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Manipulation: UEFA sperrt Schiri

Der Schiedsrichter Sergey Lapochkin steht unter Manipulationsverdacht und wurde nun von der UEFA suspendiert. Der europäische Fußballverband gab an, den russischen Unparteiischen für 90 Tage zu sperren. Ausgangspunkt ist das im Juli 2018 ausgetragene Qualifikationsspiel der Europa League zwischen dem lettischen Verein FK Ventspils und dem französischen Klub Girondins Bordeaux. Die UEFA sollen nach übereinstimmenden Medienberichten aus Russland Informationen vorliegen, dass Lapochkin in mögliche Manipulationsversuche involviert gewesen sein soll.

Kamera am Seitenrand während einer Partie der Champions League.
Sergey Lapochkin hat in seiner Laufbahn als Schiedsrichter bereits vier Qualifikationsspiele in der Champions League gepfiffen. (©Taken/Pixabay)

Angebot zur Spielmanipulation

Die Partie zwischen FK Ventspils und Girondins Bordeaux konnte der Gast aus Frankreich mit einem knappen 1:0-Sieg für sich entschieden. Auch wenn sich mit dem Endergebnis der vermeintliche Favorit unter Buchmachern und Wettanbietern durchsetzen konnte, liegen der UEFA stichhaltige Beweise vor, die Sergey Lapochkin mit einem vermeintlichen Manipulationsversuch in Verbindung bringen.

Nach Angaben der russischen Presselandschaft soll der Schiedsrichter das Angebot erhalten haben, das Spiel willentlich zu schieben. Lapochkin habe die Offerte zwar abgelehnt, das Vorgehen des ominösen Betrügers jedoch nicht an die zuständigen Stellen der UEFA weitergeleitet. Die Ermittler des europäischen Fußballverbands sollen im Zuge der anberaumten Untersuchungen herausgefunden haben, dass der russische Schiedsrichter telefonischen Kontakt zu einem Verdächtigen gehabt haben soll. Dieser soll der mutmaßliche Strippenzieher hinter dem Manipulationsversuch sein. Um wen es sich dabei konkret handelt, kann die UEFA zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht genau sagen.

Erfahrener Schiedsrichter. Sergey Lapochkin gilt als erfahrener Unparteiischer im europäischen Fußball. So hat der Russe bereits einige hochkarätige Partien gepfiffen. Dazu zählen unter anderem vier Spiele in der Qualifikation der Champions League. Umso komplizierter gestaltet sich die Situation rund um den mutmaßlichen Manipulationsversuch.

Lapochkin unter Beobachtung

Trotz erfolgreicher Laufbahn als Schiedsrichter ist Lapochkin mit der jüngsten Manipulationsverwicklung nicht zum ersten Mal negativ aufgefallen. Der Russe steht derzeit unter der Beobachtung der UEFA-Ethik-Kommission. So soll er in drei weiteren Fällen gegen die Disziplinarregeln des europäischen Fußballverbands verstoßen haben. Laut den offiziellen Statuen gehe es dabei um aktiven oder passiven Betrug, um die potenzielle Einflussnahme von Spielverläufen sowie die Meldepflicht von Manipulationsversuchen.

Abseits der UEFA wird Lapochkin auch im eigenen Land kritisch beäugt. Der russische Fußballverband habe bereits im vergangenen Jahr eine Ermittlungsuntersuchung gegen den eigenen Schiedsrichter in die Wege geleitet. Er soll die Top-Partie zwischen Spartak und Lokomotive Moskau willentlich beeinflusst haben. Um Klarheit zu schaffen, soll laut Medienberichten sogar ein Lügendetektortest zum Einsatz gekommen sein. Die internen Ermittlungsarbeiten würden jedoch keine ausreichende Beweislage geschaffen haben, um Lapochkin des Betrugs zu überführen.

Strafe für Wiederholungstäter. Gleichwohl sich Lapochkin in mehrere Fällen verantworten muss, hat sich der Schiedsrichter noch keinen größeren Fehltritt erlaubt. Aus diesem Grund fällt die 90-tägige Suspendierung angesichts der Manipulationsaffäre nach den Richtlinien der UEFA eher milde aus. Wie der europäische Fußballverband gedenkt mit dem russischen Unparteiischen in Zukunft zu verkehren, ist zum gegenwärtigen Augenblick noch unklar.

Manipulation im Fußball

Sportwetten sind ein Milliardenbusiness. Das wissen auch Betrüger und versuchen systematisch Einfluss auf Partien zu nehmen, um gigantische Gewinne bei den einzelnen Wettanbietern abzustauben. Dafür versuchen sie sowohl die Integrität der Sportwetten als auch des Fußballs zu untergraben, indem sie gezielt auf Persönlichkeiten aus dem Sport zugehen. Neben Spielern sind es auch oft die Schiedsrichter, die in den Manipulationsplänen der Betrügern eine zentrale Rolle spielen. Die Idee dahinter ist klar. Als tragende Schlüsselfigur können Schiedsrichter einen großen Einfluss auf den Verlauf eines Spieles nehmen. Im Normalfall sollen sie eher als passiver und neutraler Spielleiter auftreten. In einem Manipulationsszenario sieht das jedoch komplett anders aus.

Wie verheerend und schwerwiegend es enden kann, wenn Schiedsrichter ihre Macht für manipulative Ziele missbrauchen, zeigt das Beispiel aus dem Jahr 2005. Der damalige deutsche Schiedsrichter Robert Hoyzer verschob systematisch Spiele der 2. Bundesliga, des DFB-Pokals und der Regionalliga. Dabei soll die kroatische Wettmafia eine tragende Rolle gespielt haben. Der damalige DFB-Pressechef bestätigte, dass es Hinweise für Verbindungen zu einer kroatischen Gruppierung gebe, die in Berlin ansässig ist und strukturiert Fußballpartien manipuliert.

Aufdeckung des Skandals. Trotz großangelegter Untersuchungen fehlte der Polizei damals die entscheidenden Beweise, um Robert Hoyzer endgültig zu überführen. Erst durch die Hilfe der vier Schiedsrichter Lutz Michael Fröhlich, Olaf Blumenstein, Manuel Gräfe und Felix Zwayer konnte die Manipulationsaffäre nach und nach aufgedeckt werden. In der Konsequenz wurde Hoyzer lebenslang vom DFB gesperrt. Zudem verurteilte das Landgericht Berlin ihn zu einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren und fünf Monaten ohne Bewährung.

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