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Brasilien: Sperre nach Wettskandal

Im Rahmen des Wettskandals im brasilianischen Fußball wurde einer der involvierten Spieler lebenslänglich gesperrt. Die Richter des obersten Sportgerichts des Landes entschieden am Montag, dass Marcos Vinicius Alves Barreira, auch bekannt als Romário, nie wieder ein Fußballfeld in Brasilien betreten darf. Der 21-Jährige spielte bis zum Bekanntwerden der Manipulationsaffäre für Vila Nova de Goiás.

Das Logo des brasilianischen Fußballverbandes auf einem Trikot.
Der brasilianische Fußballverband (CBF) hat umfassende Ermittlungen in die Wege geleitet, um den Wettskandal aufzudecken. (©Alice Yamamura /Unsplash.com)

Ende einer vielversprechenden Karriere

Die Untersuchungen rund um den Wettskandal im brasilianischen Fußball laufen auf Hochtouren. Wie weit und wie tief die Causa tatsächlich reicht, ist zwar noch nicht absehbar, die verantwortlichen Parteien rund um den brasilianischen Fußballverband (CBF) haben jedoch in Form von Suspendierungen bereits früh erste Konsequenzen gezogen.

Nun jedoch scheint die Strafverfolgung in Brasilien eine deutlich härtere Gangart an den Tag zu legen. Während der Großteil der involvierten Spieler eine temporäre Suspendierung erhalten haben, darf Romário nie wieder die Fußballschuhe schnüren. Der 21-jährige Mittelfeldspieler von Vila Nova de Goiás wurde vom obersten Sportgerichts lebenslänglich gesperrt.

Laut offiziellen Dokumenten umfasst das Strafmaß jedoch nicht nur die permanente Sperre. Romário muss zusätzlich ein Bußgeld in Höhe von 25.000 Brasilianische Real (BRL) zahlen. Die Summe entspricht umgerechnet circa 4.500 Euro.

Sperre für Teamkollege Neben Romário wurde noch ein weiterer Spieler von Vila Nova de Goiás durch das oberste Sportgericht gesperrt – Gabriel Domingos. Allerdings handelt es sich um keine lebenslange Sperre. Das Strafmaß umfasst eine sechsjährige Suspendierung sowie ein Bußgeld in Höhe von knapp 3.000 Euro.

Sowohl Romário als auch Domingos wurden bereits nach Bekanntwerden des Wettskandals aus ihrem Verein entlassen. Das Ausmaß ihrer Involvierung war zu diesem Zeitpunkt jedoch nicht bekannt. Im Zuge der Untersuchungen, die sich seit Wochen erstrecken, brachte die Staatsanwaltschaft jedoch Licht ins Dunkel.

So sollte Romário in der Partie gegen Sport Recife, die am letzten Spieltag der letztjährigen Zweitligasaison stattfand, absichtlich ein Foul begehen und eine gelbe Karte erhalten. Für seine „Dienste“ wurden ihm 30.000 Euro geboten. Rund 2.000 Euro bezahlte ihm eine unbekannte Person im Voraus. Der Deal platzte jedoch, da Romário nicht in der endgültigen Startaufstellung stand.

Untersuchungen dauern an

Seit ungefähr drei Wochen weiß die Öffentlichkeit von der Wettaffäre in Brasilien. Die Strafverfolgungsbehörden, die Justiz und auch der Fußballverband des südamerikanischen Landes sind jedoch bereits seit längerer Zeit im Bilde. Anfangs waren sich die beteiligten Parteien noch nicht im Klaren, dass der Skandal bis in den Profibereich reicht. Mittlerweile herrscht jedoch Klarheit.

Als Ground Zero gilt Goiás. Der Bundesstaat im mittleren Teil des Landes wurde als Ursprung der Manipulationsaffäre deklariert. Die hiesige Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass mindestens 15 Spiele in Goiás gefixt wurden. Von den mehr als 100 Personen, die in die Causa involviert sein sollen, wurden bisher 25 angeklagt – darunter 15 Spieler sowie 10 Betrüger und Geldgeber. Der Skandal ist mittlerweile so groß, dass sich selbst das brasilianische Parlament mit dem Thema befasst.

Laut der Strafverfolgungsbehörden wurden insgesamt 8 Spiele aus der vergangenen Erstligasaison gefixt. Auch eine Partie aus der zweiten Liga war von Manipulation betroffen. Die Betrugsmasche zielte dabei nicht auf Tore oder Ergebnisse ab. Vielmehr ging es um Spielerereignisse wie Fouls, Elfmeter und den Erhalt von Karten. Nach Angaben der Behörden steckt ein gut organsiertes Wettsyndikat hinter dem Skandal.

Wettsyndikat Die kriminelle Vereinigung soll im großen Stil professionelle Fußballspieler angeworben haben. Für Summen zwischen 10.000 bis 20.000 US-Dollar sollten die jeweiligen Akteure diverse Regelverstöße begehen. Die Betrüger platzierten entsprechend Wetten bei diversen Buchmachern – auch bei renommierten Anbietern. Nach offiziellen Informationen wurden dem Syndikat etwaige Aktivitäten auf Bet365 und Betano nachgewiesen.

Spieler aus unteren Ligen

Erst die Manipulation der Partien im Profibereich hat dem Wettskandal in Brasilien die aktuelle Tragweite verliehen. Dabei wurden auch viele Spiele in den unteren Ligen gefixt. Aufgrund der deutlich niedrigeren Gehälter sind die jeweiligen Akteure wesentlich anfälliger für Anwerbeversuche durch betrügerische Banden.

Ein passendes Beispiel ist der Fall von Nikolas Farias. Der Spieler von Novo Hamburgo, einem Verein aus der vierten brasilianischen Liga, wurde vom Sportgericht des Bundesstaates Rio Grande do Sul für 720 Tage gesperrt. Die Richter sahen es als erwiesen an, dass Farias in einem Spiel absichtlich einen Elfmeter verschuldete und dafür bezahlt wurde.

Umgang mit Wettskandal Die Aufarbeitung der Wettaffäre in Brasilien wird voraussichtlich noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Der aktuelle Umgang mit der Causa scheint derweil einige Parteien zu überfordern. Die jeweiligen Klubs scheuen sich vor öffentlichen Aussagen und der Verband geht immer wieder auf Tauchstation.

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