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Fantasy-Sports: Neue Sportwetten?

Fantasy-Sports erlebt als neue Form der Sportwetten seit geraumer Zeit einen Boom in den Vereinigten Staaten. Gewettet wird inzwischen auf alles. Wie viele Punkte ein einzelner Spieler erzielt, wie viele Blocks ihm gelingen oder auch wie oft er im Laufe einer Partie aufs Tor schießt. Was in der internationalen Sportwetten-Branche in den Bereich Nischen- oder Spezialwette fällt, hat sich vor allem in der USA zu einer völlig neuen Form der Sportwetten entwickelt: Fantasy-Sports. Das moderne Konzept boomt – insbesondere bei der jüngeren Generation.

Ein Baseballstadion in den USA.
Durch Fantasy-Sports wird die MLB wieder interessanter für das jüngere Publikum. (©hellosoyeon/Pixabay)

Revolution im Anmarsch

Die Glücksspielindustrie ist seit Jahren in einer nicht enden wollenden Wachstumsphase, die vor allem durch das breitgefächerte Angebot im Internet entstanden ist. Mittlerweile haben viele Staaten das gesellschaftliche und wirtschaftliche Potenzial hinter dem Online-Glücksspiel erkannt, so dass ein flächendeckender Liberalisierungsprozess eingeleitet worden ist, der sich nicht nur auf den europäischen Markt beschränkt. Auch die sonst so konservative US-Politik öffnet allmählich den hiesigen Glücksspielmarkt. Vor allem der Bereich der Sportwetten hat in den Staaten eine enorme Entwicklung hinter sich. Inzwischen generiert der US-Sportwettenmarkt zwischen 60 und 73 Milliarden US-Dollar jährlich – Tendenz steigend.

Der boomende Sportwettenmarkt hat in Nordamerika das Konsumverhalten der Sportfans nachhaltig verändert, wodurch sich ein revolutionäres und dynamisches Konzept entwickelt hat: Fantasy-Sports. Es basiert auf dem klassischen Prinzip der Sportwetten, passt sich aber mit der Kombination eines Managerspiels dem aktuellen Zeitgeist an. So haben Wettfans die Möglichkeit, sich virtuell einen Kader der jeweiligen Sportart oder Liga zusammenzustellen. Von den realen Leistungen der einzelnen Spieler profitieren dann die virtuellen Pendants in Form von Punkten. Blocks, Assists, Balleroberungen – für jede Statistik werden Werte erhoben, die letztlich in den persönlichen Kader einfließen. Für hohe Gesamtpunktzahlen werden auf den unterschiedlichen Plattformen große Gewinne ausgeschüttet. Dadurch ist eine enorm kompetitive Subkultur entstanden, die im Kern auf Sportwetten basiert und immer größer wird. So gibt es etwa eigene TV-Kanäle für Fantasy-Sports sowie Unmengen an Analysten und Journalisten, die sich nur mit diesem Themengebiet auseinandersetzen.

Gigantischer Markt. Nach offiziellen Angaben spielen allein in den USA rund 46 Millionen Menschen fast täglich Fantasy-Sports. Im Jahr 2019 konnte die wachsende Subbranche so knapp drei Milliarden US-Dollar umsetzen. Die finanziellen Dimensionen scheinen dabei nur ein Zwischenschritt für noch größere Summen. Da immer mehr Bundesstaaten Fantasy-Sports legalisieren, steigen im Umkehrschluss die Zugriffszahlen. Oftmals stufen die einzelnen Parlamente das neuartige Glücksspielkonzept nicht konkret als Glücks-, sondern als Geschicklichkeitsspiel ein. Experten betiteln Fantasy-Sports dagegen als personalisierte Sportwette.

Personalisierte Sportwette

Fantasy-Sports bietet in seiner Aufmachung in vielerlei Hinsicht ein personalisiertes Wetterlebnis. So geht es nicht nur um die Kaderzusammenstellung und das Punktesammeln, auch Wetten auf einzelne Statistiken der jeweiligen Spieler ist ein fester Bestandteil der neuartigen Branche. Mittlerweile ist das Konzept so beliebt und riesig, dass die vier großen US-Profiligen mit den Branchenleadern „Draft Kings“ und „Fan Duel“ kooperieren. Die Marketing-Bemühungen der Platzhirsche erinnern dabei stark an die von Sportwetten-Anbieter. Während Live-Übertragungen kommt man unweigerlich in Kontakt mit Fantasy-Sports. Die Werbespots locken mit verschiedenen Bonusprogrammen und einem üppigen Startguthaben für Neukunden.

Veränderung des Sportkonsums. Fantasy-Sports ist nicht nur eine neue Form der Sportwetten, sondern hat den gesamten Sportkosmos in den USA auf den Kopf gestellt. So nehmen die vier großen Profiligen ein Wandel im Konsumverhalten wahr, da abseits des sportlichen Interesses durch das neue Modell der Sportwette eine neue Komponente hinzugekommen ist. Insbesondere in der MLB ist diese Veränderung spürbar. Die sinkenden Zuschauerzahlen machen der Baseballliga seit Jahren zu schaffen. Vor allem die jüngeren Generationen können mit dem entschleunigten und zähen Spielprinzip nicht viel anfangen. Fantasy-Sports hat das geändert, da jede Spielsituation maßgeblich für den Gewinn einer Wette verantwortlich sein kann.

Fantasy-Sports in Europa

Der Hype um Fantasy-Sports erobert nur sehr langsam den europäischen Sportwettenmarkt. Etablierte Buchmacher und Anbieter, die in den einzelnen EU-Staaten operieren, verfügen nur sporadisch über eine separate Rubrik für Fantasy-Sports. Zudem ist die sportliche Vielfalt in Europa deutlich limitierter als in den Staaten. In den meisten Ländern ist Fußball die unangefochtene Nummer Eins. Das machen auch die Zugriffszahlen auf dem klassischen Sportwettenmarkt deutlich. Hier werden die meisten Einsätze für Fußballwetten gezahlt. Neuartige Plattformen wissen um den Stellenwert der beliebtesten Sportart der Welt und versuchen auf eigene Art und Weise den Hype um Fantasy-Sports mit dem Fußball zu verbinden. Auch wenn das Prinzip der Sportwetten und des Managerspiels eins-zu-eins aus den Staaten übernommen wird, scheint das ganz große Feuer bei den europäischen Sportfans noch nicht entfacht worden zu sein.

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