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Kampf gegen Glücksspielwerbung: Norwegen greift durch

Im Kampf gegen illegale Werbung für Online-Glücksspiel hat die norwegische Regierung verschiedene Änderungen des Rundfunkgesetzes vorgeschlagen. Ziel der Änderungen ist es, eine bisher bestehende Gesetzeslücke zu schließen, die es aktuell noch gestattet, dass ausländische und nicht lizensierte Online-Glücksspielanbieter im norwegischen Fernsehen TV-Spots schalten können, um für das eigene Angebot zu werben. Durch die Gesetzesänderungen könnten lokale Fernsehvertriebspartner von der norwegischen Medienbehörde gezwungen werden, derartige Werbung nicht mehr auszustrahlen.

Bunte Wohnhäuser und zahlreiche Schiffe an einer Wasserfront in Trondheim in Norwegen.
Mit der Schließung einer weiteren Gesetzeslücke setzt die norwegische Regierung ihren Kampf gegen illegale Glücksspielwerbung fort. (©Mariamichelle/Pixabay)

Verbliebene Lücke im Glücksspielgesetz wird geschlossen

Die vorgeschlagene Gesetzesänderung soll eine bisher vernachlässigte Lücke im Bereich der Regulierung von Glücksspiel und Glücksspielwerbung schließen. Da in Norwegen diverse Fernsehsender empfangen werden können, die ihren Sitz aber im Ausland haben und damit nicht den norwegischen Gesetzesregulierungen und Vorgaben unterstehen, ist es auf diesen Sendern möglich, dass nicht lizensierte Anbieter von Online-Glücksspiel auf den angesprochenen TV-Sendern Werbung für ihr Angebot ausstrahlen, welches somit auch für Norweger zugänglich gemacht wird. Die Gesetzesänderung wird es zukünftig der norwegischen Medienbehörde erlauben, lokale Fernsehvertriebspartner zu zwingen, derartige Werbungen zu sperren und nicht mehr auszustrahlen.

Wie kommt es zu der neuen Entwicklung? ”Aktuell besitzen zwei Glücksspielanbieter die Erlaubnis, im norwegischen Fernsehen für ihr Produkt Werbung auszustrahlen. Dabei handelt es sich um die beiden Anbieter Norsk Tipping und Norsk Rikstoto. Im Gegensatz zu den meisten anderen europäischen Ländern ist in Norwegen ein Monopolmodell im Glücksspielsektor bevorzugt. Nach der Meinung der norwegischen Regierung könnte auf diesem Weg am einfachsten und effektivsten die Bevölkerung des Landes vor dem Risiko von problematischem Glücksspiel geschützt werden.”

Die vorgeschlagenen Änderungen im Bereich der Regulierung der Werbevorschriften von Glücksspielangeboten sollen diesen Schutz noch weiter verbessern. Das bestätigte auch Abid Q. Raja, norwegischer Minister für Kultur und Gleichstellung der Geschlechter, in einem Interview:

“Für die Regierung ist dies eine Wertentscheidung, bei der die Interessen von Menschen mit Glücksspielproblemen und ihren Verwandten Vorrang vor finanziellen Überlegungen haben müssen.”

Werbung für Glücksspiel im Internet

Glücksspiel im Internet ist eine aufstrebende Branche, die aber auch erst seit einigen Jahren so exzessiv existiert. Aus diesem Grund fehlen in vielen europäischen Ländern geeignete Regulierungen für das Glücksspiel im Internet an sich, aber auch für entsprechende Werbeformate der Anbieter für Online-Glücksspiel, was wiederum zu regelmäßigen, kontrovers geführten Diskussionen führt. Die Aktivitäten der Regulierungsbehörden steigen allerdings ebenfalls in den letzten Jahren an.

So veröffentlichte beispielsweise die Dirección General de Ordenación del Juego (DGOJ), die spanische Glücksspielbehörde, kürzlich einen ersten Entwurf, durch den die TV-Werbung für Glücksspiel im Internet besser reguliert werden soll. Zwar sei aus Sicht der Behörde ein vollständiges Verbot nicht zielführend und unverhältnismäßig, es müsste aber durch strengere Regulierungen besser zwischen legalen und illegalen Glücksspielangeboten im Internet unterschieden werden. Hieraus ergebe sich dann, für welche Anbieter TV-Werbeclips erlaubt seien und für welche sie verboten werden.

Wie ist die Gesetzeslage in Deutschland? ”Deutschland steht vor einem weitreichenden Wandel, da bei einer voraussichtlichen Änderung des aktuell geltenden Glücksspielstaatsvertrags ab Mitte 2021 Online-Glücksspiel von lizensierten Anbietern und strengen Auflagen legal werden soll. Bis zu diesem Zeitpunkt darf allerdings keine Werbung für Glücksspiel ausgestrahlt werden, wie das Landgericht Köln nach einer Klage eines Vertreters der Glücksspielindustrie gegen einen Fernsehsender kürzlich entschieden hatte. Allerdings ist diese Entscheidung zunächst wohl nur regional gültig.”

In verschiedenen Ländern Europas wächst aber auch der Widerstand gegenüber der Werbung der Branche für Online-Glücksspiel. Der Boom von Online-Casinos, Online-Buchmachern sowie Pokerangeboten im Internet und deren seit Jahren massiv ansteigender Erfolg haben dazu geführt, dass der Markt von Angeboten und entsprechenden Werbeformaten überflutet wird. So haben sich in Großbritannien Anti-Glücksspiel-Aktivisten zusammengefunden und fordern härtere Einschränkungen und Regulierungen bei der Ausstrahlung von Werbung für Anbieter von Online-Glücksspiel.

Das führte unter anderem dazu, dass kürzlich die Advertising Standards Authority (ASA) einen offiziellen Appell an die kritisierten Anbieter von Online-Glücksspiel richtete. In diesem wies die ASA darauf hin, dass die Glücksspielunternehmen verantwortungsbewusster mit ihren Marketingaktivitäten umgehen sollen. Die Bürger Großbritanniens würden mittlerweile in jeder TV-Werbeunterbrechung mit Spots aus dem Glücksspielsektor bombardiert werden.

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