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Defekte Schredder-Maschine sorgt für Aufregung in einem kanadischen Casino

Eine angeblich defekte Schredder-Maschine hat in Kanada zu einem Skandal geführt. Eine für die Vernichtung und Entsorgung von Spielkarten zuständige und vom Grand Villa Casino in Burnaby beauftragte Firma hat Spielkarten aus dem Casino nicht entsprechend geschreddert, sondern unversehrt in frei zugängliche Müllcontainer verfrachtet – eine perfekte Gelegenheit für Betrüger. Nach Bekanntwerden des Skandals hat die kanadische Regulierungsbehörde der Provinz British Columbia, die British Colombia Lottery Corporation (BCLC), sogar die offiziellen Gesetzregelungen zur Entsorgung von Spielkarten aus Casinos geändert.

Mehrere Spielkarten liegen gestapelt übereinander.
Spielkarten sind beliebt bei Betrügern, da sie leicht gezinkt warden können.

Nicht zu unterschätzendes Sicherheitsrisiko für Casinos

Casinos auf der ganzen Welt locken mit Spiel, Spaß und Unterhaltung und vor allem mit dem schnellen Geld. Eine persönliche Glückssträhne kann die Haushaltskasse lukrativ aufbessern. Allerdings besitzt Glücksspiel auch immer eine Anziehungskraft für Betrüger. Aus diesem Grund werden Casinos immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt und die Sicherheitsvorschriften sind entsprechend hoch. Das betrifft aber nicht nur Spielautomaten, sondern vor allem auch Spielkarten. Diese lassen sich nämlich besonders gut zinken. Um den Kartenbetrug zu verhindern, sind Casinos unter anderem zu einer ordnungsgemäßen Vernichtung und Entsorgung von gebrauchten Spielkarten verpflichtet. Dies kann beispielsweise durch das Entfernen einer Kartenecke geschehen. Viele Casinos beauftragen allerdings häufig externe Dienstleister, die die Vernichtung und Entsorgung der Karten übernehmen. Auch das Grand Villa Casino, ansässig im kanadischen Burnaby, beauftragte eine Firma für das Schreddern gebrauchter Spielkarten. Doch dieser Auftrag ging reichlich schief und sorgte für einen waschechten Skandal.

Das war geschehen:Anfang März ging bei dem kanadischen Radiosender News1130 ein anonymer Hinweis ein, dass die Firma ShredWise insgesamt 44 Müllcontainern für jedermann frei zugänglich auf einem Parkplatz abgestellt hatte. Wenn Dokumente geschreddert werden sollen, ist das in der Regel ein Zeichen dafür, dass es sich um vertrauliche Informationen handelt. Daher war es nicht überraschend, dass in 17 der insgesamt 44 Müllcontainer diverse Dokumente mit vertraulichen Inhalten, Ausweiskopien sowie Kreditkarteninformationen gefunden wurden, allesamt völlig intakt und nicht angerührt. Unter ihnen befanden sich auch so intime Dokumente wie medizinische Befunde zu Krebsdiagnosen und positiven HIV-Tests. Ebenfalls wurden in den Müllcontainern vollständige, gebrauchte Spielkartensets aus dem Grand Villa Casino gefunden. Sie waren in keinerlei Weise unbrauchbar gemacht worden.

Defekte Schredder-Maschine angeblich die Ursache

Als Folge des Skandals startete die National Association for Information Destruction (NAID), ein Verband, der die gesicherte Informations- und Aktenzerstörung überprüft, eine Untersuchung gegen die Firma ShredWise. Auch die British Colombia Lottery Corporation (BCLC) startete umgehend eine Untersuchung. Ein Sprecher von Gateway Casinos and Entertainment Ltd., zu dem auch das Grand Villa Casino gehört, äußerte ebenfalls die Besorgnis des Unternehmens:

„Wir haben den Vorfall, den Sie uns gemeldet haben, näher untersucht und bestätigen, dass es sich um den Fehler eines Drittanbieters handelt, der die Bedingungen seiner Vereinbarung mit uns nicht eingehalten hat. Dies beunruhigt uns und wir haben schnelle und angemessene Maßnahmen ergriffen, damit dies nicht noch einmal geschieht.“

Den Vorfall könne sich das Casino allerdings nicht erklären, da das Sicherheitspersonal bei Schreddern der gebrauchten Spielkarten immer dabei sei. Sie hätten mit eigenen Augen gesehen, wie die Karten in einen Schredder der Firma ShredWise hineingefüllt wurden. Ein Sprecher des Unternehmens ließ mittlerweile verlauten, dass die Schredder-Maschine defekt gewesen sei und die Spielkarten deshalb unverändert in den Müllcontainern gelandet seien. Ein schwacher Trost für diese eklatante Sicherheitslücke. Infolge des Skandals hat das Grand Villa Casino die Zusammenarbeit mit ShredWise umgehend gekündigt. Außerdem wurden alle Spielkarten, die aktuell genutzt werden, durch eine vollständig neue Kartenserie ausgetauscht, um Betrügern nicht die Möglichkeit zu geben, mit gezinkten Karten zurück an die Spieltische zu gelangen. Die BCLC hat zudem die Empfehlung ausgesprochen, die Zusammenarbeit mit externen Dienstleistern für die Entsorgung gebrauchter Spielkarten aufzulösen und die Vernichtung der Karten in die eigenen Hände zu nehmen.

Gezinkte Karten bei Betrügern beliebt

Wohl jeder kennt das Sprichwort: „Man spiele mit gezinkten Karten“. Der Ursprung des Sprichwortes liegt weit in der Vergangenheit. Schon früher wurden Spielkarten nur allzu gerne gezinkt, indem beispielsweise eine winzige Bleistiftmarkierung auf der Rückseite der Karte gesetzt wurde. Auch wurden Spielkarten während des Spielens durch eine präparierte Karte ausgetauscht. Hierfür gab es spezielle Halterungen, die unter dem Ärmel verdeckt am Unterarm befestigt wurden. Um diesem Vorgang zu entgehen und die Sicherheit des Kartendecks zu gewährleisten, werden deshalb gebrauchte Spielkarten von Casinos speziell entsorgt. Doch auch die Betrüger werden immer trickreicher, weswegen die Sicherheitsmaßnahmen der Casinos stetig verbessert werden müssen. So flog im Jahr 2017 beispielsweise eine Betrüger-Bande in Berlin auf. Diese hatte ausgewählte Karten mit einer chemischen, nicht sichtbaren, radioaktiven Substanz versetzt. Mit einem kleinen, unauffälligen Detektor konnten sie nun die markierten Karten identifizieren. Zwar konnten die Betrüger überführt werden, es zeigt allerdings den scheinbar unaufhaltbaren Einfallsreichtum der Betrüger. Allerdings sehen sich diese auch mit immer fortschrittlicheren Sicherheitsvorkehrungen in Spielhallen und Casinos konfrontiert. Technische Überwachungs- und Kontrollsysteme werden durch speziell geschultes Personal ergänzt. Der Fall in Kanada hat aber gezeigt, dass immer wieder Sicherheitslücken entstehen können, die von Betrügern erkannt und genutzt werden – speziell im Bereich der Spielkarten.

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