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Illegale Pokerrunde in Österreich

In Österreich gilt seit einiger Zeit wieder einen Corona-bedingter Lockdown, der das illegale Glücksspiel beflügelt. Die restriktiven Maßnahmen haben viele Teile des gesellschaftlichen Lebens im Alpenstaat auf ein Minimum heruntergefahren und beschränken bis zu einem gewissen Grad soziale Kontakte. Dadurch soll die vierte Welle der Pandemie eingedämmt werden. Doch nicht alle Menschen halten sich an die politischen Vorschriften und treffen sich unter anderem zu illegalen Glücksspielaktivitäten.

Ein Polizeibeamter in Uniform.
Der erfolgreiche Polizeieinsatz in Tirol wird von der Politik als großer Erfolg gegen das illegale Glücksspiel gewertet. (©cocoparisienne/Pixabay)

Polizei sprengt illegalen Pokertreff

Im Rahmen einer großangelegten Razzia in Hall, einem Ort in Tirol, entdeckte die Polizei ein provisorisch eingerichtetes Casino in einer Privatwohnung. Die Beamten hätten nach offizieller Pressemitteilung elf Personen auf frischer Tat ertappt, die sich mitten in einer illegalen Pokerrunden befanden. Diese hätten sich zuvor geweigert, die Haustür zu öffnen.

Zugang mit Gewalt. Wie aus dem Polizeibericht hervorgeht, hätten die Personen in der Privatwohnung trotz mehrfacher Aufforderungen nicht die Tür geöffnet. Die Einsatzkräften hätten daraufhin keine andere Möglichkeit gesehen, als sich gewaltsam Zugang zu der Wohnung zu verschaffen. Unterstützung habe die Polizei dabei von der Schnellen Interventionsgruppe, der Diensthundeinspektion und der Finanzpolizei erhalten.

Drahtzieher des organsierten Pokertreffs sei ein 27-jähriger Österreicher. Im Zuge der Befragung hätte dieser zugegeben, dass er bereits in der Vergangenheit ähnliche illegale Pokerrunden veranstaltet habe.

Die Tiroler Polizei habe nun Anzeige gegen ihn und die elf Personen erhoben. Ihnen werde vorgeworfen, gegen die geltenden Regularien des Corona-Lockdowns verstoßen zu haben. So gilt in der aktuellen Situation eine strikte Ausgangsbeschränkung. Zusätzlich habe die zuständige Finanzpolizeibehörde einen Strafantrag gegen den 27-Jährigen gestellt, da er durch die Organisation einer nicht genehmigten Pokerrunde gegen das staatliche Glücksspielgesetz verstoßen habe.

Anonymer Tipp

Der Tiroler Polizei sei einige Tage vor der Razzia ein anonymer Tipp zugespielt worden. Diesem zufolge hätten sich in der entsprechenden Wohnung in aller Regelmäßigkeit glücksspielerische Aktivitäten zugetragen. Dabei seien auffällig viele Personen ein- und ausmarschiert. Da der Hinweis als vertrauenswürdig eingestuft wurde, hat das Bezirkspolizeikommando Innsbruck Land mehrere Polizeistreifen losgeschickt.

Politik zeigt sich zufrieden

Angesichts des Einsatzerfolgs und des gelungenen Schlags gegen das illegale Glücksspiel zeigten sich einige österreichische Politiker sehr zufrieden. So lobte etwa Finanzminister Gernot Blümel die Arbeit der zuständigen Beamten. In einem Statement gratulierte er allen eingesetzten Kräften und bedankte sich für die verlässliche und stets professionelle Arbeit. Die gelebte Kooperation zwischen BMF (Bundesministerium für Finanzen) und BMI (Bundesministerium für Inneres) mache solche Erfolge erst möglich. Der Politiker betonte, dass es das gemeinsam Ziel sei, Österreich sicherer zu machen.

Zufrieden zeigte sich auch Innenminister Karl Nehammer, der den Ermittlungserfolg als Schlag gegen das privat organisierte illegale Glücksspiel einstufte. Nach seiner Auffassung sei das ressortübergreifende und konsequente Vorgehen ein wichtiger Schritt im Kampf gegen die organisierte Kriminalität.

Zusammenarbeit zwischen BMF & BMI. In Österreich arbeiten BMF und BMI Hand in Hand, um die organisierte Kriminalität im Land zu bekämpfen. Da illegale Glücksspielaktivitäten in den Zuständigkeitsbereich der zusammengelegten Ressourcen fallen, hatten beide Ministerien ihren Anteil am Ermittlungserfolg an der Razzia in Tirol.

Corona & das illegale Glücksspiel

Die jüngsten Verstöße gegen das Glücksspielgesetz in Österreich sind angesichts der Erfahrungen aus dem Krisenjahr 2020 keine Überraschung. Während der damaligen Lockdown-Phase, die sich über mehrere Wochen und Monate erstreckte, grassierte das illegale Glücksspiel im gesamten Land. Auch in Deutschland musste die Polizei in aller Regelmäßigkeit nicht genehmigte Glücksspieltreffen auflösen. Insbesondere in Ballungszentren und Großstädten wie etwa Berlin häuften sich die Vorfälle.

Durch den Lockdown fällt in der Regel das legale und lizensierte Glücksspielangebot komplett weg. Entsprechend kann die Kanalisierung nicht aufrechterhalten werden, was wiederum dem unkontrollierten Schwarzmarkt in die Karten spielt. Spielende versuchen über privat organisierte Glücksspieltreffen ihrem Hobby nachzukommen, verstoßen damit aber gegen geltendes Recht.

Aufgrund des florierenden Schwarzmarktes kritisierten damals zahlreiche Branchenverbände und Glücksspielexperten die Herangehensweise der Politik. Allen voran Georg Stecker, Vorstandssprecher des Verbands „Die Deutsche Automatenwirtschaft“, äußerte immer wieder seine Bedenken über die Maßnahmen und appellierte an die Politik. Er wurde nicht müde zu betonen, dass die Schließung der landesbasierten, legalen Glücksspieleinrichtungen fatale Folgen für den Spieler- und Jugendschutz nach sich zieht. Minderjährige, auffällige und süchtige Spielende könnten ohne jede Schutzinstanz an illegalen Glücksspielaktivitäten teilnehmen. Stecker erklärte damals:

„Ohne das legale Angebot in staatlich konzessionierten Spielhallen und in der Gastronomie ist der Kanalisierungsauftrag aus dem Glücksspielstaatsvertrag massiv gefährdet. Es droht eine höchst problematische Abwanderung der Gäste in illegale Angebote ohne Jugend- und Spielerschutz.“Georg Stecker, Vorstandssprecher „Die Deutsche Automatenwirtschaft“, Offizielle Pressemitteilung des Verbands „Die Deutsche Automatenwirtschaft“

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