besteonlinecasinos.co

UEFA: Kampf gegen Wettbetrug

Gemeinsam mit EUROPAL will die UEFA in Zukunft strikter gegen Wettbetrug im Profifußball vorgehen. Im Rahmen der „ersten internationalen Konferenz zu Spielmanipulation im Fußball“ hatten der europäische Fußballverband und das europäische Polizeiamt zahlreiche Vertreter aus Fußball und Justiz geladen. Auf der Tagesordnung standen unter anderem derzeitige Gefahren für die Integrität des Sports sowie potenzielle Maßnahmen gegen kriminelle Strukturen.

Eine Person steht auf einem Rasen neben einem Fußball.
Durch die Corona-Pandemie hat sich die Gefahr krimineller Strukturen im Fußball verschärft. (©Janosch Diggelmann/Unsplash)

Konferenz in Den Haag

Die Sportwettenbranche ist ein boomendes Geschäft und für viele Fußballfans ein Hobby, das zu Spielen und Turnieren dazugehört. In der Industrie haben sich jedoch über die Zeit immer mehr schwarze Schafe eingenistet, die abseits des legalen Markts agieren und mit illegalen Aktivitäten die Integrität des Fußballs gefährden. So werden gezielt Spiele manipuliert, um gigantische Gewinne über Sportwetten einzufahren.

Diese Machenschaften sind sowohl der Fußballgemeinde als auch den Strafverfolgungsbehörden in Europa seit jeher ein Dorn im Auge. Da sich Wettbetrügereien und Spielmanipulationen über die Jahre sogar gehäuft haben, entschieden sich die UEFA und EUROPAL kurzerhand dazu, mit vereinten Kräften gegen die kriminellen Strukturen vorzugehen.

EUROPOL. Die Polizeibehörde der Europäischen Union ist in vielen Arbeitsbereichen tätig, kümmert sich jedoch primär um die Bekämpfung und Prävention des illegalen Waffenhandels, des Drogenhandels, der Kinderpornografie und der Geldwäsche. Das Mitwirken im Profifußball kommt daher für einige Beobachter und Experten überraschend. Allerdings haben die kriminellen Strukturen mittlerweile so tiefe Wurzeln geschlagen, dass die direkte Zusammenarbeit mit den Vertretern der Fußballwelt unabdingbar geworden ist.

Im EUROPAL-Hauptsitz im niederländischen Den Haag luden der Fußballverband und die europäische Polizeibehörde zu einer internationalen Konferenz ein, um Spielmanipulation und Wettbetrug gemeinsam entgegenzutreten. Laut einer Pressemitteilung der UEFA folgten rund 109 Experten aus 49 Ländern der Einladung. Zugegen waren dekorierte Vertreter verschiedener Strafverfolgs- und Justizbehörden sowie nationaler Fußballverbände.

Früherkennung verdächtiger Wettmuster

Im Verlauf der eintägigen Konferenz widmeten sich die einzelnen Vertreter unterschiedlichen Themenbereichen. So wurden unter anderem verschiedene Möglichkeiten und Optionen für eine operative Zusammenarbeit zwischen Fußballverbänden und Strafverfolgungsbehörden ausgelotet. Dabei stand vor allem die Frage im Raum, wie wichtige Informationen in Zukunft leichter ausgetauscht werden könnten.

Weit oben auf der Tagesordnung standen auch die Früherkennung verdächtiger Wettmuster sowie die Prävention. Burkhard Mühl, Leiter des Europäischen Zentrums für Finanz- und Wirtschaftskriminalität (EFECC), erklärt in einem Statement, dass in allen relevanten Bereichen zukünftig zusammengearbeitet werden muss:

„Es werden enorme Gewinne damit gemacht, das Unvorhersehbare vorhersehbar zu machen. Fälle von Spielmanipulationen und verdächtigen Ergebnissen häufen sich. Die Zusammenarbeit zwischen der Strafverfolgung und den Sportorganisationen ist entscheidend, um Verdachtsfälle im Fußball zu erkennen und zu untersuchen. Darüber hinaus muss es das Ziel sein, betrügerische Aktivitäten zu unterbinden, bevor sie überhaupt einsetzen können.“Burkhard Mühl, Leiter des Europäischen Zentrums für Finanz- und Wirtschaftskriminalität (EFECC), Offizielle Pressemitteilung der UEFA

Pandemie beflügelt Spielmanipulationen

Die Corona-Pandemie scheint derzeit kein relevantes Thema mehr zu sein, Spuren hat sie jedoch in jedem Winkel der Erde hinterlassen – so auch im Fußball. Die Wegfall des Spielbetriebs über mehrere Monate hat dem Profifußball einen enormen finanziellen Schaden zugefügt. Diese Misere hat wiederum den kriminellen Strukturen hinter der Spielmanipulation in die Karten gespielt. Laut Mühl seien die pandemischen Auswirkungen dafür verantwortlich, dass Fälle von Wettbetrug und Manipulationen enorm zugenommen hätten.

Die finanziellen Einbußen des Konstrukts Profifußball bekommen alle beteiligten Akteure zu spüren. Spieler, Trainer, Schiedsrichter und andere Funktionäre standen oder stehen noch immer mit weniger Geld da. Laut Mühl seien die jeweiligen Akteure dadurch anfälliger für potenzielle Bestechungs- und Anwerbeversuche der kriminellen Organisationen.

Verdächtige Partien. Tatsächlich bestätigen die Untersuchungen und Analysen verschiedener Monitoring-Konzerne, dass die Zahl der verdächtigen Fußballspiele während der Pandemie angestiegen sind. So hat etwa die „International Betting Integrity Association“ (IBIA) im Jahr 2021 rund 66 Begegnungen registriert, die einem potenziellen Wettbetrug unterlagen. Der Konzern „Sportradar“ will sogar rund 201 verdächtige Spiele im gleichen Zeitraum gezählt haben. Als offizieller Partner der UEFA ist das schweizerische Unternehmen sehr bewandert auf dem Gebiet und hat mittels verschiedene Analysetools herausgefunden, dass die kriminellen Strukturen im vergangenen Jahr rund 165 Millionen Euro durch Sportwetten generiert haben, die auf manipulierte Partien platziert wurden.

Die internationale Konferenz zu Spielmanipulationen im Fußball ist der erste gemeinsame Schritt des Fußballs und der Strafverfolgung, um entschieden gegen die kriminellen Energien im Business vorzugehen. Dabei müssen nun viele Fragen beantwortet sowie viele Strukturen für eine fruchtbare Zusammenarbeit geschaffen werden.

zum Seitenanfang