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Zypern: Rückzug des Pokergiganten PokerStars?

Laut verschiedener griechischer und zypriotischer Medienberichte zieht sich der vor allem durch Online-Poker bekannte Glücksspielriese PokerStars aus Zypern zurück. Die Newsportale und Zeitungen, die sich bereits häufig mit der Branche befasst haben und daher auch auf Informationen von Insidern zurückgreifen können, beziehen sich bei der Berichterstattung ebenfalls auf Entwicklungen, die die Spieler selbst betreffen. Diese haben sich bereits seit einigen Tagen angekündigt. Über die möglichen Hintergründe des Rückzugs kann zum jetzigen Zeitpunkt nur spekuliert werden.

Eine Kirche vor einer kleinen Stadt auf der Insel Zypern.
Die Einwohner Zyperns werden zukünftig aller Voraussicht nach nicht mehr auf das Glücksspielangebot von PokerStars zurückgreifen können. (©dimitrisvetsikas1969/Pixabay)

Teilnahme an Turnieren von PokerStars für Spieler aus Zypern nicht mehr möglich

Spielern aus Zypern, die auf der Pokerplattform des Glücksspielriesen PokerStars an Turnieren oder Live-Poker teilnehmen möchten, können seit ein paar Tagen die entsprechenden Tische nicht mehr aufrufen. Das Spielen ist grundsätzlich nicht mehr möglich. Zwar ist das Einloggen in den Account, um beispielsweise eine Auszahlung vorzunehmen, noch möglich, Neuanmeldungen sind es allerdings nicht mehr, da die Software nicht mehr zum Download zur Verfügung steht. Auch ein Online Casino ohne Download kann in dem Fall nicht weiterhelfen. Diese Entwicklung gibt es bereits seit dem vergangenen Wochenende, weswegen es nicht überraschend kommt, dass nun verschiedene Medien berichten, PokerStars ziehe sich vom zypriotischen Markt zurück. Spieler aus Zypern sollen, was für den Rückzug spricht, eine E-Mail mit folgendem Inhalt erhalten haben:

“Nach einer kürzlich durchgeführten Überprüfung des Problems haben wir beschlossen, den Zugriff auf die Plattform in der Region auszusetzen. […] Sie können bis zum 4. Mai 2021 Auszahlungen veranlassen. Auch nach diesem Zeitraum können Auszahlungen des Guthabens auf Ihrem Konto durch Kontaktaufnahme zur Supportabteilung vorgenommen werden. […]”

Welche Ereignisse haben zu dem möglichen Rückzug von PokerStars geführt?

Der offensichtliche Rückzug von PokerStars kommt trotz einer rechtlichen Grauzone, in der sich der Glücksspielgigant seit acht Jahren befunden hat, überraschend. Nachdem die Regierung Zyperns im Jahre 2012 ein Gesetz erlassen hatte, durch das Online-Poker sowie Online-Glücksspiel auf Zypern mit sofortiger Wirkung verboten war, wäre ein Rückzug von PokerStars wahrscheinlich gewesen. Einzige Ausnahme im Bereich des Online-Glücksspiels bildeten Sportwetten, die mittels einer Lizenz der Cyprus Gaming Commission angeboten werden dürfen. Doch Spieler aus Zypern konnten aufgrund der EU-Regularien, die im Widerspruch zur nationalen Gesetzgebung stehen, auch weiterhin auf das Angebot von PokerStars zurückgreifen und sich die Software downloaden.

Laut den Medienberichten zypriotischer Zeitungen und Nachrichtenportalen scheinen hinter dem Rückzug von PokerStars steuerliche Gründe zu stehen, da diverse Spieler aus Griechenland, Malta, Skopje und Großbritannien die jeweilige Regierung um hohe Steuerbeträge geprellt haben. Die besagten Spieler hatten sich via VPN mit zypriotischen Accounts bei PokerStars eingeloggt und gespielt. So konnten bei Gewinnen und Auszahlungen die fälligen Steuerabgaben gespart werden. Hierzu äußerte sich ein Spieler mit dem Namen „Sotirios“, der unerkannt bleiben möchte, gegenüber den Zeitungen:

“In Griechenland muss man Steuern zahlen. Ab 100 Euro sind es 15 %, ab 500 Euro sind es 25 %. Das behält PokerStars automatisch ein. Wenn man also 1.000 Euro gewinnt und dieses Geld nicht dazu verwendet, um sich für Turniere zu registrieren, werden um 7 Uhr morgens 250 Euro abgezogen. Das Geld geht an den griechischen Staat.”

Der Spieler Sotirios verriet zudem den Trick, wie man dieser automatischen Steuerabgabe entfliehen könne. Dazu müsse man sich nur direkt nach einem Gewinn, der beispielsweise in einem Turnier erzielt wurde, mit dem entsprechenden Geld erneut bei einem anderen Turnier wieder anmelden und so das gewonnene Geld gleich wieder reinvestieren. Dadurch entfalle der steuerliche Abschlag. Kurz vor Beginn des neuen Turnieres storniere man dann die Teilnahme und das Geld wird dem Profilkonto wieder gutgeschrieben – allerdings ohne den Abzug der eigentlich fälligen Steuer.

Dieser Trick funktioniere zwar auch bei Accounts von beispielsweise griechischen Spielern, fuhr Sotirios fort, allerdings sei die Auszahlung bei höheren Gewinnen von 10.000 Euro oder mehr deutlich schwieriger. Dort könne das Geld nicht auf einen Schlag ausgezahlt werden, weswegen viele Spieler, speziell die High-Roller, sich über einen zypriotischen Account registriert und eingeloggt hätten. Ob diese Vorfälle letztendlich zum Rückzug von PokerStars geführt haben, wird sich aller Voraussicht nach erst nach einer offiziellen Stellungnahme der Poker-Giganten klären.

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