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Amoklauf 2017 in Las Vegas: MGM bietet Opfern 800 Mio. US-Dollar an

Der schreckliche Amoklauf in Las Vegas, USA, am 02. Oktober 2017, bei dem ein Mann aus einem Hotelzimmer des Mandalay Bay Hotels 59 Menschen tötete und zahlreiche weitere verletzte, hinterlässt bis heute tiefe Spuren in der Geschichte von Las Vegas. Ebenso dauern die Ermittlungen sowie die Entschädigungsverfahren der Opfer bis heute an. Der Casinobetreiber MGM, dem auch das Mandalay Bay Hotel untersteht, hat nun kürzlich den Behörden der Vereinigten Staaten mitgeteilt, insgesamt bis zu 800 Millionen US-Dollar Entschädigung für die Opfer des Amoklaufs zu zahlen. Hintergrund ist der Vorwurf der unzureichenden Schutzmaßnahmen der Menschen.

Das Mandalay Bay Hotel bei Nacht auf dem Las Vegas Strip.
Das Mandalay Bay Hotel in Las Vegas gehört zu den bekanntesten Casinos am Strip. © pixabay

Millionen-Entschädigung als Ausgleich

Der Amoklauf in Las Vegas war einer der verheerendsten in der Geschichte der USA. Die Videoszenen der Geschehnisse und Bilder des Tatorts, die unerklärlichen Hintergründe der Tat sowie das Ausmaß der Gewalt hatten auf der ganzen Welt für Aufsehen gesorgt. Doch was genau war eigentlich passiert?

Stephen Paddock hatte sich am 02. Oktober 2017 im Mandalay Bay Hotel in Las Vegas eine Suite im 32. Stockwerk gemietet. Der 64-jährige Mann hatte das Hotelzimmer mit unzähligen Waffen und Munition bestückt, um von dort aus dem Fenster der Suite scheinbar wahllos auf Menschen zu schießen, die gerade das auf dem Vorplatz stattfindende Country Festival „Route 91 Harvest“ besuchten. Dabei tötete Paddock mindestens 59 Menschen und verletzte 527 weitere Menschen teilweise schwer. Die unglaubliche Zahl an Opfern sorgte dafür, dass der Amoklauf in die amerikanische Geschichte einging als der Anschlag eines Einzeltäters mit der höchsten Opferzahl in der Neuzeit. Auch bald zwei Jahre nach dem Anschlag steht immer noch ein großes Fragezeichen hinter den Beweggründen des Täters Stephen Paddock. Laufende Ermittlungen konnten ein politisches oder religiöses Motiv ausschließen. Ebenso wurde keinerlei Motivationsschreiben oder Brief gefunden, in dem der Täter seine Beweggründe erläuterte. Gerüchte über eine psychische Erkrankung machen zwar die Runde, doch für die Opfer ist der nicht vorhandene Grund der Tat schwer zu akzeptieren.

Im Streitfall zwischen den Opfern und MGM verkündete Debra DeShong, die Sprecherin des Casinobetreibers, kürzlich, dass sie davon ausginge, durch die Entschädigungszahlungen eine Einigung mit den Anklägern erzielt werden könne. Von der Versicherung stünde allein ein Betrag von 751 Millionen US-Dollar zur Verfügung.

MGM Resorts lenkt ein

Unter den Opfern und Angehörigen gibt es mehr als 1.900 Menschen, die MGM seit dem letzten Jahr auf Schadensersatz verklagen. Die Vorwurf, die Sicherheit der 22.000 Festivalbesucher sei nicht ausreichend geschützt gewesen, richtet sich direkt an den Eigentümer und Betreiber des Mandalay Bay Hotels, MGM Resorts. Der Konzertbereich des Route 91 Harvest Festivals befindet sich ebenso im Verantwortungsbereich von MGM Resorts. Laut den Anklägern hätte es bei richtigem Sicherheitsverhalten seitens des Casinobetreibers gar nicht dazu kommen dürfen, dass der Amokläufer Stephen Paddock über Tage hinweg in aller Seelenruhe zahlreiche Waffen und Munition in sein Hotelzimmer gebracht und sie dort deponiert hatte. MGM Resorts hatte zu Beginn den Vorwurf noch konsequent von sich gewiesen, lenkte mit steigendem medialem Druck aber ein und zeigte die Bereitschaft, eine außergerichtliche Einigung zu erzielen. Diese soll nun im Zuge der Schadensersatzzahlungen erfolgen.

Ankläger sind mit Schadensersatzangebot von MGM nicht einverstanden

Den Verkündungen von MGM, die Schadensersatzzahlungen von bis zu 800 Millionen US-Dollar würden eine außergerichtliche Einigung erzielen, widersprach allerdings Anwalt Robert Eglet, der die Mediationsgespräche für einen Großteil der Ankläger, etwa 4.200 Antragsteller, von denen bisher längst nicht jeder offizielle Schadenersatzforderungen gestellt hat, leitet. Eine Meldung über eine entschiedene Vergleichsspanne von 800 Millionen US-Dollar käme viel zu früh, da der von MGM angesetzte Betrag nicht einmal ansatzweise die Forderungen seiner Mandanten widerspiegle. Robert Eglet sagte zu den Äußerungen seitens MGM:

”Es stimmt, dass ein möglich wäre. Aber er ist meiner Meinung nach nicht sehr wahrscheinlich. Es wurde noch nichts unterzeichnet. Wir haben noch einen weiten Weg vor uns, bis wir eine Einigung erzielen.”

Die Gespräche mit den juristischen Vertretern des MGM Resorts liefen auf Hochtouren, sagte Eglet. Er bestätigte aber auch von der Sprecherin des Casinobetreibers, Debra DeShong, verkündete Fortschritte in den Verhandlungen. Laut DeShong sei es vor allem wichtig, dass die Diskrepanzen möglichst schnell beigelegt werden, damit die Verarbeitung des schrecklichen Vorfalls bei allen Betroffenen schneller voranschreiten könne. Als wichtigen Schritt hin zu einer Einigung zwischen Anklägern und Casinobetreiber MGM hatte John Chatwin vom Centurion Insurance Services in Henderson verlauten lassen, dass die Ankläger zunächst in Gruppen eingeteilt werden müssten, die sich beispielsweise nach der Schwere der Verletzungen richte. Chatwin sagte dazu:

”Jemand, der querschnittsgelähmt ist, wird mehr medizinische Hilfe brauchen als jemand, der sich nur etwas gebrochen hat. Ich versuche nicht, das Ausmaß der bei diesem Vorfall verursachten Traumata kleinzureden und ich weiß auch, dass es auch psychische Schäden gab und Schäden bei Ehepartnern und Verwandten.”

So sei die Anzahl der stark von dem Anschlag betroffenen Menschen im Vergleich zu der Fülle an Antragstellern, die nur gering betroffen seien, recht gering. Dafür steige die Zahl der gering betroffenen Antragsteller schnell. Laut Chatwin würden schon die Anwaltskosten die Hälfte der Schadenersatzsumme ausmachen. Wann und ob überhaupt eine Einigung erzielt werden kann, steht weiterhin in den Sternen. Die Verhandlungen können sich durchaus noch eine ganze Zeit hinziehen. Die Hoffnung besteht allerdings auf beiden Seiten, dass bis zum Ende des Jahres eine Einigung erzielt werden kann, mit der beide Seiten leben können. Dann könnten sich auch die Opfer des Amoklaufs endgültig voll und ganz der Verarbeitung ihres Traumata widmen.

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