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Italienischer Fußball: Sportwetten-Skandal wird immer größer

In Italien nimmt der aktuelle Sportwetten-Skandal immer größere Ausmaße an. Mittlerweile stehen vier Spieler im Fokus der Ermittlungen. Und diverse weitere könnten Folgen. Die Turiner Staatsanwaltschaft hat aktuell offiziell gegen vier Spieler, darunter auch italienische Nationalspieler, Ermittlungen eingeleitet. Im Zentrum der Ermittlungsarbeit steht dabei der Verstoß gegen das Sportwettengesetz in mehreren Punkten. Auslöser des Skandals war der 22-jährige italienische Mittelfeldspieler Nicolò Fagioli von Juventus Turin. Den Verdächtigen drohen zum Teil erhebliche Strafen.

Das vollbesetzte Stadion von Juventus Turin während eines Fußballspiels.
Mit dem Mittelfeld-Star Nicolò Fagioli von Juventus Turin begannen die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft rund um den Sportwetten-Skandal. (©bici /pixabay.com)

Sportwetten auf illegalen Plattformen

Verdacht auf Wettbetrug gibt es im Sport immer wieder. Speziell der Fußball hat in seiner langen Geschichte zahlreiche Skandale hinter sich gebracht. Italien gilt dabei immer wieder als Hotspot der Wettmafia-Szene. So wirkt es kaum verwunderlich, dass kürzlich ein neuer Wett-Skandal aufgetreten ist. Das Ausmaß des wahrscheinlichen Betruges ist aber beachtlich.

Ursprung des aktuellen Geschehens war ein in die Wege geleitetes Ermittlungsverfahren der Turiner Staatsanwaltschaft gegen den 22-jährigen italienischen Mittelfeldspieler Nicolò Fagioli von dem italienischen Erstligisten Juventus Turin. Der Vorwurf lautet: Teilnahme an mehreren Sportwetten auf illegalen Plattformen. Bei einer Verurteilung erwartet den Fußballer eine saftige, aber für einen Profi wohl verkraftbare Geldstrafe. Weitaus schwerer wiegt da in diesem Zusammenhang die drohende mehrjährige Sperre im Profifußball. Die bekannte und als äußerst seriös geltende italienische Zeitschrift Gazzetta dello Sport hatte als erstes über den neusten Wett-Skandal berichtet.

Italien: Keine Sportwetten für aktive Profis Zwar gilt in Italien eine generelle Erlaubnis für Sportwetten, allerdings gibt es entsprechende Voraussetzungen für die Teilnahme. Zunächst einmal muss die Wette bei einem offiziell in Italien lizensierten Buchmacher erfolgen. Es fehlt allerdings eine einsehbare offizielle Liste über die Anbieter, wie es in Deutschland bei der im Glücksspielstaatsvertrag neu eingeführten White List der Fall ist. Des Weiteren dürfen keine aktiven Profis, Manager und Mitglieder von Unternehmen des Berufssektors Sportwetten auf Fußballspiele platzieren. Ebenso dürfen angepeilte Wetten von ihnen nicht einfach über Freunde oder Familie über den zweiten Weg abgeschlossen werden. Dies gilt für sämtliche Spiele, die von der FIGC, FIFA und UEFA organisiert werden. Im italienische Sportgesetzbuch ist dieser Bereich im Artikel 24 klar geregelt.

Unter falschen Identitäten habe der Beschuldigte auf verschiedenen illegalen Plattformen Sportwetten getätigt. Unstimmig- und Auffälligkeiten hätten zu ersten Ermittlungen geführt. Zwar zeigte sich Fagioli bisher sehr kooperativ bei der Aufklärung und bisher könne noch nichts eindeutig festgestellt werden, die Ermittlungen laufen aber auf Hochtouren. Speziell auch, weil der neuste Wett-Skandal immer größere Kreise zieht und scheinbar immer mehr Profispieler daran beteiligt gewesen sein sollen.

Italienischer Wett-Skandal dehnt sich aus

Mit den beiden italienischen Nationalspielern Nicolò Zaniolo (24) und Sandro Tonali (23) gerieten nur einen Tag nach der ersten Verkündung der Ermittlungen gegen Fagioli zwei weitere Fußballspieler in das Visier der Ermittlungsbehörden – dazu auch noch zwei in Italien sehr bekannte Spieler. Der Tatvorwurf bleibt der gleiche: Teilnahme an illegalen Sportwetten. Das gab der Verband FIGC auf seiner Webseite bekannt.

„Der Verband gibt bekannt, dass die Staatsanwaltschaft Turin am späten Nachmittag des heutigen Tages Ermittlungsunterlagen an die Spieler Sandro Tonali und Nicolò Zaniolo weitergegeben hat, die derzeit mit der Nationalmannschaft im Bundestechnischen Zentrum in Coverciano trainieren.“ FIGC, italienischer Fußballverband Statement auf der Verbands-Webseite

Nach dem Bekanntwerden der Ermittlungen wurden die beiden Spieler noch auf dem Trainingsgelände der Nationalmannschaften verhört und mussten anschließend zu ihren Heimatvereinen zurückkehren. Für Zaniolo ging es zurück nach Aston Villa, Tonali trat die Reise nach Newcastle zu seinem Verein Newcastle United an. Statements der Vereine blieben bisher aus. Die Behörden hatten außerdem die Smartphones und Tablets der Beschuldigten gesichert. Der Verdacht der Beteiligung der Wettmafia steht zudem weiterhin im Raum. Den beiden Spielern droht ebenfalls eine mehrjährige Sperre.

Mit Nicola Zalewski (21) von der AS Rom ist mittlerweile nur wenige Tage später der vierte Spieler in den offiziellen Ermittlungskreis gerutscht. Auch ihm werden die gleichen Vergehen vorgeworfen. In allen vier Fällen werden aktuell Chatverläufe, Telefonate etc. ausgewertet. Dabei kommen hinter vorgehaltener Hand immer mehr bekannte Namen ans Tageslicht. So seien intern bereits Ermittlungen gegen mehr als zwölf Fußballspieler der italienischen ersten Liga eingeleitet worden.

Zahlreiche große italienische Sportler haben sich mittlerweile zu dem neusten Wett-Skandal geäußert. So verurteilte der aktuelle Trainer von Sampdoria Genua, der weltbekannte Andrea Pirlo, die aufgekommenen Vorwürfe. Aus seiner Sicht würden die hochtalentierten Profis trotz Geld, Erfolg, Ruhm ihre Karrieren ganz einfach wegwerfen.

Die kommenden Wochen werden zeigen, welchen Umfang der italienische Wett-Skandal wirklich hat und welche Folgen das Image des italienischen Fußballs verkraften muss.

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