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Plant Novomatic Neuausrichtung?

Wie jüngst veröffentlichte Dokumente belegen, plane der österreichische Glücksspielkonzern Novomatic eine Neuausrichtung außerhalb Europas. Grund für dieses Vorhaben sind dem Anschein finanzielle Probleme. Diese resultieren allerdings nicht nur aus den wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie, welche die gesamte österreichische Glücksspielindustrie stark geschädigt hat, sondern auch aus den noch immerwährenden Spätfolgen der Ibiza-Affäre. Nun wurde sogar das gute Rating Novomatics und damit die Kreditwürdigkeit des Konzerns heruntergestuft. Neues Glück will das Traditionsunternehmen aus Österreich jenseits des Atlantiks in den USA finden – und das sowohl im Online-Glücksspiel als auch im landbasierten Geschäftsbetrieb.

Verschiedene Euro-Geldscheine zusammengeworfen in einer Wäschetrommel.
Lange trotzte Novomatic den Folgen der Corona-Krise und Ibiza-Affäre, doch diese Zeit scheint, nun ein Ende gefunden zu haben. (©klimkin/Pixabay)

US-Markt als Heilsbringer?

Dass sich die gesamte österreichische Glücksspielindustrie im Existenzkampf befindet, ist kein Geheimnis. Obwohl Österreich als eine Hochburg des Glücksspiels gilt, schafften es dortige Glücksspielunternehmen nicht, den Folgen der Corona-Krise zu trotzen – zumindest in wirtschaftlicher Hinsicht; und wie sich nun herausstellt, gilt dies sogar für den populärsten österreichischen Glücksspielanbieter Novomatic.

Novomatic – eine wertvolle Marke mit finanziellen Problemen. Novomatic ist derzeit Europas größter Gaming-Technologiekonzern und wurde jüngst erneut zum „Casino Supplier of the Year“ gewählt. Zudem schaffte es das Unternehmen, hinter Red Bull zur wertvollsten Marke Österreichs aufzusteigen. Mit rund 30.000 angestellten Mitarbeitern in über 70 Ländern kann Novomatic auch internationalen Erfolg und außereuropäisches Ansehen vorweisen. Gegründet wurde Novomatic bereits 1980 durch den Österreicher Johann Graf, der mit einem Privatvermögen von 6,6 Mrd. US-Dollar der zweitreichste Privatunternehmer in Österreich sein soll.

Wie nämlich das US-amerikanische Magazin Bloomberg exklusiv berichtete, gehe aus zahlreichen Dokumenten des Konzerns hervor, dass die wirtschaftliche Situation derart prekär sei, dass die Unternehmensführung über eine vollständige Neuausrichtung des Geschäftsbetriebs nachdenkt. Das Wirtschaftsmagazin beruft sich dabei auch auf offizielle Gerichtsakten sowie Interviews mit mehr als 25 informierten Geschäftspartnern, Angestellten und Investoren.

Als geographisches Ziel der Neuausrichtung wurden angeblich die USA ausgewählt, wo nach der weitreichenden Liberalisierung des privaten Glücksspiels ein Milliardenmarkt entstanden ist – und das online wie offline. Als erfahrener und erfolgreicher Glücksspielbetrieb sieht Novomatic hier anscheinend die Chance, den eigenen Geschäftsbetrieb wirtschaftlich zu stabilisieren.

Geringere Kreditwürdigkeit aber mehr und mehr Schulden

Allerdings sind es nicht nur wirtschaftliche Probleme, die dem jahrelang erfolgreichen Konzern ein prosperierendes Wachstum in Österreich und dem gesamten europäischen Markt erschweren. Auch der bis dato sehr positive Ruf des Traditionsunternehmens ist in Mitleidenschaft geraten, nachdem hochrangige Funktionäre des Konzerns im mittlerweile berühmt-berüchtigten „Ibiza-Video“ dubiose Machenschaften und Absprachen mit ausländischen Investoren und österreichischen Politikern offenbarten.

Seither werden Stimmen lauter, die den vollständigen Rückzug Novomatics vom österreichischen Markt fordern. In Folge sind bereits viele bekannte Namen von ihrer Tätigkeit zurückgetreten, darunter beispielsweise auch Herr Mag. Neumann, der sechs Jahre als Vorstandsvorsitzender bei Novomatic tätig gewesen war.

“Im Namen von Unternehmensgründer Prof. Johann Graf sowie des Aufsichtsrates der NOVOMATIC AG bedanke ich mich bei Herrn Mag. Neumann für seinen großen Einsatz während der letzten sechs Jahre als Vorstandsvorsitzender.”Dr. Bernd Oswald, Vorsitzender des Aufsichtsrats bei Novomatic, offizielle Pressemitteilung auf Novomatic.com

Dies und die sinkenden Umsatzzahlen haben nun dazu geführt, dass die Kreditrating-Agentur S&P bereits letztes Jahr beschlossen hatte, die Kreditwürdigkeit des Konzerns „spekulativ“ herabzusetzen. Aufgrund der derzeitigen Entwicklung soll das Rating sogar noch weiter verschlechtert werden. Für Novomatic könnte diese Entwicklung letztlich ernste existenzielle Negativfolgen bedeuten, dann noch 2020 muss Novomatic Verbindlichkeiten von fast einer halben Milliarde Euro tilgen.

Und damit noch nicht genug. In drei Jahren wird dann eine Anleihe in Höhe von exakt 500 Millionen Euro fällig, die Novomatic jedoch nur zahlen kann, wenn sich die Umsatzzahlen schnellstmöglich wieder verbessern und die Möglichkeit besteht, weitere Kredite aufzunehmen. Aktuell gehen Experten aber davon aus, dass die Umsatzzahlen Ende des Jahres im Vorjahresvergleich nochmals um 20 Prozent sinken könnten, der Gewinn soll sogar um 40 Prozent geringer ausfallen. Sollten sich diese Prognosen bewahrheiten, soll die Geschäftsführung sogar bereit sein, zahlreiche Arbeitsplätze abzubauen und das Novomatic-Gebäude in Wien zu verkaufen.

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