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Match-Fixing: Skandal im Snooker

Die Snooker-Welt erschüttert derzeit ein Wettskandal, der durch zwei renommierte Veteranen entfacht wurde. Die beiden chinesischen Profispieler Liang Wenbo und Li Hang sollen systematisch Turnierpartien manipuliert und so die Integrität des Sports unterwandert haben. Für ihr Verhalten wurden sie am Anfang dieser Woche von der „World Professional Billiard and Snooker Association“ (WPBSA) mit lebenslangen Sperren belegt.

Die Nationalflagge Chinas an einem Fahnenmast bei blauem Himmel.
In den Wettskandal sind insgesamt zehn chinesische Snookerspieler involviert. ©SW1994 /Unsplash.com

Netzwerk aus Profispielern

Wenbo und Hang galten als Vorzeigeprofs im Snookersport. Ihr bisheriger Status verhalf den beiden Chinesen jedoch nicht zu einem milderen Strafmaß. Beide wurden am Dienstag von der unabhängigen Disziplinarkommission der WPBSA wegen ihrer Beteiligung an systematischer Spielmanipulation angeklagt und lebenslang gesperrt.

Wie die WPSBA in ihrer offiziellen Pressemitteilung erklärt, sollen die beiden einstigen Vorzeigespieler jedoch nicht allein gehandelt haben. Als Drahtzieher sollen sie andere Spieler beeinflusst und dazu genötigt haben, ebenfalls Partien zu manipulieren.

Die Mittäter – insgesamt acht Chinesen – mussten sich ebenfalls vor der Disziplinarkommission verantworten. Das Strafmaß wurde individuell festgelegt. Lebenslange Sperren wurden dabei nicht ausgesprochen. Alle Angeklagten haben derweil die Möglichkeit, das Urteil bis zum 20. Juni anzufechten.

Ausmaß des Wettskandals

Die „Integrity Unit“ der WPBSA und die „International Betting Integrity Association“ (IBIA) hatten im August des vergangenen Jahres eine Untersuchung gegen Wenbo und Hang eingeleitet, die zur Aufdeckung der systematischen Manipulation führte. Im Zuge der Ermittlungen wurde eine unabhängige Kommission gegründet, die nun für die Suspendierung der zehn chinesischen Spieler verantwortlich ist.

In ihrer Pressemitteilung schlüsselt die WPBSA detailliert auf, wie tief der Wettskandal reicht und wann und wie viele Spiele die Drahtzieher manipuliert haben. So hat Liang Wenbo zwischen dem 24. Juli und dem 28. September 2022 insgesamt fünf Spiele selbst gefixt. In weiteren neun manipulierten Partien, die zwischen dem 24. Juli und dem 13. Dezember 2022 stattfanden, hatte er als Strippenzieher die Fäden in der Hand. Im WPBSA-Statement heißt es, dass er andere Spieler angeworben und ermutigt haben soll. Gar von Drohungen ist die Rede.

Lia Hang hat genau wie sein Partner ebenfalls fünf Spiele selbst gefixt. Die WPBSA gibt als Tatzeit den Zeitraum zwischen dem 24. Juli und 29. September 2022 an.

Sowohl Hang als auch Wenbo wetteten unter Angabe des eigenen Namens auf die manipulierten Spiele. Eine Zwischeninstanz für die Wettplatzierungen gab es nicht – ein folgenschwerer Fehler. Denn nur so konnte der Wettskandal aufgedeckt werden.

Vertuschungsversuch Als Hang und Wenbo von den Ermittlungen der WPBSA erfahren haben, sollen sie nach Angaben des Verbands versucht haben, jegliche Informationen und Beweise zu vernichten. Beide haben die Chatverläufe auf ihren Smartphones gelöscht und ihre Mitstreiter angewiesen, dasselbe zu tun. Auf diese Art und Weise wollten sie die systematische Spielmanipulation vertuschen.

Aufstrebende Stars involviert

In den Wettskandal sind auch Spieler wie Yan Bingtao und Zhao Xintong verwickelt. Beide gelten als junge, aufstrebende Stars im Snookersport. Bingtao gewann etwa das Betfred Masters im Jahr 2021 – mit gerade einmal 21 Jahren. Auch Xintong konnte mit seinen 26 Jahren bereits einige Erfolge aufweisen. Für die Snooker-Weltmeisterschaft reichte es zwar noch nicht, allerdings kürte er sich zum Sieger der UK Championship 2021 und gewann das Jahr darauf das German Masters.

Allzu schnell werden die beiden Youngstars jedoch nicht wieder an offiziellen Snookerturnieren teilnehmen. Auch wenn die WPBSA keine lebenslangen Sperren verhängt hat, sind die beiden Chinesen für längere Zeit suspendiert. Bingtao wurde für insgesamt fünf Jahre gesperrt. Die Strafe gilt bis zum 11. Dezember 2027. Xintong darf deutlich früher wieder einsteigen. Seine Suspendierung umfasst 20 Monate – bis zum 01. September 2024.

Das Originalstrafmaß sah für beide Chinesen deutlich längere Sperren vor. Allerdings zeigten sie sich im Rahmen der Aufklärungs- und Ermittlungsarbeit äußerst kooperativ, so dass die Strafen abgeschwächt wurden. An der Tragweite ihres Verhaltens ändert das jedoch nichts. Das verdeutlicht auch das Statement von Jason Ferguson, Vorsitzender der WPBSA:

„Das war ein sehr komplexer Fall. Es war schwer mitanzusehen, wie einige junge, talentierte Spieler von zwei älteren Spielern unter Druck gesetzt wurden und so gegen den WPBSA-Verhaltenskodex verstoßen haben. Dennoch verurteilen wir dieses völlig inakzeptable Verhalten und haben Sperren gegen die beteiligten Personen ausgesprochen.“Jason Ferguson, Vorsitzender der WPBSA Offizielle Pressemitteilung der WPBSA

Neben den Suspendierungen hat die WPBSA auch Geldstrafen gegen die zehn involvierten Snookerspieler verhängt. Die größte Summe müssen dabei Wenbo und Hang begleichen – je 43.000 GBP. Bei ihren Mitstreitern sind es je 7.500 GBP.

Ob die Hang, Wenbo und Co. das Strafmaß akzeptieren oder ob sie das Urteil der WPBSA anfechten, wird spätestens der 20. Juni in diesem Jahr zeigen.

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