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Tennis: Skandal um Matchfixing

Der Tennissport hat seinen nächsten Matchfixing-Skandal, in den zwei Top-50-Spieler verwickelt sind. Aslan Karatsev und Nikoloz Basilashvili wird vorgeworfen, gemeinsam mit ihrem Trainer Yahor Yatsik gezielt Spiele manipuliert zu haben, um Gewinne über Sportwetten zu generieren. Das ZDF hatte zuletzt in einer Reportage den Skandal aufgedeckt. Nun haben die Beschuldigten auf die Vorwürfe reagiert.

Das Logo des ZDF an einer Hausfassade.
Dem ZDF sollen exklusive Informationen vorliegen, die den Vorwurf der Spielmanipulation und des Wettbetrugs decken. (©652234/Pixabay)

Trainer Yatsik im Mittelpunkt

Das ZDF stützt seine ausgestrahlte Reportage auf die Ermittlungsakten des Tennisweltverbandes ITF, der bereits seit einiger Zeit gegen die beteiligten Personalien ermittelt. Im Mittelpunkt des Wettskandals steckt dabei Yahor Yatsik. Der Tennistrainer soll in der Vergangenheit sowohl Karatsev als auch Basilashvili während ihrer Zusammenarbeit Geld offeriert haben, um Spiele gezielt zu manipulieren.

Top-50-Spieler. Karatsev (#42 der Weltrangliste) und Basilashvili (#26 der Weltrangliste) gehören zu den besten 50 Tennisspielern auf dem Planeten und arbeiteten während ihrer Karriere für einen relativ kurzen Zeitraum mit Yatsik als Trainer zusammen. So fungierte der Weißrusse von 2018 bis 2021 als Coach von Karatsev. Zuvor arbeitete er von 2013 bis 2014 mit Basilashvili zusammen.

Die Reportage des ZDF fußt zwar primär auf den Ermittlungsakten des Weltverbandes, der Sender hat jedoch während seiner Recherchen einen osteuropäischen Trainer als Insider für sich gewinnen können, der als anonyme Quelle fungiert und Yatsik schwer belastet.

So soll der Weißrusse seit Jahren in Spielmanipulationen und im Wettbetrug involviert sein. Er arbeite jedoch nicht auf eigene Faust, sondern habe Verbindungen zu einem Matchfixing-Netzwerk, das in Russland und anderen osteuropäischen Ländern die Fäden ziehe.

Laut der anonymen Quelle habe Yatsik immer sehr viel Geld bei sich, wenn er auf den verschiedenen Turnieren und Touren unterwegs ist. Das Ziel sei dabei, neue Spieler für das Netzwerk zu akquirieren. Das „Beuteschema“ umfasse junge Tennisprofis, die mit finanziellen oder mentalen Problemen zu kämpfen haben und sich leicht mit Geld überzeugen lassen.

Aslan Karatsev – fünf Spiele manipuliert?

Wie aus den Informationen des ZDF hervorgeht, soll Karatsev in insgesamt fünf Spielen involviert gewesen sein, die als manipuliert gelten. Zwei der Matches fallen dabei in die Amtszeit von Yatsik.

Das aktuell letzte Spiel, das Karatsev absichtlich manipuliert haben soll, fand im Rahmen des ATP-Turnier in Stuttgart statt. Die Veranstalter hatten jedoch bis zuletzt keine Kenntnisse darüber, dass die entsprechende Partie von der ITF mit Verdacht auf Matchfixing untersucht wird. Generell stufte die Turnierleitung das Match nicht als ungewöhnlich oder verzerrt ein.

Allerdings bestätigte das Monitoring-Unternehmen Sportradar zuletzt, dass aktuell alle Spiele von Karatsev detailliert analysiert werden, da der dringliche Verdacht auf Spielmanipulation und Wettbetrug vorherrsche. Ins Detail konnte der Konzern jedoch nicht gehen, da er sich an die bestehenden Vertragsmodalitäten mit dem Weltverband und der „International Tennis Integrity Agency“ (ITIA) halten muss.

Fall Basilashvili. Im Gegensatz zu Karatsev ist nicht konkret bekannt, wie Basilashvili im Matchfixing-Skandal verwickelt ist. Aus den russischen Medien geht lediglich hervor, dass der Tennisprofi in den Fokus der ITIA gerückt ist und ein Verfahren wegen Spielmanipulation gegen ihn läuft.

Reaktionen auf Vorwürfe

Die schweren Vorwürfe gegen die beiden Tennisprofis haben in den vergangenen Tagen zu heftigen Gegenreaktionen geführt. So wies etwa Shamil Tarpischev, Präsident des russischen Tennisverbandes, die Vorwürfe gegen Aslan Karatsev entscheidend zurück. Er titulierte die Reportage und Anschuldigungen des ZDF als Boulevard-Journalismus. Nach seiner Ansicht sei es lächerlich, über die ganze Angelegenheit zu diskutieren.

Ins Kreuzfeuer geriet derweil auch Karatsevs Vater, der durch russischen Medien kontaktiert und ausgefragt wurde. Er gab zwar zu Protokoll, dass sein Sohn und er über die Reputation von Yatsik im Bilde waren, die gesamte Causa jedoch nach seiner Ansicht erst 2020 so richtig entbrannt sei. Zu diesem Zeitpunkt arbeitete Karatsev schon lange nicht mehr mit dem Trainer zusammen.

Mit einem offiziellen Statement reagierte Basilashvili derweil auf die Reportage des ZDF und die damit verbundenen Vorwürfe. Die Anschuldigungen wären haltlos und würden jeglicher Grundlage entbehren, so der Tennisprofi. Er könne es nicht einfach so hinnehmen, dass sein Name und sein Ruf aufgrund unbegründeter Anschuldigungen öffentlich in den Schmutz gezogen werden. Um die ganze Situation aus der Welt zu schaffen, habe er eine deutsche Anwaltskanzlei mit der Sache betraut, die seine Interessen in der Angelegenheit vertreten soll.

Ausschluss von Yatsik. Yahor Yatsik hat zwar noch keine Erklärung abgegeben, allerdings wurde der Tennistrainer vom weißrussischen Tennisverband ausgeschlossen. Er ist somit kein Mitglied mehr und handelt nicht mehr im Namen des Verbands.

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