldigungen von Wettunternehmen, die dennoch gezielt Werbung mit einem Spieleanreiz schalten, lassen wir daher nicht gelten. Sie können sich sicher sein, dass das Risiko, erwischt und strafrechtlich verfolgt zu werden, extrem hoch ist.“Jane Lin, Direktorin des OLGR Offizielle Pressemitteilung des OLGR

Im April habe das OLGR namhafte Buchmacher wie Sportsbet und Betr bereits mit empfindlichen Geldbußen abgestraft, so Lin weiter. Dabei seien bei Betr diverse Bußgeldbescheide eingegangen, die summiert 210.000 AUD umfassen – die höchste Geldstrafe, die je in NSW gegen einen Wettanbieter aufgrund von Werbeverstößen verhängt wurde.

Landesweite Reformen in Aussicht?

Die strikte Vorgehensweise in NSW könnte bald landesweit in Australien zum Standard werden. Es gibt wachsende Forderungen aus der Politik und von verschiedenen Spielerschutzorganisationen, eine landesweite Regulierungsbehörde zu gründen. Auf diese Art und Weise soll eine allgemeingültige Gesetzeslage gelten.

In NSW dürfen beispielsweise Geschäfte mit Spielautomaten nicht mehr an ihren Fassaden für diese Geräte werben. Aktuell zieren zwar noch Werbeschilder die Schaufenster, diese müssen bald jedoch entfernt werden. Andernfalls drohen den Betreibern hohe Geldstrafen. In anderen Bundesstaaten gibt es eine derartige Regelung nicht, was eine einheitliche Gesetzeslage verhindert.

Eine zentrale Glücksspielbehörde könnte für konsistente Regelungen und verbesserten Spielerschutz im ganzen Land sorgen. Auch ein landesweites Verbot von Glücksspielwerbung steht im Raum.

Reformplan Aktuell ist Michael Foggo, ehemaliger OLGR-Direktor, mit der Ausarbeitung eines Reformplans beauftragt. Bis November nächsten Jahres soll klar werden, in welche Richtung sich die Glücksspielregulierung in Australien entwickelt.

Australien: Zukunft des Glücksspielmarktes

Die Glücksspielindustrie in Australien steht an einem entscheidenden Wendepunkt. Während die Regulierungsbehörden in den einzelnen Bundesstaaten versuchen, den Schutz der Bürger und die Integrität des Marktes zu gewährleisten, müssen sie auch den wirtschaftlichen Wert der Branche berücksichtigen. Einen Status quo ausfindig zu machen, der beide Seiten in eine Balance bringt, wird zukünftig das Ziel sein.

Das Glücksspiel hat in Australien traditionell eine starke Präsenz – sowohl in terrestrischen Einrichtungen als auch im wachsenden Online-Segment. Mit steigendem Bewusstsein für die potenziellen negativen Auswirkungen des Glücksspiels in Gesellschaft und Branche versucht die Regierung, eine effektive und faire Regulierung sicherzustellen. Aber jede Regulierung hat auch wirtschaftliche Auswirkungen.

Viele Arbeitsplätze und erhebliche Steuereinnahmen sind direkt und indirekt mit der Glücksspielindustrie verbunden. Daher gibt es Bedenken, dass zu strenge Regulierungen den Arbeitsmarkt torpedieren könnten. Dadurch würden im schlimmsten Fall viele Arbeitsplätze verloren gehen, was wiederum den ökonomischen Beitrag der regionalen Branche schmälert.

Schwarzmarkt Zu strenge Glücksspielregularien hätten nicht nur Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt, sondern könnten auch die Tür für Schwarzmarktaktivitäten öffnen. Das angestrebte Ziel, den Schutz der australischen Spieler zu schützen, würde dadurch unterwandert werden. Viele nicht-lizensierte Glücksspielanbieter legen keinen großen Wert auf Spielerschutzmaßnahmen. Daher werden derzeit zunehmend Netzsperren eingesetzt.

Der Schlüssel für die australische Regierung wird darin bestehen, eine ausgewogene Herangehensweise zu finden, die den Schutz der Bürger gewährleistet, ohne die wirtschaftliche Vitalität des Landes zu beeinträchtigen. Mit dem von Michael Foggo vorgestellten Reformplan wird es interessant zu sehen sein, wie diese Balance erreicht wird und wie sie die Zukunft der Glücksspielindustrie in Australien prägt.

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