besteonlinecasinos.co

UN-Bericht zu illegalen Sportwetten

Immer mehr illegale Wetten und steigende Korruptionsbereitschaft durchziehen den globalen Sport. Zu dieser Erkenntnis ist die UN-Behörde zur Bekämpfung der Kriminalität (UNODC) in ihrem jüngsten Bericht gekommen. Diese hat in Zusammenarbeit mit fast 200 Experten die dunklen Seiten des Sports und der Wettbranche genauer unter die Lupe genommen. Schätzungsweise 1,5 Billionen Euro erwirtschafte der globale Schwarzmarkt im Jahr – Tendenz steigend.

Ein Umschlag voller Geld.
Illegale Wetten würden laut UN-Bericht unter anderem für systematische Geldwäsche genutzt werden. (©Markus Spiske/Unsplash)

Gründe für Kriminalität im Sport

Korruption und illegale Wetten seien laut UN-Bericht keineswegs neu im Sport. Sie seien tief in der Historie verankert und würden in aller Regelmäßigkeit die Integrität des Sports attackieren. Allerdings habe sich die Intensität der kriminellen Energien in den vergangen Jahren mit beängstigender Geschwindigkeit erhöht. Die daraus resultierenden Finanzschäden hätten mit geschätzt 1,5 Billionen Euro mittlerweile Dimensionen angenommen, die der globale Sport nicht mehr einfach hinnehmen dürfe.

Die UNODC habe gemeinsam mit den fast 200 Experten nach den Ursachen für die wachsende Bedrohung durch illegale Wetten und Korruption gesucht. So sei insbesondere die Globalisierung maßgeblich für die negative Entwicklung verantwortlich. Sie gehe mit einer schnellen Vernetzung und technologischem Fortschritt einher, die das organisierte Verbrechen für seine Machenschaften nutze.

Doch auch der Sport selbst trage seinen Teil bei. Er werde heutzutage anders ausgeübt und konsumiert. Kriminelle Energien würden davon profitieren. Innerhalb der vergangenen 20 Jahre sei der globale Sport so verstärkt durch Korruption und illegale Wetten untergraben worden. In keiner anderen zeitlichen Dekade sei die „Notlage“ so akut wie im digitalen Zeitalter.

Analysebereiche. Die UNODC habe sich für ihren Bericht auf verschiedene Bereiche konzentriert und diese gemeinsam mit dem Expertenkreis analysiert. Untersucht worden seien die Rolle illegaler Wetten, Missbrauch im Sport und die Korruptionsanfälligkeit von Sportgroßveranstaltungen. Zusätzlich habe man sich Spielmanipulationen und die Beteiligung der organisierten Kriminalität im Detail angeschaut.

Digitalisierung als Brandbeschleuniger

Die Digitalisierung war der Wegbereiter für die Globalisierung, die wiederum neue gesellschaftliche und wirtschaftliche Möglichkeiten mit sich brachte. Das Internet spielte und spielt noch immer eine zentrale Rolle – auch in der Glücksspielbranche. Laut UN-Bericht hätten gerade illegale Sportwetten im Netz in den vergangenen zwei Jahren einen enormen Zulauf erfahren. Nicht zertifizierte Plattformen, zwielichtige Online-Buchmacher und Hackangriffe auf legale Anbieter seien dabei an der Tagesordnung. Die Digitalisierung sei entsprechend ein Brandbeschleuniger für die Abwärtsspirale.

Unwissenheit der Spielergemeinde. Illegale Aktivitäten im Internet sind im Laufe der Jahre immer dreister, perfider und auch „besser“ geworden. Nutzer haben immer öfter das Problem, legal von illegal zu unterscheiden. Zu dieser Erkenntnis ist auch die US-Glücksspielbehörde „American Gaming Association“ (AGA) gekommen. Eine Umfrage aus dem Jahr 2020 hat ergeben, dass rund 52 Prozent der Befragten bei illegalen Anbietern wetten. Davon hatten 82 Prozent jedoch keine Ahnung, dass das genutzte Angebot illegal ist.

Illegale Sportwetten seien laut UN-Bericht idealer Nährboden für Geldwäsche. Diese habe sich über die Zeit zu einem globalen Problem entwickelt und würde nach Schätzungen der Experten einen finanziellen Gesamtschaden zwischen 800 Milliarden und zwei Billionen US-Dollar anrichten.

Macht der Wettmafia

Die steigende Korruptionsbereitschaft im Sport ist auf die sogenannte Wettmafia zurückzuführen. Spielmanipulationen sowie Bestechungen von Schiedsrichtern, Spielern und Funktionären gehen meist auf das Konto von organisierten Banden, die auf die jeweiligen Partien und Ereignisse große Geldsummen setzen.

Die Wettmafia hat dabei viele Gesichter. Sie agiert meist dezentralisiert, ist in der Regel in östlichen Regionen beheimatet und besteht aus zig verschiedenen Organisationen. Reportagen, Dokumentationen und investigative Formate haben sich in jüngerer Vergangenheit an der schweren Thematik versucht und interessante Hintergrundinformationen zutage gefördert.

Im deutschen und europäischen Sport bestimmen vor allem osteuropäische Kartelle das Marktgeschehen. So zog etwa beim Wettskandal um den ehemaligen Schiedsrichter Robert Hoyzer die kroatische Wettmafia die Fäden im Hintergrund. Das System dahinter ist sowohl simpel als auch effektiv. Es stützt sich auf ein organisiertes Netzwerk, dass die beteiligten Personen in drei verschiedene Aufgabenbereiche einteilt: Paten, Fixer und Runner. Sie stellen jeweils die finanziellen Mittel zur Verfügung, bestechen involvierte Menschen und platzieren die entsprechenden Wetten.

Kriminalität im Sport. Kriminelle Energien werden wohl für immer ein Teil des Sports sein. Der Umgang mit illegalen Sportwetten, Korruption und der Wettmafia müsse jedoch laut UN-Bericht dringend reformiert werden. Es sei notwendig, einheitliche und vor allem internationale Praktiken zu entwickeln, um Kriminalität und Spielmanipulationen entscheidend zu bekämpfen. Nur auf diese Art und Weise sei es möglich, die Integrität des Sports zu wahren.

zum Seitenanfang