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Bis 2020: Japans Casino-Resorts-Pläne müssen warten

Schlechte Nachrichten für die großen Glücksspielkonzerne der Welt, die sich in Japan neue Marktchancen erhofft hatten. Japans Premierminister Shinzo Abe hat alle Pläne für die neuen Casino-Resorts vorerst bis 2020 gestoppt. Die Unterbrechung macht eine zunächst geplante Eröffnung pünktlich zur EXPO 2025 deutlich unwahrscheinlicher. Japans Bevölkerung stört das scheinbar nicht.

Ein Modell für das geplante japanische Casino-Ressort.
Eine digitale Illustration eines der geplanten, hochmodernen Casino-Resorts in Japan.(©JapanTimes)

Aktivierung der Kommission erfolgt erst im nächsten Jahr

Dass viele Menschen in Asien begeisterte Glücksspieler sind, könnte vielleicht als Stereotype bezeichnet werden, ist aber trotzdem ein offenes Geheimnis. Warum sonst sollte es so viele exklusive Spielbanken in Fernost geben? Doch die bisherige Zahl an Casinos scheint das Bedürfnis nach Roulette, Blackjack, Poker und Co. noch längst nicht zu befriedigen. Denn bereits seit längerer Zeit plant Japan, Einheimische wie auch Besucher mit einem monströsen Casino-Resort zu begeistern. Nach jüngsten Meldungen könnte das Vorhaben jedoch ein abruptes Ende finden. Denn wie ein Regierungssprecher Japans letzte Woche mitteilte, komme es zu ungeplanten Verzögerungen. Womöglich müsse das Projekt – zumindest vorerst – gänzlich ad acta gelegt werden. In diesem Jahr werden die eigentlich geplante Prüfung und Erteilung der notwendigen Casino-Lizenzen aber auf keinen Fall mehr erfolgen. Dies sollte nämlich eigentlich bis spätestens 01. Juli 2019 geschehen. Eine eigens dafür eingerichtete Casino-Kommission hätte die Aufgabe gehabt, die Rahmenbedingungen und -strukturen für den Bau und Betrieb des japanischen Casino-Resorts auszuarbeiten und letztlich zu überwachen. Von der japanischen Regierung hieß es, dass der Lizenzierungsprozess vorerst auf das nächste Jahr verschoben werde. Ein konkretes Datum für die Wiederaufnahme des Projektes gibt es bislang aber nicht. Gut zu wissen: Die für das Casino-Projekt verantwortliche Kommission wurde unter dem Namen „Casino Management Board“ geführt, setzte sich aus fünf Personen zusammen und war direkt dem Regierungskabinett unterstellt. Neben der Ausarbeitung einzelner Lizenzpunkte sollte die Kommission aber auch als Finanzaufsicht fungieren. So wollte Japan von vornherein Geldwäsche oder Steuerhinterziehung verhindern und das Projekt rechtlich auf ein transparentes und legales Fundament stellen. Doch woran liegt das? Allem Anschein nach hat der Aufschub rein politische Gründe. Im Juli dieses Jahres stehen in Japan nämlich Wahlen bevor. Politiker der regierenden Liberaldemokratischen Partei (LDP) von Präsident Abe scheinen jedoch zu befürchten, dass die Lizenzierung des großen Casino-Projekts zu Stimmverlusten führen könnte. Denn obwohl in Japan breite Bevölkerungsschichten dem Glücksspiel durchaus aufgeschlossen gegenüberstehen, gibt es im teils noch sehr konservativen Japan auch Bevölkerungsteile, die Glücksspiel strikt ablehnen.

Ablehnung von Glücksspiel in der japanischen Bevölkerung?

Wie stark der Zwiespalt zwischen aufgeschlossenen Glücksspielbefürwortern und konservativen Glücksspielgegnern in Japan aktuell tatsächlich noch ist, manifestiert sich genau am aktuellen Casino-Großprojekt. Umfragen haben ergeben, dass circa 70 Prozent aller Japaner dem Projekt zumindest skeptisch gegenüberstehen. Einige Bewohner der Insel lehnen das Casino-Resort sogar komplett ab. Dies ist auch der Grund für den aktuellen Stillstand des Projekts. Zudem hat sich bislang auch noch kein Standort für das Casino-Resort gefunden. Viele Regionen Japans befürchten nämlich Probleme mit ihrer hiesigen Bevölkerung, wenn bei derartig hoher Ablehnung urplötzlich ein Casino-Resort buchstäblich vor der eigenen Haustür stünde. Auch in den Medien wird das Projekt zumindest teils kritisch beäugt. Bestes Beispiel dafür ist der Leitartikel der „Yumiuri Shimbun“, der größten Tageszeitung Japans. Dort heißt es in Bezug auf das geplante Casino-Resort:

”Eine Wachstumsstrategie, die das Pech anderer ausbeutet, ist extrem ungesund.”

Überraschenderweise ändern auch die zahlreichen finanziellen Vorteile des Projekts nichts an der öffentlichen Meinung. Natürlich würden im Resort auch Hotels und Vergnügungsstätten zu finden sein, die mit dem Casino nur wenig zu tun hätten. Neben horrenden Steuereinnahmen würden so natürlich auch zahlreiche Arbeitsplätze geschaffen, ganz zu schweigen vom Tourismus, der die Kassen ebenfalls füllen würde. Trotzdem sind die Vorbehalte in Stein gemeißelt. Selbst die Pläne der Regierung, Bürger- und Spielerschutz durch Eintrittsgelder zum Resort sowie für jede Person eine limitierte Besuchsanzahl festzulegen, haben nicht geholfen. Dies macht deutlich, dass Glücksspiel in Japan eben nicht nur aus Gründen des Spielerschutzes – zumindest teilweise – abgelehnt wird, sondern dass es sich eher um ein kulturelles Problem handeln könnte. Immerhin die Stadt Osaka hat aber angedeutet, womöglich als Standort für das Casino-Resort fungieren zu wollen.

Eröffnung zur EXPO 2025 unwahrscheinlich

Der Stopp des Casino-Projekts in Japan hat aber auch noch ganz andere Auswirkungen auf die Zukunft, vor allem wirtschaftliche. Ursprünglich war nämlich geplant, das Casino-Resort parallel zur EXPO 2025 fertigzustellen, die in Osaka stattfinden sollte. Kalkulationen zufolge wären durch beide Destinationen im Zusammenspiel 17,6 Mrd. US-Dollar nach Japan geflossen. Doch dies scheint nun nicht mehr möglich. Doch es gibt weitere negative Auswirkungen. Insbesondere US-amerikanische Casinos bzw. Unternehmen wie das MGM Resorts oder die „Las Vegas Sands“-Gruppe hatten Interesse daran, einen Standort in Japan zu errichten. Da das asiatische Land aber allem Anschein nach weiterem Engagement im Glücksspielsektor bis auf weiteres einen Riegel vorschiebt, ist davon auszugehen, dass auch ausländische Unternehmen nur wenige Chancen auf einen japanischen Standort haben werden.

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