Lange war es still geworden um den Casinobau in New York City. Die US-Metropole soll in naher Zukunft ihr erstes Casino erhalten. Dafür muss jedoch zunächst die Frage nach der Lizenzvergabe geklärt werden – und die Interessenten kämpfen mit harten Bandagen. So hat Steve Cohen kürzlich seine Vision für ein milliardenschweres Unterhaltungs- und Casino-Resort in Queens enthüllt und den Wettkampf um die Lizenzen neu entfacht.
Milliardenprojekt im Detail
Steve Cohen ist einer der wohlhabendsten und einflussreichsten Männer in der USA. In der breiten Öffentlichkeit tritt er vor allem als Eigentümer der New York Mets (Baseballteam) in Erscheinung. Entsprechend verbandelt ist der Milliardär mit dem Big Apple.
Sein nächstes großes Projekt in New York City zielt auf die Glücksspielbranche ab. Zwar steht die Vergabe der Casino-Lizenzen noch aus, Cohen scheint sich davon jedoch nicht beirren zu lassen und hat kurzerhand seine Vision veröffentlicht. Dafür hat sich der Mets-Owner einen Titanen aus der Glücksspielindustrie ins Boot geholt – Hard Rock International.
Steve Cohen Sein Vermögen stützt sich auf die beiden Hedgefonds-Konzerne „Point72 Asset Management“ und „S.A.C. Capital Advisors“. Letzteres Unternehmen musste jedoch Konkurs anmelden – aufgrund von Insiderhandels. Cohen gestand damals, dass er indirekt an der Affäre beteiligt war, was einen anhaltenden Image-Schaden nach sich zog. Aus diesem Grund ist er in der Öffentlichkeit teilweise bis heute umstritten.
Hard Rock und Cohen planen gemeinsam, ein 20 Hektar großes Gelände in Queens in ein modernes und luxuriöses Unterhaltungs- und Casino-Resort umzuwandeln. Das entsprechende Gelände hält derzeit noch als Parkplatz für das Citi Field, das Heimstadion der Mets, her.
Wirtschaftliche Auswirkungen
Analysten sehen das Projekt von Cohen trotz der enormen Investitionskosten von 8 Milliarden US-Dollar (USD) als hochprofitabel an. Mit erwarteten jährlichen Einnahmen von 1,9 Milliarden USD ab 2025 könnten nicht nur die Betreiber, sondern auch der Staat New York erheblich profitieren.
Doch es geht nicht nur um Geld. Das Vorhaben soll bis zu 15.000 Arbeitsplätze schaffen und umfangreiche Gemeinschaftsflächen bieten – einschließlich neuer Sportplätze und Parks.
Cohen und Hard Rock haben zudem Infrastrukturmaßnahmen wie eine neue Nahverkehrsstation und eine Food Hall geplant. Diese Zusatzleistungen stellen sicher, dass das Projekt mehr ist als nur ein Casino – es ist ein Versprechen an die Gemeinde, von der dynamischen Entwicklung zu profitieren.
Konkurrenz ist gewaltig
Der Wettkampf um die Casino-Lizenz in New York ist ein echtes Kräftemessen der finanziellen Schwergewichte. Steve Cohen steht in direkter Konkurrenz mit anderen Milliardären, die ebenfalls ein Stück vom Kuchen abhaben wollen.
Stefan Soloviev und Joe Sitt, New Yorker Immobilienmagnaten, stehen genauso wie viele andere finanzstarke Interessenten auf der Liste der Bewerber. Das Duo wirft neben ihrem Vermögen auch strategisch gelegenes Bauland in die Waagschale. Ihre Pläne und Visionen sind zwar noch nicht vollständig enthüllt worden, dennoch lassen Spekulationen und Leaks vermuten, dass ihr Projekt von ähnlichem Kaliber wie Cohens Vorhaben ist.
Ein weiterer Interessent ist Mohegan Sun. Der Konzern wird vom Mohegan-Stamm betrieben, der fest auf dem US-Glücksspielmarkt verankert ist. Geplant ist ein Multi-Milliarden-Dollar-Unterhaltungskomplex in Midtown Manhattan.
Mohegan-Stamm Der Mohegan-Stamm ist eine souveräne, staatlich anerkannte Indianernation, die vor allem in dem Gebiet des heutigen Connecticut in den Vereinigten Staaten lebt. Die Mohegan waren traditionell Jäger, Fischer und Bauern. Im Laufe der Zeit wurden sie jedoch stark durch die europäische Kolonisierung beeinflusst. Heute ist der Stamm für seine wirtschaftlichen Unternehmungen bekannt, einschließlich des Mohegan Sun Casinos – eines der größten Casinos in den Vereinigten Staaten.
Neben Cohen, Mohegan und dem Soloviev-Sitt-Duo soll es laut US-Medienberichten mindestens zehn weitere Gebote für eine Casino-Lizenz geben – unter anderem ist auch Jay-Z mit von der Partie. Einige potenziellen Projekte haben dabei bereits ihren Weg in die Öffentlichkeit gefunden. So ist ein Casino im Monte-Carlo-Stil und ein Mega-Casino mit Riesenrad und Museum in Lower Manhattan geplant.
Zwei weitere Projekte sind ebenfalls im südlichen Teil von New York City verortet. Für die restlichen Vorhaben halten Queens, Brooklyn und die Bronx her. Auch andere Vororte dienen als Standort: Westchester und Long Island.
Wer erhält die Lizenz?
Die geschaffenen Arbeitsplätze sowie die anfallenden Steuereinnahmen werden die regionale Wirtschaftskraft stärken. Zudem wird das zukünftige Casino-Resort ein Touristenmagnet darstellen. Der Kampf um die Casino-Lizenz in New York City spitzt sich daher nicht besonders überraschend zu. Welcher der Interessenten letztlich eine Genehmigung erhält, wird zwar die Zukunft zeigen. Klar ist jedoch bereits jetzt, dass jeder der Kandidaten mit einzigartigen Projekten und Konzepten das Stadtbild der US-Metropole verändern wird.
