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Rücklage in Millionenhöhe nach Cyberangriff: SBTech sichert sich ab

Insgesamt 30 Millionen US-Dollar für mögliche Entschädigungen wird der Online-Glücksspieldienstleister SBTech aufgrund einer Cyberattacke Ende März zurücklegen. Das Geld wird als freies Kapital mindestens für zwei Jahre als Rücklage gebildet. Dieser Schritt erfolgte in Absprache mit der US-Börsenaufsicht. Sollten Schadensersatzforderungen durch die Folgen der Cyberattacke entstehen, soll das Geld so zum Ausgleich dieser dienen. Durch die Rücklagenbildung wird zu dem ein gigantischer Deal zwischen SBTech und der Diamond Eagle Acquisition Corporation (DEAC) abgesichert.

Vor diversen Zeilen einer Programmiersprache ist ein Schloss.
Nach einer Cyberattacke auf den Online-Glücksspieldienstleister SBTech muss dieser nun eine Millionenrücklage für eventuelle Klagen bilden. (©madartzgraphics/Pixabay)

Diverse Anbieter von Online-Glücksspiel sind über Tage betroffen

Der Cyberangriff auf den Online-Glücksspieldienstleister SBTech erfolgte Ende März und hatte dramatische Folgen. Hunderte internationaler Partner, die auf die interaktiven Sportwetten-Lösungen und Dienstleistungen von SBTech zurückgreifen, hatten teilweise bis zu 72 Stunden ernsthafte Probleme bei der Darstellung ihrer Online-Glücksspielportale. Im Klartext bedeutete das, dass hunderte Buchmacher-Webseiten nicht aufrufbar waren. Der wirtschaftliche Schaden für die Sportwettenanbieter dürfte immens gewesen sein. Aus diesem Grund muss SBTech nun die millionenschweren Rücklagen bilden, um möglichen Schadensersatzforderungen der Kunden nachkommen zu können.

Die Problematik des Cyberangriffs lag aller Voraussicht nach in seinen Eigenschaften. Nach Einschätzungen von Experten handelte es sich bei dem Cyberangriff um eine sogenannte Ransomware-Attacke. Eine Ransomware bezeichnet eine Art Erpressersoftware. Es ist ein Schadprogramm, welches den Computer sperrt und die darauf befindlichen Daten verschlüsselt. Mittels einer Lösegeldzahlung kann der Computer daraufhin wieder freigeschaltet werden. Ohne tiefgreifendes Fachwissen aus dem IT-Bereiche ist die Zerstörung einer Ransomware nahezu unmöglich, was auch zu der enormen zeitlichen Dauer der Cyberattacke eine Erklärung liefert. Dazu sagte der IT-Sicherheitsbeauftragter der GRCI-Gruppe Geraint Williams:

“Unternehmen dieser Größe verfügen normalerweise über die Ressourcen und Sicherungsserver, um Dienste relativ schnell wieder aufzunehmen, wenn es sich um einen DDOS-Angriff handelt. Wenn es sich hingegen um einen Ransomware-Angriff handelt, kann es einige Zeit dauern, die Systeme wiederherzustellen und sicherzustellen, dass sie sauber sind.”

Giganten-Deal wird durch die Rücklagen abgesichert

Nur kurze Zeit vor dem Cyberangriff hatte SBTech einen gigantischen Deal ausgehandelt, der durch die Attacke nun ernsthafte Folgen für den Online-Glücksspieldienstleister hat. Denn um diesen nicht zu gefährden, muss SBTech in Absprache mit der US-Börsenaufsicht US Securities Exchange Commission (SEC) 30 Millionen US-Dollar bereitlegen. 10 Millionen US-Dollar sind davon in bar, die restlichen 20 Millionen US-Dollar in Anlagen für mögliche Schadensersatzforderungen bereitzuhalten.

Der Hauptdruck für diese Maßnahme kommt von der Diamond Eagle Acquisition Corporation (DEAC). Die DEAC sitzt auf der anderen Seite des Tisches bei dem gigantischen Deal, in dessen Zuge die Investment-Firma bereits Ende vergangenen Jahres verkündet hatte, in naher Zukunft SBTech mit der bereits unter ihrem Dach stehenden Wettplattform „DraftKings“ zu vereinigen. Durch die 600 Millionen US-Dollar schwere Fusion soll ein Glücksspielgigant entstehen, der schlussendlich auch seinen Weg an die Börse finden soll. Die finale Entscheidung über die Übernahme von SBTech sollten die DEAC-Aktionäre ursprünglich auf einer Sitzung am 09. April treffen. Aufgrund der jüngsten Ereignisse wurde die Anlegerversammlung aber auf den 23. April verlegt.

Was ist is die Diamond Eagle Acquisition Corporation (DEAC)? ”Die Diamond Eagle Acquisition Corporation, kurz DEAC, ist eine Investment-Firma, die erst im Jahre 2019 gegründet wurde und seine Zentrale in Los Angeles in Kalifornien in den Vereinigten Staaten von Amerika hat. DEAC ist ein sogenanntes Blankoscheck-Unternehmen. Wurde gegründet, um eine Fusion, eine Kapitalbörse, einen Erwerb von Vermögenswerten, einen Aktienkauf, eine Reorganisation oder einen ähnlichen Unternehmenszusammenschluss mit einem oder mehreren Unternehmen durchzuführen. Das Unternehmen ist nicht geschäftlich tätig und erzielt keine Einnahmen.”

Glaubt man zudem neusten Berichten verschiedener Medien, steht eine zusätzliche Forderung der DEAC an SBTech von weiteren 70 Millionen US-Dollar als Rücklage im Raum, sollte abzusehen sein, dass die geplanten 30 Millionen US-Dollar für die entstandenen Schäden durch die Cyberattacke nicht ausreichen. Die Forderung soll eine weitere Bedingung für die geplante Übernahme sein. Sollten die Folgen des Angriffs sogar die 100 Millionen US-Dollar-Grenze überschreiten, kündigte die DEAC bereits an, die fehlende Summe von den jetzigen Eigentümern von SBTech zu verlangen.

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