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Schwarzer Donnerstag: Führungswechsel bei zahlreichen Glücksspielunternehmen

Was sagt man dazu? Letzten Donnerstag erlebte die Glücksspielbranche an nur einem einzigen Tag derartig viele personelle Umwälzungen in den Führungsetagen der großen Branchenvertreter, dass bereits von einem „Schwarzen Donnerstag“ gesprochen wird. Betroffen sind William Hill, die Gaming Innovation Group und auch ein deutsch-österreichisches Unternehmen: Novomatic. Zwar könnte die zeitliche Übereinstimmung auch Zufall sein, doch einige Gründe deuten auf das Gegenteil hin.

Profilfoto von Heinz-Christian Strache.
Heinz-Christian Strache steht im Zentrum der Ibiza-Affäre, in die scheinbar auch Novomatic verwickelt ist. (©Wikipedia)

Schlechte Geschäftszahlen Grund für Entlassungen?

Wer sich in der Glücksspielbranche etwas auskennt oder selbst als Investor tätig ist, dem dürften die Namen Philip Bowcock, Robin Reed sowie Thomas Graf und Peter Stein keine unbekannten Namen sein. All diese Namen besetzen nämlich Führungspositionen bei großen Unternehmen der Branche – und all diese Namen werden zukünftig gar nicht mehr oder zumindest in anderer Position für ihren Arbeitgeber tätig sein.

William Hill trotz horrender Investitionen unzufrieden

Erst kürzlich veröffentlichte der britische Wettanbieter William Hill die Geschäftszahlen für das erste Halbjahr 2019. Entgegen der Erwartung vieler Fachleute fielen diese aber enttäuschend aus. Ursache dafür sollen vor allem das Online-Geschäft und der US-Sportwettenmarkt sein. In beide Märkte hatte William Hill in der Vergangenheit stark investiert, doch die wirtschaftlichen Erfolge blieben bislang aus. Dies scheint Grund genug gewesen zu sein, den bisherigen CEO Philip Bowcok von seinen bisherigen Aufgaben zu befreien. Bowcok war maßgeblich für die strategische Ausrichtung auf den neuen Märkten verantwortlich und muss nun anscheinend den Kopf hinhalten. Bei einer gesunkenen Aktiendividende von 38 Prozent im Vergleich zum Vorjahr ist dies durchaus nachvollziehbar.

GiG reagiert auf Umsatzrückgang

Die Gaming Innovation Group (GiG) ist im Vergleich zu William Hill sicherlich ein etwas unbekannterer Name, was aber der Tatsache geschuldet ist, dass das Unternehmen eher ein Zuliefererbetrieb für Casino-Betriebe ist. Trotzdem zählt die GiG zu den wirtschaftlich stärksten Vertretern der Branche. Gerade deswegen dürfte es der Führungsetage ganz und gar nicht gefallen haben, dass im zweiten Quartal 2019 extreme Umsatzeinbußen zu verzeichnen waren. Ganze 16 Prozent fiel der Umsatz im Vorjahresvergleich. Auch hier stand daraufhin fest, dass es personeller Veränderungen bedarf und CEO Robin Reed musste gehen. Seine Position soll zukünftig Richard Brown übernehmen, was in der Stellungnahme zur Entlassung von Robin Reed jedoch noch nicht bekanntgegeben wurde:

“Robin hat entscheidend zum Aufbau eines einzigartigen globalen Technologieanbieters beigetragen, und wir alle sind ihm aufrichtig dafür dankbar. Das Unternehmen tritt jetzt jedoch mit unterschiedlichen Herausforderungen und Chancen in die nächste Phase seiner Entwicklung ein und der Vorstand ist zu dem Schluss gekommen, dass die GiG daher auch eine andere Führung benötigt..”

Novomatic plant kompletten personellen Umbruch für Neuausrichtung

In einer Pressemitteilung überraschte eines der größten Glücksspielunternehmen in Europa mit der Ankündigung, sowohl den Vorstand als auch den Aufsichtsrat zum großen Teil neu besetzen zu wollen. Konkret handelt es sich dabei um das erfolgreiche Traditionsunternehmen Novomatic, das in letzter Zeit eigentlich viel Positives zu vermelden hatte. Ausnahme bildet da sicherlich die sogenannte „Ibiza-Affäre“, die in den letzten Wochen mehrfach die Schlagzeilen bestimmte. Dabei ging es vordergründig um den Vorwurf der Bestechung. Zahlreiche Führungskräfte des österreichischen Unternehmens sollen Politiker bestochen haben, um Einfluss auf Gesetzesentscheide zu nehmen, die die Glücksspielbranche in Österreich und somit auch Novomatic betreffen. Das Unternehmen reagierte sehr offensiv auf die ungewollte Berichterstattung und besetzte gleich mehrere hochrangige Stellen neu. Nutznießer wird dabei vor allem Thomas Stein sein. Der bisherige Technologie-Vorstand wird zum CEO befördert und damit auch mit der verantwortungsvollen Aufgabe betreut, Novomatics Online-Geschäfts zu koordinieren. Auch Peter Stein, bislang Finanzvorstand, muss das Unternehmen verlassen. Wie bereits bekannt ist, wird diese Rolle künftig Johannes Gratzl übernehmen. Als drittes muss auch Christian Widham sein Amt niederlegen. Bisher fungierte er als Vorstand für Beteiligungen. Allerdings soll Widham das Unternehmen nicht vollständig verlassen, sondern weiterhin in beratender Funktion tätig sein. In der Pressemitteilung wurde allerdings vermieden, die personellen Änderungen direkt mit dem Bestechungsskandal in Verbindung zu bringen. Novomatic-Vorstandsvorsitzender Harald Neumann äußerste sich lediglich kurz und undetailliert zu den Entlassungen:

“Novomatic wird den eingeschlagenen Weg konsequent fortsetzen und die internen Strukturen in Österreich sowie den internationalen Konzernunternehmen länderübergreifend weiter optimieren.”

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