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Massiver Stellenabbau bei der österreichischen Casinos Austria AG

Die finanziell schwer angeschlagene österreichische Casinos Austria AG hat Einzelheiten zum geplanten Stellenabbau im Zuge des Sanierungspakets veröffentlicht. Angekündigt wurden die Informationen und Details von dem Glücksspielgiganten bereits vor einiger Zeit. In einem Bericht der Tageszeitung Kurier wurden nun konkrete Zahlen veröffentlicht. Der geplante Stellenabbau fällt deutlich größer aus, als bisher angenommen wurde. Bis Anfang nächsten Jahres sollen insgesamt 427 Vollzeitstellen eingestampft werden. Dadurch sind 27 Prozent aller Vollzeit-Mitarbeiter von der Arbeitslosigkeit bedroht. Die Umsatzzahlen sprechen allerdings eine deutliche Sprache, aller Voraussicht nach auch im nächsten Jahr.

Das Casino in Baden in Österreich aus der Vogelperspektive.
Zwar haben die Casinos Austria wieder ihre Türen für Gäste geöffnet, die Corona-Pandemie hat dem Glücksspielriesen aber schwer zugesetzt. (©BigAmount/Pixabay)

Stellenabbau und Gehaltskürzungen trifft die Belegschaft schwer

Der geplante Stellenabbau im Zuge des Sanierungspakets der Casinos Austria AG betrifft allerdings nicht nur den Bereich der Vollzeitbeschäftigten, sondern wird sich auch massiv auf den Bereich der Teilzeitstellen auswirken. Exakte Zahlen zu den zu streichenden Stellen gibt es hier allerdings noch nicht. Hierzu soll eine Entscheidung am 08. Juli im Sonderaufsichtsrat getroffen werden. Experten schätzen aber, dass speziell die umsatzschwächeren Standorte mit einem Rückgang der Angestellten um bis zu 55 Prozent rechnen müssen. Betroffen von dem Sanierungspaket sind aber alle 12 Standorte der Casinos Austria. Selbst das umsatzstärkste Zugpferd, das Casino Wien, muss allein im Bereich der Vollzeit-Mitarbeiter voraussichtlich 43 Angestellte entlassen.

Casinos Austria verzeichnen seit Jahren rote Zahlen. Die Casinos Austria AG betreibt insgesamt an zwölf Standorten ein Casino. Dazu gehören die Casinos in Baden, Bregenz, Graz, Innsbruck, Kitzbühel, Kleinwalsertal, Linz, Salzburg, Seefeld, Velden, Wien und in Zell am See. Nach der fast dreimonatigen zwischenzeitlichen Schließung aufgrund der Corona-Pandemie konnten die Casinos zum 29. Mai wieder ihre Tore öffnen. Allerdings wurde die Möglichkeit eines Besuchs bisher von deutlich weniger Personen wahrgenommen, als es vor der Corona-Krise der Fall war. Das liegt sicherlich unter anderem an der Unsicherheit der Menschen sowie den strengen Hygienemaßnahmen, die das Spielen weniger angenehm machen. Die Besucherzahlen sind allerdings schon seit Jahren rückläufig. Das wird unter anderem durch einen Vergleich der Gästezahlen aus dem Jahr 2000 (1,98 Millionen Besucher) und dem Jahr 2019 (1,23 Millionen Besucher) deutlich.

Das Sanierungspaket hat aber nicht nur negative Auswirkungen auf die Mitarbeiter, denen eine Kündigung droht. Auch die weiterhin bei dem Glücksspielgiganten angestellten Arbeitnehmer müssen mit Gehaltseinbußen rechnen. Im Gespräch ist eine Kürzung aller Gehälter um 15 bis 20 Prozent. Allein durch die Gehaltskürzungen werden so rund 11 Prozent der Personalkosten gespart. Entsprechend negativ wurde die Ankündigung bei der Belegschaftsvertretung der Casinos Austria aufgenommen. Im Gespräch mit der Presseagentur APA verdeutlichten die Sprecher der Belegschaft ihren Unmut.

Besonders empört waren sie über den Zeitpunkt sowie die Art und Weise der Informationsverteilung. Sämtliche Mitarbeiter hätten von diesem geplanten Schritt aus dem Sanierungspaket erst durch den Bericht in den Medien Wind bekommen. Auch dass die Anzahl der Kündigungen von mehreren hundert Angestellten auf diese Art und Weise kommuniziert wird, sei empörend. Der Sparzwang zieht sich allerdings auch durch alle Bereiche der Angestellten. So werden auch im Feld der Führungskräfte diverse Positionen nicht mehr besetzt. Von aktuell 113 soll die Anzahl der Führungskräfte auf 75 gesenkt werden. Bezogen auf mögliche Gehaltskürzungen im Vorstand gab es allerdings keine konkreten Informationen, was verständlicherweise den Gemütszustand der Belegschaftsvertretung nicht aufbesserte.

Aussichten für das kommende Jahr ebenfalls negativ

Der knapp dreimonatige Lockdown durch den Ausbruch der Corona-Pandemie hat die Casinos Austria wirtschaftlich schwer getroffen. Allerdings sind die Zahlen bereits seit einigen Jahren nicht mehr gut. Neben einer verschärften Konkurrenzsituation durch zum Teil illegale Online-Casinos hat auch das Rauchverbot dazu geführt, dass die Besucherzahlen und erzielten Umsätze in den letzten Jahren stetig sanken. Die Corona-Pandemie hat nun mit seinen Auswirkungen die Situation massiv verschärft. Rund 47 Millionen Euro Verlust werden für das laufende Jahr angepeilt – zumindest laut offiziellen Angaben. Informationen von Insidern aus einem Dokument des Aufsichtsrates berichten sogar über ein Minus von 64,7 Millionen Euro. Der Stellenabbau sowie die Gehaltskürzungen sind deshalb ein logischer Schritt im Sanierungspaket.

Dennoch rechnet der Vorstand auch im nächsten Jahr mit einem deutlichen Minus von rund 13 Millionen Euro. Erst ab dem Jahre 2022 soll das Sanierungskonzept richtig greifen und wieder schwarze Zahlen versprechen. Diese sollen laut ersten Prognosen einen Gewinn von knapp 10 Millionen Euro voraussagen. Obwohl der Glücksspielgigant zunächst weiterhin rote Zahlen schreiben wird, soll der Betrieb aber in allen zwölf Standorten weitergeführt werden. Ob dieses Vorhaben die Vertretung der Belegschaft beruhigt, ist anhand der aktuellen Situation aber ehr unwahrscheinlich.

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