besteonlinecasinos.co

Fußball-Wettskandal in Österreich

Der mutmaßliche Wettbetrug im ÖFB-Cup hält die Staatsanwaltschaft Klagenfurt weiterhin in Atem. Bereits seit mehreren Monaten laufen die Ermittlungen, die sich auf die Pokalpartie zwischen dem Zweitligisten Austria Klagenfurt und dem Regionallisten ATSV Stadl-Paura konzentrieren. Das Spiel wurde im August 2020 ausgetragen endete mit einem deutlichen 7:1-Sieg für die Heimmannschaft. Das hohe Ergebnis und der unorthodoxe Spielverlauf haben früh den Verdacht des schweren Wettbetrugs aufgeworfen, der nach neusten Informationen mit potenzieller Geldwäsche und Geldfälschung einhergehen soll. So berichtete es vor Kurzem die „Oberösterreichischen Nachrichten“ (OÖN).

Polizeiauto mit Blaulicht.
Die Staatsanwalt Klagenfurt sieht sich mit neuen Erkenntnissen rund um den ÖFB-Wettskandal konfrontiert, die deutlich tiefer reichen, als vorher angenommen. (©fsHH/Pixabay)

Ermittlungsverfahren gegen drei Personen

Gleichwohl die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Klagenfurt seit über einem halben Jahr andauern, konnten bis dato keine relevanten Fortschritte zur Aufklärung des mutmaßlichen Wettbetrugs im ÖFB-Cup erzielt werden. Zwar wurden früh drei Personen als Verdächtige vorgestellt, die Spuren verliefen sich jedoch größtenteils und hinterließen keine adäquaten Anhaltspunkte, wer oder was hinter dem Fußball-Wettskandal stecken könnte. Dabei konzentrierte sich die Staatsanwaltschaft bei ihren Ermittlungen ausschließlich auf den ATSV Stadl-Paura, der direkt oder indirekt an der Causa beteiligt sein soll. Neben einem Ex-Spieler und einem Funktionär des Vereins wurde auch ein südkoreanischer Investor verdächtigt, der in Verbindung mit dem ehemaligen Sponsor des Regionallisten in Kontakt gestanden haben soll.

Sponsor aus Südkorea. Der ATSV Stadl-Paura präsentierte im Januar 2020 die größte Fastfood-Kette Südkoreas „Goob’ne“ als neuen Hauptsponsor. Sowohl das Unternehmen aus Asien als auch der österreichische Regionallist gaben öffentliche zu Protokoll, dass sie sich von der Zusammenarbeit große Fortschritte erhoffen. So sei es die Absicht von „Goob’ne“ gewesen, über das Engagement Fuß in Europa zu fassen und die unternehmerische Expansion voranzutreiben. Stadl-Paura dagegen konnte durch den Deal nicht nur den Spielbetrieb der Rückrunde sichern, sondern wollte auch Südkorea als Standort für die Spielerausbildung erobern.

Im Zuge der Ermittlungsarbeiten wurde auch die österreichische Presselandschaft auf den mutmaßlichen Wettskandal im hiesigen Fußball aufmerksam. So sprachen die „Oberösterreichischen Nachrichten“ und die „Kleine Zeitung“ den Vorsitzenden des ATSV Stadl-Paura Hans Stöttinger auf die laufen Ermittlungen gegen seinen Verein an. Dieser gab in einem Bericht der beiden Medienhäuser zu Protokoll, dass er keine Ahnung von der Involvierung eines Spieler und Funktionärs gehabt hätte. Zeitgleich führte er an, den besagten Funktionär seiner Ämter enthoben zu haben, als er von der Staatsanwaltschaft informiert wurde.

Unregelmäßigkeiten auf dem asiatischen Wettmarkt

Nach neustem Erkenntnisstand bleibt die Sachlage weiterhin komplex. Der Kreis der Verdächtigen musste seitens der Staatsanwaltschaft schnell aufgelöst werden und eine konkrete Spur ist weiterhin Mangelware. Nun jedoch scheint wieder Bewegung in die Sache zu kommen, die jedoch in erster Linie mehr Fragen als Antworten liefert. So sollen Unregelmäßigkeiten auf dem asiatischen Wettmarkt, die sich speziell durch auffällig hohe Spieleinsätze bemerkbar gemacht haben, mögliche Geldwäsche und Geldfälschung als weitere Straftaten aufgeworfen haben. Ob dabei der ehemalige Hauptsponsor eine tragende Rolle spielt, kann und will die Staatsanwaltschaft zu diesem Zeitpunkt nicht kommentieren.

Schaden in Millionenhöhe. Der vermutete Wettbetrug im ÖFB-Cup werde nach gegenwärtigem Ermittlungsstand auf fünf Millionen Euro geschätzt. Die kolportierte Summe könnte jedoch nach Angaben der Staatsanwaltschaft nochmals ansteigen. So hat die Behörde vor Kurzem bestätigt, dass eine weitere Partie des ÖFB-Cups ins Kreuzfeuer der Ermittlungen geraten ist. Diese habe ebenfalls einige Merkmale aufzuweisen, die auf einen potenziellen Wettbetrug hinweisen würden.

Dimensionen des Wettbetrugs

Sportwetten sind sowohl Hobby als auch Wirtschaftskraft. Für viele Sportfans symbolisiert das Wetten auf Partien, Spiele und Events die ultimative Leidenschaft. Unternehmen generieren dadurch eine Menge Kapital – in der Regel ganz seriös und legal. Doch die enorme Wirtschaftskraft der Sportwetten sorgt seit jeher dafür, dass sich immer wieder schwarze Schafe an dem sonst so sauberen Geschäftsmodell vergehen. In der Konsequenz wurden immer wieder Wettbetrüge aufgedeckt, die besonders im Fußball große Wellen geschlagen haben.

Eine der größte Skandale ereignete sich etwa in Italien. Im Sommer 2006 wurde der Profifußball des südeuropäischen Landes mit einer Skandalwelle konfrontiert, die bis heute ihres Gleichen sucht. Ausgangspunkt war damals der Spitzenklub Juventus Turin. Dessen damaliger Manager Luciano Moggi hatte damals erfolgreich Einfluss auf Schiedsrichteransetzungen und -entscheidungen genommen und so für viele unrechtsmäßige Siege seines Vereins gesorgt.

Zwangsabstieg. Dank eines engmaschigen Netzwerks an Beziehungen manipulierte Moggi nachweislich in der Saison 2004/2005 rund 29 von 38 Juve-Spielen. In der Folge wurden dem Spitzenklub zwei Meistertitel aberkannt. Zudem musste der Verein den Gang in die zweite Liga antreten und wurde mit einem Punkteabzug belegt.

zum Seitenanfang