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Drohnen bei Pferderennen: Wettvorteil

Der Einsatz von Drohnen bei Pferderennen sorgt für ordentlich Unmut bei Buchmachern und Wettveranstaltern. Wie das Tech-Magazin „Wired“ zuletzt berichtete, würden immer mehr Drohnenbesitzer die fliegenden Aufzeichnungsgeräte für einen unfairen Vorteil bei Sportwetten nutzen. Gerade während der Live-Rennen seien die Drohnen für eine klare Wettbewerbsverzerrung verantwortlich, was seit geraumer Zeit für Zündstoff zwischen Pferderennbahn-Betreibern und Drohnenbesitzer sorge.

Zwei Jockeys bei einem Pferderennen.
Live-Pferderennen werden im regulären TV zeitlich versetzt gezeigt, was durch einen Echtzeit-Stream durch Drohnen keinerlei Relevanz mehr hat. (©clarencealford/Pixabay)

Streams in Echtzeit

Drohnen sind fest in der Gesellschaft etabliert und können mittlerweile für erschwingliche Preise gekauft werden. Mit den unbemannten Aufnahmegeräten können Videos, Bilder und Inhalte kreiert werden, die früher undenkbar waren. Gerade in der Film- und Werbeindustrie sind die fliegenden „Kameramänner“ nicht mehr wegzudenken. Doch auch unter Privatleuten sind Drohnen ein beliebtes Gadget. Allerdings bringen neue technische Errungenschaften auch immer etwaige Schattenseiten mit sich.

So sollen mehrere Veranstalter von Pferderennen nach Berichten des Tech-Magazins „Wired“ Personen außerhalb der Rennstrecke dabei beobachtet haben, wie sie mit ihren Drohnen die jeweiligen Events in Echtzeit streamten. Nutzer im Internet, die sich die privaten Streams anschauen, würden dabei in puncto Sportwetten einen erheblich Vorteil gegenüber den Zuschauern der regulären TV-Übertragung haben.

Verzögerung im TV. Im kommerziellen Fernsehen werden die meisten Live-Events mit einer Verzögerung ausgestrahlt, um sowohl jegliche Form der Beeinträchtigung zu verhindern als auch einen gewissen Reaktionsspielraum zu gewährleisten. Gerade bei Live-Sportevents sind leichte Verzögerungen an der Tagesordnung. So werden z.B. alle Spiele und Events der National Football League (NFL) seit dem „Nipplegate“ aus dem Jahr 2004 mit Delay ausgestrahlt. Damals wurde während der Halbzeitshow des Super Bowls die rechte Brust der Sängerin Janet Jackson entblößt.

Speziell bei Pferderennen seien die Livestreams per Drohne ein ernstzunehmendes Problem. Der Sport ist im Gegensatz zu vielen anderen Sportarten so aufgebaut, dass sich buchstäblich innerhalb einer Sekunde alles verändern kann. Die Echtzeit-Streams der fliegenden Aufnahmegeräte würden entsprechend dafür sorgen, dass die Wettkunden noch vor den Buchmachern die kleinsten Veränderungen wahrnehmen würden. Dadurch seien sie in der Lage, Tipps und Wetten vor einer Quotenanpassung durch die Wettanbieter zu platzieren.

Geschäftsmodell in Großbritannien?

Pferderennen sind traditionell in Großbritannien sehr beliebt. Es kommt daher wenig überraschend, dass die Gemüter gerade auf der Insel erhitzt sind. Einige „findige“ Briten hätten Drohnen-Wetten sogar zu einem Geschäftsmodell weiterentwickelt und diese zu ihrem Beruf gemacht.

Eines der prominentesten Beispiele ist sicherlich Micheal McCool. Der ehemalige Windhund-Trainer sei laut britischen Branchenmedien kein unbeschriebenes Blatt im Drohnengeschäft und würde kaum ein Pferderennen auslassen. Dabei streame er nicht nur die Rennen für interessierte Wettfans, sondern nutze seine Drohnen auch für seinen persönlichen Wettvorteil.

Profitables Geschäft. McCool setze knapp 30.000 Pfund pro Woche auf Live-Wetten, die er selbst aufnimmt und streamt. Gegenüber der britischen Presse habe er einmal zu Protokoll gegeben, dass er abzüglich der anfallenden Kosten für sein Beruf pro Tag etwa einen Gewinn von 200 Pfund macht. So müsse er nicht nur seinen Drohnen regelmäßig warten, sondern auch eingestellte Mitarbeiter bezahlen.

Drohnen-Wetten nicht gesetzeswidrig

Seit 2019 halte McCool die Rennstrecken-Besitzer und Buchmacher in Atem. Derweil seien auch andere Drohnenbesitzer auf das ungewöhnliche und neuartige Geschäftsmodell aufmerksam geworden. Gleichwohl der wettbewerbsverzerrenden und unfairen Eigenschaft der Drohnen-Wetten könnten die geprellten Parteien nicht viel gegen sie ausrichten. Nach britischem Recht würden die Streams per Drohnen nicht gegen geltenden Recht verstoßen. Selbst die britische Glücksspielaufsicht UKGC sähe es nicht als nötig an, sich in dieser Thematik einzuschalten.

Chancengleichheit. Die UKGC ließ zuletzt verlauten, dass es keinerlei Gründe für ein Eingreifen gäbe. So sei das Nutzen von technologischen Hilfsmitteln für eine schnellere Informationsbeschaffung nicht zu verurteilen, sofern alle Spieler, Zuschauer und Wettenden die gleiche Chance hätten, diesen Vorteil wahrzunehmen. Entsprechend müsse deutlich gemacht werden, dass es derartige Möglichkeiten gibt.

Kontrollverlust durch Drohnen-Wetten

Die Drohnen-Wetten seien in den Augen der Sportveranstalter verantwortlich dafür, dass die Kontrolle über das eigene Geschäft verloren geht. So würden die Echtzeit-Streams der Pferderennen auf lange Sicht die gesamte Branche gefährden, da diese sich zu einem großen Teil durch die Übertragungsrechte der regulären TV-Anstalten finanziert.

Kampf gegen Drohnen. Obwohl Justiz und Glücksspielaufsicht die Drohnen-Wetten derzeit gewähren lassen, seien Sportveranstalter und Pferderennbahn-Betreiber in jüngerer Vergangenheit mit anderen Mitteln gegen das Geschäftsmodell vorgegangen. So würden sie immer wieder allgemeine Flugverbote am Tag eines Rennens erwirkt haben, um die Drohnen aus dem Luftraum zu verbannen. Zudem seien Anzeigen bei der Polizei wegen einer potenziellen Sicherheitsgefährdung gestellt worden.

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