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Kooperation mit kriminellen Vereinigungen: Australisches Crown Casino steht unter Beschuss

Ein gleichzeitig erschienener und gemeinsam recherchierter Bericht der drei australischen Zeitungen „The Age“, „The Sydney Morning Herald“ und „60 Minutes“ hat kürzlich für große Aufregung gesorgt. Über ein Jahr hatten investigative Journalisten das australische Glücksspielunternehmen Crown Resorts Limited unter die Lupe genommen. Im Fokus der Nachforschungen standen neben den Aussagen einer ehemaligen Mitarbeiterin auch tausende geleakte E-Mails, die auf eine Kooperation des Crown Casinos in Melbourne mit kriminellen Vereinigungen in China hinwiesen. Über diesen Weg sollen zahlreiche, wohlhabende VIP-Spieler aus dem Reich der Mitte angelockt worden sein.

Außenansicht des Crown Casinos in Melbourne
Crown Resorts Limited sieht sich mit schweren Vorwürfen konfrontiert. (©pixabay)

Insiderinformationen erhärten Verdacht

Der ausführliche Bericht erhebt gegenüber dem Crown Casino Melbourne beziehungsweise dessen Inhaber Crown Resorts Limited schwere Vorwürfe. So sollen massive, kriminelle Handlungen ein Geschäftsmodell ermöglicht haben, über das wohlhabende Spieler aus China angelockt wurden und dann innerhalb kürzester Zeit gigantische Geldsummen verloren hatten. Gestützt werden die Recherchen von ausführlichen Aussagen einer ehemaligen Mitarbeiterin des Konzerns und tausenden geleakten E-Mails. Bereits im Jahre 2017 wurden derartige Vorwürfe durch eine Reportage im TV-Sender ABC erstmals öffentlich. Sogenannte Junket Operators sollen im Kern dieses fragwürdigen Geschäftsmodells stehen.

Was sind Junket Operators: Junket Operators sind Mittelsmänner, die von den Betreibern eines Casinos beauftragt werden, reiche potentielle Spieler mit Hilfe von speziell ausgeklügelten Glücksspielreisen in die Casinos zu locken. Dort werden nicht nur die Spieler, sondern auch deren Geld betreut. Zwar ist nach dem australischen Gesetz diese Art der Werbung legal, sie wird allerdings in dem Moment illegal, in dem Kunden aus Ländern angeworben werden, in denen Glücksspiel strengstens verboten ist – so wie es in China der Fall ist. Es bestehen aber anscheinend zahlreiche Verbindungen zwischen chinesischen Junket Operators, kriminellen Vereinigungen und den Crown Casinos.

Geldwäsche im großen Stil

Die Verbindungen der kriminellen Vereinigungen und der Crown Casinos sind allem Anschein nach nicht von der Hand zu weisen. Geleakte E-Mails hätten eindeutige Beweise geliefert, dass eine kriminelle Vereinigung mit dem Namen „The Company“ mittels der Kundenwerbung in die Geschäftsprozesse des Crown Casinos eingestiegen sei, wo die Vereinigung dann Geldwäsche im großen Stil betrieben hätte. Um diese durchführen zu können, seien spezielle Räumlichkeiten für wohlhabende Spieler sowie Banknoten der Spielbank verwendet worden. Diese Abläufe seien der Casino-Geschäftsleitung durchaus bekannt gewesen und akzeptiert worden. Damit ist aber nicht das Ende der Fahnenstange bezüglich der Vorwürfe erreicht. Die Anschuldigungen betreffen auch das australische Konsulat, welches durch die erleichterte Ausstellung eines Visums für die VIP-Spieler aus China ebenfalls in dem illegalen Prozess beteiligt gewesen sein soll. Des Weiteren sollen die Kriminellen an der üblichen Sicherheitsprozedur vorbeigeschleust worden sein.

Ehemalige Angestellte packt aus

Durch ein Interview von Journalisten mit der ehemals bei Crown angestellten Jenny Jiang, in dem sie über die kriminellen Verfahrensweisen des Crown Casinos auspackte, erhärteten sich die Vorwürfe. Über Monate wurde das Unternehmen Crown Resorts Limited von chinesischen Behörden beobachtet, was dazu führte, dass Jiang sowie 18 weitere Mitarbeiter des Konzerns im Oktober 2016 in Shanghai verhaftet wurden. Die Anklage lautete illegale Glücksspielwerbung. Zwar wurden die Angeklagten nur für einen Monat inhaftiert, gelten jetzt aber allesamt in China als vorbestraft. Beruflich und sozial gesehen hat das enorme Auswirkungen im Reich der Mitte. Zwar hatte das Unternehmen Liang bei Arbeitsantritt erklärt, dass es keine illegalen Aktivitäten gäbe, sondern sie lediglich Werbung für einen luxuriösen Aufenthalt in einem Crown Hotel mache, ihr sei aber schnell klar gewesen, dass hinter dieser Masche weitaus mehr steckte:

“Kunden verloren innerhalb von 15 bis 20 Minuten gut 10 Mio. Dollar. Da habe ich gemerkt, auf was für einen Job ich mich wirklich eingelassen habe […] Sie haben keine Lizenz in Australien verdient. Sie haben ihre Angestellten benutzt und uns dann wie gebrauchte Papierservietten weggeworfen.“

Nachdem die ehemalige Mitarbeiterin ihre Haftstrafe abgesessen hatte und wieder auf freiem Fuße war, seien Vertreter des Konzerns auf sie zugekommen und hätten ihr eine Summe von insgesamt 60.000 Dollar angeboten. Im Gegenzug sollte sie über die Vorwürfe zukünftig schweigen. Sie entschied sich allerdings anders und gab der Presse ihre Informationen zu Protokoll. Eine womöglich teure Entscheidung, da sie nun eigenen Angaben zufolge um ihr Leben fürchte.

Verantwortliche der Crown Casinos schweigen

Auf ausführliche Stellungnahmen von Crown Limited zu den schweren Vorwürfen musste bisher verzichtet werden. Interviewanfragen, unter anderem von der Zeitung „60 Minutes“ wurden von James Packer, mehrheitlicher Aktieninhaber des Konzerns, verweigert. Stattdessen ließ er durch seinen Anwalt verlauten, dass er über die im Raum stehenden Aktivitäten nichts wisse. Der Zeitung „Daily Mail Australia“ gegenüber äußerte sich ein Sprecher des Unternehmens und kommentierte die Vorwürfe folgendermaßen:

“Es gibt derzeit eine Sammelklage, gegen die sich Crown verteidigt. Aus diesem Grund können wir keine Kommentare zu bestimmten Punkten machen. Was jedoch Junket Operators betrifft, wird Crown sich nicht zu seinen Geschäftstätigkeiten äußern. Crown führt umfangreiche Anti-Geldwäsche Maßnahmen durch, welche von der Regulierungsaufsicht AUSTRAC überwacht werden.“

Es bleibt also spannend, in welche Richtung sich die Vorwürfe und Ermittlungen bewegen werden.

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