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Ende der Sportwetten-Werbung?

Das „Bündnis gegen Sportwetten-Werbung“ (BgSwW) fordert das Ende der Sportwetten-Werbung im Profisport. Auf der neu gegründeten Webseite appelliert die Vereinigung pünktlich zum Saisonstart der Fußballbundesliga an Politik und Sportakteure, die hohe Werbedichte an Buchmachern einzudämmen. Nach Ansicht der Bündnismitglieder seien die Werbemaßnahmen für die Sportwettenanbieter in den vergangenen Jahren völlig aus dem Ruder gelaufen.

Derbystar-Ball der Fußballbundesliga auf einem Rasenplatz.
Viele Vereine der Fußballbundesliga haben einen Sponsoring-Vertrag mit Wettanbietern. (©Tobias Rehbein/Unsplash.com)

Fußballbundesliga: Werbung nimmt Überhand

Werbung für Sportwettenanbieter ist in Deutschland vor allem in der Fußballbundesliga omnipräsent. Viele Vereine in den ersten drei Profiligen pflegen eine Kooperation mit einem Buchmacher. Aus Sicht der jeweiligen Klubs sind die Deals äußerst lukrativ, da sie in der Regel relativ hoch dotiert sind. Mit den Mehreinnahmen wird nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit bewahrt, sondern auch ein sportlicher Vorsprung gegenüber der Konkurrenz erzielt – im Idealfall jedenfalls. Doch was sind die Konsequenzen der flächendeckenden Werbung für Sportwetten? Mit dieser Frage beschäftigt sich das BgSwW. Die Vereinigung hat pünktlich zum Saisonstart der Fußballbundesligen ihre neue Webseite gelauncht, auf der sie die übermäßige Werbung für Sportwettenanbieter scharf kritisiert. Nach Ansicht der Bündnismitglieder hätten die Werbemaßnahmen mittlerweile Ausmaße angenommen, die jegliche Relation vermissen lassen. Der Saisonstart in der 2. und 3. Bundesliga sowie die erste Runde des DFB-Pokals seien ein erster Vorgeschmack gewesen, mit welcher Übermäßigkeit für Sportwetten im deutschen Profifußball geworben werde. Sobald der Ball am kommenden Wochenende wieder im Fußballoberhaus rollt, werde sich die Präsenz der Wettanbieter nochmals verstärken. Ilona Füchtenschnieder, Vorsitzende des Fachverbands Glücksspielsucht, bezeichnet die aktuelle Situation als Werbeirrsinn und erklärt:

„Sportwetten-Werbung hat die Funktion, das gefährliche Produkt zu verharmlosen und als normale Freizeitbeschäftigung darzustellen, die zum Alltag dazugehört. Dieser Etikettenschwindel muss rasch beendet werden. Das Bündnis gegen Sportwetten-Werbung findet hoffentlich noch viele weitere Mitstreiter. Nur gemeinsam können wir es schaffen, den aktuellen Werbeirrsinn zu stoppen.“Ilona Füchtenschnieder, Vorsitzende des Fachverbands Glücksspielsucht Offizieller Bericht des BgSwW

BgSwW fordert Einschränkungen

Die Präsenz und Reichweite der Wettanbieter, die ihnen durch die Sponsoring-Verträge mit den Bundesligisten zu teil wird, erhöht nach Ansicht des BgSwW das Risiko der Spielsuchtentwicklung. Aus diesem Grund fordert das Bündnis flächendeckende Einschränkungen für Sportwetten-Werbung und nimmt in erster Linie die Politik in die Pflicht. Sie müsse entsprechende Regularien und Gesetze vorgeben. Doch auch die Akteure und Verbände im Sport nimmt das BgSwW in die Pflicht. Sie müssten sich ihrer gesellschaftlichen Verantwortung bewusst werden und von Kooperationen mit Buchmachern absehen. Nur so sei es möglich, der Spielsucht präventiv entgegenzuwirken.

Initiative von Fan-Organisationen Das BgSwW ist auf Initiative verschiedener Fan-Organisationen entstanden und fungiert als Schnittstelle für die jeweiligen Parteien und Interessensgruppen, die aus den Bereichen Glücksspiel, Sportwetten, Präventionsarbeit, Forschung sowie Sucht- und Selbsthilfe stammen. Als Kollektiv verfolgen die Beteiligten das übergeordnete Ziel, Sportwetten-Werbung aus dem Sport zu verbannen.

Sportwetten verantwortlich für Matchfixing

Das BgSwW sieht durch die übermäßige Sportwetten-Werbung nicht nur den Spielerschutz bröckeln, sondern fürchtet zudem um einen Integritätsverlust des Sports. Die Praxis hat schon des Öfteren eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass Sportwetten und Wettbetrug Hand in Hand gehen. So hat sich das Problem des Matchfixing in den vergangenen Jahren enorm verschärft. Laut Nicolas Klein, Vertreter von Transparency International Deutschland, sind Sportwetten der Nährboden für Spielmanipulation, Korruption und Geldwäsche. Matchfixing entstünde meist aufgrund der engen Beziehung zwischen Athleten und der Sportwettenbranche. Durch eine Einschränkung der Sportwetten-Werbung werde nach seiner Ansicht das Problem an der Wurzel bekämpft.

Matchfixing im Fußball Spielmanipulation und Wettbetrug haben sich in den vergangenen Jahren zu einem echten Problem entwickelt. Das haben mittlerweile auch Organisationen wie die „International Betting Integrity Association“ (IBIA) und führende Verbände wie UEFA und FIFA erkannt. Sie haben gemeinsam mit der Justiz dem Matchfixing den Kampf angesagt. So hat etwa im Mai eine Interpol-Konferenz gegen Wettbetrug in Abu Dhabi stattgefunden. Europol hielt eine ganz ähnliche Veranstaltung zusammen mit der UEFA ab.

Sportwetten-Werbung in der Bundesliga

Die Zahl der Buchmacher, die in der Bundesliga als Sponsor aktiv sind, ist in den vergangenen Jahren stetig gestiegen. Viele namhafte Wettanbieter sind Kooperationen mit den Profivereinen eingegangen und haben sich so zahlreiche Rechte und Vorzüge gesichert. Bwin ist gleich Partner von drei Vereinen in der 1. Bundesliga – Borussia Dortmund, Union Berlin und 1. FC Köln. Marktführer Tipico führt dagegen eine exklusive Partnerschaft auf Vereinsebene mit dem FC Bayern München. Tipwin sponsert derweil Bayer Leverkusen und Eintracht Frankfurt, während Interwetten einen Deal mit dem VfL Wolfsburg und der TSG Hoffenheim eingegangen ist. Auch Bundesligist Hertha BSC hat mit Betway einen Buchmacher als Sponsor.

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