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Brasilien: Neuer Steuersatz für Online-Glücksspiele

Die digitale Glücksspiellandschaft in Brasilien steht vor einer signifikanten Veränderung, die auf einen Beschluss der Wirtschaftskommission des Landes zurückgeht. Die staatliche Behörde hat die Einführung eines Steuersatzes von 12 Prozent für Sportwetten und Casinospiele im Internet beschlossen. Dieser Schritt, der Teil eines umfassenderen Gesetzesentwurfs zur Regulierung des Online-Glücksspiels ist, markiert einen Wendepunkt in der brasilianischen Glücksspielgesetzgebung.

Zwei Pferde mit Jockeys Kopf an Kopf während eines Rennens.
Wetten auf Pferderennen oder andere Sportarten werden in Brasilien in naher Zukunft mit 12 Prozent besteuert. (©Jeff Griffith /Unsplash.com)

Legalisierung von Sportwetten und Online-Casinos

Die Entscheidung der Wirtschaftskommission, digitale Sportwetten und Casinospiele künftig mit 12 Prozent zu besteuern, folgt auf einen langen und komplizierten Prozess. Ursprünglich war eine Besteuerung von 18 Prozent angedacht, was jedoch auf heftigen Widerstand in der Branche stieß.

Kompromiss? Laut brasilianischen Medienberichten dürfte der neue Steuersatz von 12 Prozent die erhitzten Gemüter der beteiligten Parteien bis zu einem gewissen Grad besänftigen. Es wird davon ausgegangen, dass das geplante Besteuerungsausmaß von der Branche zum großen Teil akzeptiert wird.

Der verabschiedete Gesetzentwurf 3.626/2023 modifiziert die früheren Legalisierungspläne und sieht nun nicht nur die Regulierung von Sportwetten, sondern auch von Online-Casinos vor. Interessant ist hierbei, dass Wetten auf Fantasy-Sportarten von dieser Legalisierung ausgenommen sind.

Für die Umsetzung der neuen Gesetzeslage sind weitere Schritte erforderlich. Nach der Zustimmung der Wirtschaftskommission wird der Entwurf dem Senat zur Prüfung vorgelegt. Bei einer positiven Abstimmung landet der Entwurf schließlich auf dem Schreibtisch von Präsident Lula da Silva. Mit seiner Unterschrift würden Sportwetten und Online-Casinos offiziell legalisiert. Der gesamte Prozess ist jedoch nicht unumstritten und wirft Fragen hinsichtlich der Regulierung, Lizenzierung und des Spielerschutzes auf.

Auswirkungen der neuen Regelung

Die Einführung des 12-prozentigen Steuersatzes ist nur ein Teil der Gesamtstrategie auf dem brasilianischen Glücksspielmarkt.

Im Oktober legte das brasilianische Finanzministerium die Anforderungen fest, die Anbieter erfüllen müssen, um eine Lizenz zu erhalten. Diese umfassen die Gründung einer Tochtergesellschaft in Brasilien für ausländische Unternehmen sowie strenge Maßnahmen zum Spielerschutz und zur Verhinderung von Spielmanipulationen und Geldwäsche. Die entsprechenden Vorgaben stellen für viele Anbieter eine große Herausforderung dar und könnten die Landschaft des Online-Glücksspiels in Brasilien nachhaltig verändern.

Die Zukunft des Online-Glücksspiels in Brasilien ist weiterhin ungewiss. Ein Gesetz zur Regulierung von Sportwetten existiert zwar seit 2018, konnte jedoch unter der Regierung von Jair Bolsonaro nicht umgesetzt werden. Die aktuelle vorläufige Maßnahme treibt die Regulierung zwar voran, aber Diskussionen bleiben bestehen – insbesondere über die Besteuerung.

Aufgeblähte Kosten Die Glücksspielbranche in Brasilien hatte darauf hingewiesen, dass die ursprünglich geplante 18-prozentige Umsatzsteuer zusammen mit weiteren Abgaben auf bis zu 34 Prozent ansteigen könnten. Ob die nun vorgeschlagenen 12 Prozent trotz derzeitiger Zustimmung eine tragfähige Lösung darstellen, wird sich in den kommenden Wochen zeigen.

Die Regulierung von Sportwetten und Online-Casinos mit einem moderaten Steuersatz von 12 Prozent ist ein entscheidender Moment in der Geschichte des digitalen Glücksspiels des Landes. Während diese Entwicklung für die Branche positiv sein könnte, bleiben Herausforderungen und Unsicherheiten bestehen.

Die kommenden Wochen und Monate werden Aufschluss darüber geben, wie effektiv diese neuen Regelungen in der Praxis umgesetzt und welchen Einfluss sie auf den Markt haben werden.

Regulierungsversuche nach Sportwettenskandal

Während Brasilien seine Gesetzgebung im Bereich der Sportwetten und Online-Casinos aktualisiert, erlebt die hiesige Branche in der öffentlichen Wahrnehmung ein historisches Tief – primär der Sportwettensektor. Der Grund: Der jüngste Sportwettenskandal in Brasilien.

Im Mai 2023 wurden im Land 16 Personen wegen des Verdachts auf Spielmanipulation und illegales Wetten angeklagt – darunter sieben professionelle Fußballspieler. Dieser Skandal wirft ein Schlaglicht auf die potenziellen Gefahren des unregulierten Wettmarktes und hinterfragt die Integrität des Sports im Land.

Die Staatsanwaltschaft des Bundesstaates Goiás behauptet, dass die Vergehen in 13 Spielen der brasilianischen Meisterschaft in den Serien A und B, einschließlich acht Spielen im Jahr 2022, stattfanden.

Bezahlung für Regelverstoß Laut Anklage hat eine kriminelle Bande verschiedene Profispieler dafür bezahlt, Regelverstöße zu begehen, um dann auf diese Ausgänge zu wetten und Gewinne zu erzielen. Die Gruppe soll Spielern aus Vereinen wie Santos, Juventude, Cuiabá, Cruzeiro, Athletico Paranaense, Internacional und Fluminense bis zu 500.000 Reais (etwa 100.000 US-Dollar) als Vorauszahlung angeboten haben​.

Als Reaktion auf die Affäre hat der brasilianische Fußballverband (CBF) die Beteiligung der Bundespolizei gefordert und betont, dass keine Pläne bestehen, den aktuellen Wettbewerb auszusetzen.

CBF-Präsident Ednaldo Rodrigues erklärte damals, man arbeite mit der FIFA sowie brasilianischen Vereinen und Verbänden zusammen, um jegliche Art von Kriminalität, Betrug oder illegale Handlungen im Fußball zu bekämpfen. Er betonte, dass Personen, die solche Verbrechen begehen, keinen Platz im brasilianischen und weltweiten Fußball haben sollten.

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