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Jepsen wegen Poker-Betrug verurteilt

Der dänische Pokerprofi Peter Jepsen wurde wegen Online-Poker-Betrug zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt. Das Verbrechen hatte er von 2008 bis 2014 begangen. Der EPT-Champion hatte sich mithilfe von gehackten Laptops einen Vorteil verschafft und Millionenbeträge erbeutet. Abgesehen von der Haftstrafe muss Jepsen auch 3,5 Mio. Euro Geldstrafe zahlen.

Gefängniszelle von außerhalb der Gitterstäbe.
Peter Jepsen muss für 30 Monate wegen Online-Poker-Betrugs ins Gefängnis. (©Ichigo121212/Pixabay)

Erst Opfer, dann Täter

Die Geschichte beginnt vor über zehn Jahren, aber ist in Zeiten der Cyberkriminalität aktueller denn je. 2008 tauchten Meldungen auf, dass der Pokerprofi Peter Jepsen Opfer eines Betrugs wurde, bei dem über einen betrügerischen Trojaner-Virus Daten von seinem Computer gestohlen wurden. Man weiß es nicht genau, aber es könnte dieser Umstand gewesen sein, der Jepsen auf die Idee brachte, selbst in die Cyberkriminalität einzusteigen.

Nun, elf Jahre später, ist es nämlich Jepsen, der wegen Online-Poker-Betrug zu 30 Monaten Gefängnis verurteilt wurde. Da die Ermittlungen über einen so langen Zeitraum stattfanden – fünf Jahre ist es seit den ersten Anschuldigungen her – wurde seine Strafe bereits reduziert. Das eigentliche Strafmaß lag bei vier Jahren. Die Poker-Community hatte während dieser Zeit seinen Namen und die Anschuldigungen schon fast vergessen.

Allerdings treten die Erinnerungen durch das Urteil wieder hervor. In den lokalen Nachrichten wurde der Verurteilte namentlich zwar nicht genannt, jedoch konnten andere Medien ihn als Peter Jepsen identifizieren. Die langfristige Untersuchung ergab, dass Jepsen einen Betrugsplan verfolgte, der die Spieler um ihr hart verdientes Geld betrog. Dabei machte er keinen Halt vor großen Namen oder gar Freundschaften.

Erst Elite, dann Gefängnis

Damit erlebt der ehemalige Militärpolizist einen tiefen Fall, wurde er doch zur Elite der dänischen Online- und Offline-Pokerprofis gezählt. Er wurde oft in einem Atemzug mit Gus Hansen oder Theo Jorgensen genannt. Jetzt ist bewiesen, dass er sechs Jahre lang betrogen hat, um sich diesen Status zu sichern.

Peter Jepsen war nicht nur bei Full Tilt Poker sowie Ladbrokes unter Vertrag und ein bekannter Grinder in den High Stakes Cash Games, sondern gewann sogar ein EPT Main Event in Warschau. Dort konnte er ein Preisgeld in Höhe von 415.679 US-Dollar einstreichen.

Das war allerdings nicht sein größter Erfolg. In der Online-Szene wurde er bekannt, weil er einen unglaublichen Pot über 499.000 US-Dollar gegen Tom Dwan spielte – und gewann. Das war im Jahr 2008 und damals der größte Online-Pot, der je gespielt wurde. Ob er dabei betrogen hat, ist nicht klar. Allerdings hat Jepsen bereits 2008 mit dem Betrug begonnen.

Mittels eines Trojaners, den er auf den Laptops der Pokerprofis bei verschiedenen Events installierte, konnte er die Hole Cards seiner Kontrahenten einsehen. Über die sechs Jahre war er mit dieser Masche sehr erfolgreich. Das zeigt, dass selbst Pokerprofis nicht über genügend Know-how verfügen, um Betrugsfälle immer vermeiden zu können.

“Insgesamt soll Peter „Zupp“ Jepsen durch die gehackten Laptops zu Gewinnen in Höhe von etwa vier Mio. Euro gekommen sein.”

Erst Komplizen, dann Zeugen

Den Betrug hat er allerdings nicht allein durchgeführt. Und das war schlussendlich auch der Stolperstein für Jepsen, der bis zur Verurteilung gehofft hatte, noch einmal davonzukommen. Allerdings haben sich seine Partner gegen ihn gewendet und Aussagen zu ihrer und Jepsens Rolle bei den Verbrechen gemacht, was schlussendlich zur Verurteilung führte.

Jepsen hatte eine Reihe von Komplizen, von denen drei die Aussage machten, dass sie Teil des Teams waren, die Trojaner auf den Computern anderer Spieler installierten. Jepsen war demnach nur für das Abräumen des Geldes zuständig. Den Einbruch in die Hotelzimmer hat er nicht begangen. Das wäre allerdings auch schwierig, weil er ja wie die anderen Spieler während der Events an den Tischen zugegen sein musste.

Erste Vorfälle wurden während der EPT 2013 in Barcelona bekannt. Im beliebten Poker-Forum Two Plus Two häuften sich Meldungen von Spielern, deren Laptops manipuliert worden waren, während sie nicht im Hotelzimmer waren. Dieses Vorgehen wurde erst 2014 untersucht, nachdem eine Gruppe dänischer High-Stakes-Spieler betrügerische Aktivitäten meldeten, bei denen Malware auf ihren Computern installiert worden sei. Die dänischen Behörden führten daraufhin eine eingehende – das Wort bekommt durch die fünf Jahre eine besonders starke Bedeutung – Untersuchung durch.

Das Kopenhagener Stadtgericht verurteilte Jepsen wegen schweren Betrugs zu 30 Monaten Haft und einer Geldstrafe in Höhe von 3,5 Mio. Euro. Die Höhe der Geldstrafe zeigt ganz gut, in welcher Höhe Jepsen betrogen hat. Kein Vergleich mit dem Betrug am Glücksspielunternehmen Penn National Gaming. Davon gehen zunächst nur 107.000 Euro an die von Jepsen geschädigten Opfer zurück. Ob er überhaupt zahlen kann, ist bislang noch unklar. Sicher ist jedoch, dass der ehemalige Pokerprofi sicherlich nicht mehr an den Pokertischen begrüßt wird.

“Bereits 2013 musste Jepsen 800.000 US-Dollar an Viktor Blom zurückzahlen, weil Jepsen seinen Account auf Bet365 an den Spieler Robert „Gulkines“ Flink weitergab. Dieser erleichterte Blom um die 800.000, allerdings erhielt der Däne die Anweisung von Bet365 das Geld zurückzuzahlen, weil es sich um Multi-Accounting gehandelt hat – was nicht nur beim Online-Poker verboten ist.”

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