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Mehr Geldwäsche beim Glücksspiel

Die gemeldeten Verdachtsfälle im Bereich der Geldwäsche sind im Vergleich zum Vorjahr um 49% angestiegen. Die erschreckenden Zahlen stammen aus dem aktuellen Jahresbericht für das Jahr 2019 der Financial Intelligence Unit (FIU). Der sowieso schon extreme Anstieg bei den Verdachtsfällen der Geldwäsche sei bei den Transaktionen im Nichtfinanzsektor sogar noch um einiges höher. Laut der Anti-Geldwäsche-Behörde ist der gravierende Anstieg vor allem auf den Bereich Glücksspiel zurückzuführen.

An einer Wäscheleine sind mehrere 100-Euroscheine mit Wäscheklammern befestigt.
Der neuste Jahresbericht zur Geldwäsche zeigt erschreckende Zahlen beim Anstieg der gemeldeten Verdachtsfälle. (©Alexas_Fotos/Pixabay)

Glücksspielsektor spielt eine entscheidende Rolle bei den Verdachtsmeldungen

Der am 18. August veröffentlichte FIU-Jahresbericht 2019 gibt einen klaren Einblick in die Verteilung der Verdachtsmeldungen und deren Branchen. So kommen von den insgesamt 114.914 Meldungen nur ca. 1,3 Prozent aus dem Nichtfinanzsektor, im Vergleich zu anderen Branchen ist der Anstieg in diesem Sektor aber mit rund 150 Prozent besonders hoch. Hierbei stammt der überwiegende Anteil von Glücksspielveranstaltern sowie Glücksspielvermittlern. Bei derartigen Veranstaltungen sei laut der Anti-Geldwäsche-Behörde der Versuch zur Geldwäsche besonders hoch.

Vergleicht man die Zahlen der letzten beiden Jahresberichte wird der Anstieg besonders deutlich. 2018 gab es lediglich 24 Verdachtsmeldungen aus dem Glücksspielsektor. Im Jahr 2019 lag die Zahl bereits bei 116 – Tendenz steigend. Ein Großteil der Meldungen wurde im elektronischen Meldesystem für Geldwäsche-Verdachtsmeldungen des FIU registriert. Im Jahr 2018 befanden sich hier noch 45 Verpflichtete aus dem Glücksspielsektor. 2019 waren es bereits mehr als 300.

Was besagt das deutsche Geldwäschegesetz? Das deutsche Geldwäschegesetz (GwG) verpflichtet zahlreiche Branchen und Berufsgruppen zur Prävention von Geldwäsche. Hierunter fallen unter anderem alle Veranstalter von Glücksspielen, ob landbasiert oder online. Um die Prävention durchzusetzen, müssen die Betroffenen sämtliche Transaktionen melden, die die Möglichkeit von Geldwäsche beinhalten. Die entsprechende Verdachtsmeldung kann direkt an die Zentralstelle für Finanztransaktionsuntersuchungen (FIU) gerichtet werden, die dem Zoll untersteht. In der FIU werden dann die Meldungen aufgenommen, verarbeitet und ausgewertet.

Die Arbeit im Bereich der Sensibilisierung darf nicht nachlassen

Der Leiter der Financial Intelligence Unit, Christof Schulte, zeigte sich zwar erfreut über die wachsende Zahl von gemeldeten Verdachtsfällen, verwies aber im gleichen Zuge darauf, dass der Kampf gegen die Goldwäsche deshalb längst nicht gewonnen sei. In einem ausführlichen Statement kommentierte er den aktuellen Jahresbericht folgendermaßen:

“Die Tendenz der kontinuierlich steigenden Zahl der an die FIU übermittelten Verdachtsmeldungen zeigt, dass die umfangreichen Sensibilisierungs- und Koordinierungsmaßnahmen der FIU wirken. Die Aufmerksamkeit der Verpflichteten zur Identifizierung auffälliger Sachverhalte im Zusammenhang mit möglicher Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung wächst spürbar an. Dabei kommt dem risikobasierten Ansatz und der damit einhergehenden gesetzlichen Filterfunktion der FIU – beides auch von den Standards der Financial Action Task Force (FATF) umfasst – eine besondere Bedeutung zu: So werden nur noch die tatsächlich werthaltigen Sachverhalte an die zuständigen Strafverfolgungsbehörden weitergegeben, um die verfügbaren Ressourcen in der Strafverfolgung effizient auf diese zu konzentrieren.

Dies verdeutlicht, dass es uns nur durch ein gemeinsames und schlagkräftiges Vorgehen aller Beteiligten – also sowohl mit den nationalen Partnern als auch im weltweit vernetzten FIU-Verbund – gelingen wird, die globale Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung nachhaltig zu bekämpfen und international agierenden kriminellen Netzwerken das Handwerk zu legen. Trotz des Anstiegs der eingegangenen Verdachtsmeldungen im Bereich des Nichtfinanzsektors empfinde ich die Anzahl der Meldungen – insbesondere vor dem Hintergrund der auch in diesem Sektor bestehenden Geldwäscherisiken – hier noch als nicht ausreichend. Deshalb bleiben wir nach wie vor gemeinsam mit den zuständigen Aufsichtsbehörden koordinierend aktiv, um vor allem die Verpflichteten-Gruppen des Nichtfinanzsektors noch weiter zu sensibilisieren.

Zudem zeigen die steigenden Meldungszahlen im Zusammenhang mit Kryptowährungen deutlich, dass wir angesichts dieser Entwicklung künftig auch vermehrt Transaktionen, die unter dem Einsatz neuer Zahlungstechnologien vorgenommen wurden, im Hinblick auf Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung untersuchen. Hier ist es mir ein besonderes Anliegen, dass wir uns hinsichtlich der Identifizierung neuer Typologien und Trends weiterhin zukunftsorientiert ausrichten und uns dementsprechend kontinuierlich fortentwickeln.” –Christof Schulte, Leiter der Financial Intelligence Unit (FIU), Statement zum FIU-Jahresbericht 2019

Besonderes Augenmerk müsse auf dem Online-Segment des Glücksspiels liegen. Online-Glücksspiel und –Wetten gelten laut der FIU mit ihren zahlreichen Formen der Ausführung als Risikoschwerpunkt. Herkunft und Verwendung der eingesetzten Gelder können hier besonders effektiv versteckt werden. Dies betrifft vor allem kleinere Summen bis 2.000 Euro.

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