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GB: Aus für Ereigniswetten?

Im Herzen des britischen Fußball brodelt es. Der nationale Fußballverband „Football Association“ (FA) stellt derzeit eine beliebte und weitverbreitete Wettvariante in Frage – die Ereigniswette. Fortan soll es in Großbritannien nicht mehr möglich sein, auf die nächste gelbe Karte, den nächsten Freistoß oder den nächsten Eckball zu wetten.

Das Emirates Stadion während eines Heimspiels des FC Arsenal London
Einige Buchmacher haben bereits auf die Forderungen der FA reagiert und Ereigniswetten für die Premier League aus ihrem Angebot gestrichen. (©James Kirkup /Unsplash.com)

Befürchtungen um Spielmanipulationen

Die „Football Association“ (FA) beäugt eine Form von Wetten skeptisch: Wetten auf Ereignisse während der laufenden Spiele. Insbesondere gelbe Karten, Freistöße, Strafstöße oder Platzverweise stehen im Fokus. Der Hintergrund? Die FA befürchtet, dass solche Wetten, die leicht zu provozieren sind, Spielmanipulationen fördern könnten.

Interessanterweise fordert die FA nicht direkt ein gesetzliches Verbot. Vielmehr sucht sie den Dialog mit britischen Wettanbietern. Die britische Tageszeitung „Daily Mail“ berichtete jedoch zuletzt, dass das hiesige Ministerium für Digitales, Kultur, Medien und Sport offenbar bereits grünes Licht für ein Ende der Ereigniswetten gegeben hat.

Reaktionen Die Reaktionen aus der Sportwettenbranche ließen nicht lange auf sich warten. Anbieter wie Unibet und 32Red haben Sportwetten auf gelbe Karten und Platzverweise bereits aus ihrem Portfolio gestrichen. Bei anderen Buchmachern gehören die Ereigniswetten jedoch weiterhin zum Sortiment.

Ermittlungen und Skandale

Die aktuelle Debatte hat einen brisanten Hintergrund. Derzeit laufen Ermittlungen gegen mehrere Profifußballer wegen illegaler Wettaktivitäten. Jüngstes Beispiel ist der Fall von Kynan Isaac. Der ehemalige Spieler des FC Reading ließ sich während eines FA-Cup-Spiels absichtlich vom Platz schicken ließ – nur um Wettbetrug zu begehen. Dafür kassierte er eine fast zwölfjährige Sperre.

Schon 2018 geriet Bradley Wood von Lincoln City ins Visier der FA. Nachdem er sich in zwei FA-Cup-Spielen absichtlich zwei Platzverweise einhandelte, wurde er mit einer sechsjährigen Sperre bestraft. Dabei hatte er mit abgesprochenen Wetten 10.000 britische Pfund Sterling (GBP) verdient.

Im vergangenen Jahr zeigten Recherchen der BBC, wie tief tatsächlich das System der Spielmanipulation und des Wettbetrugs im britischen Fußball reicht. Die Journalisten des Senders hatten sich über 20 Monate in ein Netzwerk eingeschleust, das strukturiert und gezielt Fußballpartien manipuliert. Als Drahtzieher fungierte Hermes N’Goy, der sich mit seiner Masche auf „kleinere Spielereignissee“ wie Eckbälle und Einwürfe fokussiert.

BBC zeigt Video Die BBC hat ihre Recherchen im Rahmen eines Videos veröffentlicht, das Live-Mitschnitte mit Hermes N’Goy und anderen Beteiligten des Netzwerks zeigt. Darin erklärt N’Goy unter anderem, welche Summen er für die Manipulation verlangt. Für einen Einwurf, Eckball oder Freistoß werden 500 Euro fällig. Eine gelbe Karte kostet dagegen das Doppelte, während er für eine rote Karte rund 2.000 Euro verlangt.

Diese Vorfälle unterstreichen, warum die FA so besorgt ist. Es bleibt abzuwarten, ob die Wettanbieter den Befürchtungen des Fußballverbands Gehör schenken und die Ereigniswetten flächendeckend aus ihrem Angebot streichen werden. Falls nicht, könnte die FA versuchen, ein offizielles Verbot durch die Glücksspielbehörde zu erwirken.

Die dunkle Seite des Sports

Spielmanipulation und Wettbetrug sind keine neuen Phänomene im Profifußball. Aber warum blühen solche Machenschaften in einem Sport auf, der weltweit so geliebt und verehrt wird?

Historisch betrachtet waren Wetten und Sport schon immer eng miteinander verbunden. In der Vergangenheit haben sich zahlreiche Fälle ereignet, in denen Spieler, Trainer und sogar Schiedsrichter in Manipulationsskandale verwickelt waren. Insbesondere in Ligen mit geringerer Medienpräsenz und Überwachung scheint das Risiko von Manipulationen höher zu sein. Hier können Ergebnisse leichter beeinflusst werden, ohne dass es sofort auffällt.

Ein Schlüsselfaktor ist das enorme Geld, das in der Sportwettenindustrie umgesetzt wird. Die Attraktivität von hohen Gewinnen durch manipulierte Spiele lockt kriminelle Akteure an. Diese arbeiten oft mit Insidern zusammen, die Zugang zu Teams oder Spielern haben und bereit sind, für finanzielle Vorteile das Spiel zu verfälschen.

Rolle des Internets Der technologische Fortschritt und der Boom des Online-Glücksspiels haben das Wetten zugänglicher gemacht. Es ist einfacher denn je, auf jede Kleinigkeit in einem Spiel zu wetten – vom nächsten Torschützen bis hin zur nächsten gelben Karte. Diese Entwicklung hat eine Tür für Betrugsmaschen geöffnet, die oft schwer nachzuweisen sind.

Initiativen, Organisationen und Verbände auf der ganzen Welt versuchen, kollektiv gegen Wettbetrug vorzugehen. Dazu gehören die Einführung strengerer Überwachungsmaßnahmen, Schulungsprogramme für Spieler und Trainer sowie eine engere Zusammenarbeit zwischen Wettanbietern, Fußballverbänden und den Strafverfolgungsbehörden.

Es bleibt jedoch eine fortwährende Herausforderung, die Integrität des Sports zu bewahren und den Fußball vor den Machenschaften betrügerischer Banden zu schützen.

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