besteonlinecasinos.co

Fußball: Werberegeln für Glücksspiel

Die britischen Fußballvereine dürfen nur noch eingeschränkt für Glücksspiel auf Social-Media-Kanälen werben. Ab dem 01. März 2021 soll ein neuer Rechtsrahmen in Kraft treten, der die Klubs in Großbritannien hinsichtlich ihrer Werbeaktivitäten für die Glücksspielbranche limitiert. Die geplante Regulierung wurde von der britischen Glücksspielbehörde „Betting and Gaming Council“ (BGC) ins Leben gerufen und richtet sich gezielt an den Social-Media-Auftritt der Vereine.

Stadioneingang des FC Arsenal.
Auch der prestigeträchtige FC Arsenal ist von den Restriktionen betroffen und darf künftig nicht mehr über die eigenen Social-Media-Kanäle Glücksspiel bewerben. (©bvarem/Pixabay)

Teil des neuen BGC-Verhaltenskodex

Die restriktiven Maßnahmen der BGC basieren auf dem ausgerufenen Verhaltenskodex. Dieser hat sich auf die Fahne geschrieben, den Spielerschutz noch stärker in den Fokus zu rücken und insbesondere Minderjährige vom Angebot der Branche fernzuhalten. Die Fußballvereine in Großbritannien würden nach Angaben der britischen Glücksspielaufsicht mit ihren Werbeaktivtäten im Internet dazu beitragen, die Glücksspielangebote zu fördern. Da keine vollumfängliche Kontrollinstanz im digitalen Raum vorherrscht, sei davon auszugehen, dass durch Posts auf Facebook oder Twitter auch Minderjährige mit der Branche in Kontakt kommen.

Für die Umsetzung des neuen Verhaltenskodex hat der BGC die „Premier League“ und die „English Football League“ kontaktiert, um alle betroffenen Vereine des britischen Fußballs mit den geplanten Maßnahmen vertraut zu machen. Darüber hinaus habe die Behörde die beiden Fußballverbände darauf aufmerksam gemacht, die Regeln des Verhaltenskodex auch auf Glücksspielunternehmen anzuwenden, die nicht in den Zuständigkeitsbereich der britischen Glücksspielaufsicht fallen.

Auf seiner Webseite hat der BGC eine öffentlich zugängliche Liste mit allen Regeln hochgeladen, an die sich die Klubs ab dem 01. März halten müssen. Diesen wird es künftig verboten sein, in ihre Social-Media-Posts Handlungsaufforderungen oder Links zu Glücksspielseiten unterzubringen. Dabei geht es vor allem um sogenannte organische Tweets, die ohne Kennzeichnung einer Kooperation oder bezahlter Inhalte auskommt.

Brief an Twitter & Facebook. Die britische Glücksspielaufsicht hat nicht nur die Fußballverbände über den neuen Verhaltenskodex informiert, sondern auch die Social-Media-Unternehmen direkt konfrontiert. Über einen Brief sollen sie dazu aufgefordert worden sein, ein Altersnachweissystem für alle Plattformen zu installieren. Nur so sei es möglich, dass Posts mit Glücksspielwerbung nur von über 18-jährigen Nutzern gesehen werden könnten.

Glücksspielwerbung ab 25 Jahren

Bereits im August letzten Jahres thematisierte der BGC Glücksspielwerbung auf Social Media und veröffentliche den „Sixth Industy Code for Socially Responsible Advertising“. Wie der Name bereits verrät, zielt der Branchenkodex darauf ab, sozial verantwortliche Werbung in den Fokus zu rücken. Konkret sollen alle gesponserten oder bezahlten Social-Media-Anzeigen auf Personen ab 25 Jahren ausgerichtet sein. Dieser Ansatz gilt dabei nicht nur für die britischen Fußballvereine, sondern bezieht sich auf alle Unternehmen in Großbritannien.

Zudem hat der BGC mit dem Branchenkodex die Aufforderung ausgesprochen, dass über Suchmaschinen angezeigte Glücksspielwerbung klar anzeigen muss, dass sie ausschließlich für volljährige Personen bestimmt ist. Brigid Simmonds, Vorsitzende der britischen Glücksspielaufsicht, sagte dazu:

„Unsere Mitglieder verfolgen zu Recht einen Null-Toleranz-Ansatz, wenn es um Glücksspiel und Minderjährige geht. Daher sind wir als Branche verständlicherweise darüber besorgt, dass Kinder Wettanzeigen und Werbung für Glücksspiel auf Twitter zu sehen bekommen könnte. Unsere neuen Richtlinien verdeutlichen die Standards, die von Fußballklubs erwartet werden, wenn sie Glücksspielwerbung in sozialen Medien veröffentlichen. Ich freue mich darauf, dass die neuen Regularien sobald wie möglich in die Praxis umgesetzt werden.“Brigid Simmonds, Vorsitzende des „Betting and Gaming Council“, Offizielle Pressemitteilung des BGC

Glücksspielwerbung in Deutschland

Nicht nur in Großbritannien sind die Werbemaßnahmen der Glücksspielbranche ein umstrittenes Thema. Auch in Deutschland bleibt Glücksspielwerbung ein viel diskutiertes Thema. Dabei stehen jedoch nicht die Social-Media-Aktivitäten der Fußballvereine im Fokus. Vielmehr geht es um die uneinheitliche gesetzliche Regelung, die seit 2012 die Branche in der Bundesrepublik vor große Herausforderungen stellt.

Dadurch war es Schleswig-Holstein möglich, sich von der bundesweiten Regulierung abzusetzen und einen eigenen Rechtsrahmen auf die Beine zu stellen. Dieser erlaubt kontrolliertes Glücksspiel. Für die lizensierten Anbieter hat sich so die einzige Anlaufstelle ergeben, um legal Werbung über TV, Internet und Radio zu betreiben. Um sich entsprechend abzusichern, werden die einzelnen Werbespots und -beiträge mit dem Slogan versehen, dass sich das Angebot ausschließlich an Menschen aus dem nördlichsten Bundesland richtet.

Mehr Glücksspielwerbung? Ab dem 01. Juli 2021 soll der neue Glücksspielstaatsvertrag (GlüStV) in Kraft treten und den Markt in Deutschland zum ersten Mal überhaupt komplett vereinheitlichen. Das bereits unterzeichnete Dokument durchläuft derzeit den Ratifizierungsprozess in den einzelnen Bundesländern und könnte die Situation rund um Glücksspielwerbung einmal auf links drehen. Zwar ist noch nicht bekannt, wie die Marketingbemühungen der Branchenakteure reguliert werden soll, allerdings gehen Medienexperten davon aus, dass durch die landesweite Lizensierung die Werbeaktivitäten der Anbieter zunehmen werden.

zum Seitenanfang