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Australien: Betr vor Lizenzentzug?

Dem australischen Buchmacher Betr könnte aufgrund mehrfacher gesetzlicher Verstöße der Lizenzentzug drohen. Der Anbieter ist in jüngerer Vergangenheit wiederholt mit der zuständigen Glücksspielbehörde, der „Racing Commission in the Northern Territory“, aneinandergeraten. Erst in diesem Monat wurde der noch junge Sportwettenanbieter zu einem Bußgeld in Höhe von 55.000 Australischen Dollar (AUD) (umgerechnet circa 35.000 Euro) verdonnert.

Zwei Frauen sitzen in einem Büro vor einem Computer und arbeiten
Betr hat mit seiner Marketingstrategie gegen die Lizenzauflagen verstoßen. (©StartupStockPhotos /Pixabay.com )

Gesetzeswidrige Werbemaßnahmen

Werbung ist ein wichtiges Instrument auf dem Sportwettenmarkt. Aufmerksamkeit und Reichweite generieren alle Anbieter über Marketingstrategien, die jeweils unterschiedlich ausgerichtet sind. Als relativ neuer Marktakteur hat sich Betr für eine aggressive Herangehensweise entschieden und es mit impulsivem Direktmarketing probiert, um schnell in der Branche Fuß zu fassen.

Grundsätzlich ist an aggressiven Werbemaßnahmen nichts auszusetzen, allerdings hat Betr seine Marketingstrategie unter anderem auf Spieler ausgerichtet, die auf dem australischen Markt von jeglicher Form des Glücksspiels ausgeschlossen sind. Das verstößt sowohl gegen die gesetzlichen Bestimmungen als auch gegen die Lizenzauflagen.

Laut der „Racing Commission in the Northern Territory“ hat sich ein gesperrter Spieler im Oktober 2022 über die Werbestrategie des Sportwettenanbieters beschwert. Ein Kundenbetreuer von Betr hat ihn nach seiner Aussage direkt kontaktiert und ihn schon beinahe penetrant dazu ermutigt, ein neues Konto bei Betr zu eröffnen.

Nach einer kurzen Bearbeitungsdauer ist die australische Glücksspielaufsicht im Dezember 2022 auf den Buchmacher zugegangen und hat ihn mit den Vorwürfen konfrontiert. Die Verantwortlichen bei Betr räumten das Fehlverhalten ein und akzeptierten eine Geldstrafe in Höhe von 20.000 AUD.

Kein Einzelfall Der Sportwettenmarkt in Australien ist sehr umkämpft. Neue Anbieter lassen daher nichts unversucht, um Kunden für sich zu gewinnen. Einige Marktakteure schlagen jedoch über die Stränge und bewegen sich mit ihrer Kundenakquise auf illegalem Terrain. Betr ist entsprechend kein Einzelfall. So wurde auch der Betreiber „Amused Group“ von der australischen Glücksspielaufsicht gerügt. Dem Anbieter wird vorgeworfen, Marketing-Mails mit Bonusangeboten an über 700 gesperrte Spieler geschickt zu haben. Für diesen Lizenzverstoß wurde der Buchmacher mit einem Bußgeld in Höhe von 13.770 AUD belegt.

Betr leistet sich weitere Vergehen

Augenscheinlich hat die erste Geldstrafe bei Betr keinerlei Wirkung gezeigt. Wie die australische Glücksspielbehörde berichtet, ist der Anbieter seiner Marketingstrategie treu geblieben und hat weiterhin den direkten Kontakt mit den Spieler gesucht. Erst in diesem Monat leistete sich der Buchmacher einen erneuten Lizenzverstoß, der eine weitere und deutlich höhere Geldstrafe nach sich zog – 55.000 AUD.

Beim jüngsten Vergehen soll Betr verschiedene Werbeinhalte an Personen geschickt haben, ohne im Vorfeld eine Einwilligung einzuholen – doch damit nicht genug. Das Werbematerial wurde nicht nur an „unberührte“, sondern auch an gesperrte Spieler versandt.

Da die Inhalte zuweilen mit einer Teilnahmeaufforderung versehen waren und Betr zum wiederholten Mal mit verbotener Werbung auffällig wurde, entschied sich die Glücksspielaufsicht für die Maximalstrafe. Die Behörde ging jedoch noch einen Schritt weiter und machte unmissverständlich klar, dass sich der junge Buchmacher solch einen Fauxpas nicht nochmal leisten kann. Kommt es dennoch zu einem weiteren Vergehen, droht Betr der Lizenzentzug.

Gesetzeskonformes Vorgehen Die australische Glücksspielaufsicht stützt ihre Drohungen auf Abschnitt 80 (1) des hiesigen Glücksspielgesetzes und bewegt sich somit im gültigen Rechtsrahmen. Von einer leeren Drohung kann hier entsprechend nicht die Rede sein.

Werbung auf deutschem Sportwettenmarkt

Sportwetten sind global auf dem Vormarsch und setzen immer größere Summen um. Auch in Deutschland erlebt die Branche seit einigen Jahren Hochkonjunktur. Im zurückliegenden Jahr wurde ein Rekordumsatz von 9,4 Milliarden Euro gemeldet. Die Werbemaßnahmen der Anbieter spielen bei diesen gigantischen Summen eine zentrale Rolle.

Marketing und Werbung für Sportwetten werden hierzulande durch den Glücksspielstaatsvertrag (GlüStV) reguliert, dessen neuste Form am 01. Juli 2021 in Kraft getreten ist. Der noch junge Rechtsrahmen sieht einige Restriktionen vor, lässt jedoch auch relativ viel Spielraum zu. So ist etwa weiterhin Werbung im Epizentrum erlaubt – im Sport selbst.

Die vielen verschiedenen Buchmacher werben auf den Trikots der Sportvereine und auf den Banden in den Stadien. Auch während der Übertragung der Spiele darf für Sportwetten geworben werden. Live-Wetten wurden dagegen ein stückweit eingedämmt. Gleiches gilt für Werbebotschafter. Aktive Sportler und Funktionäre dürfen nicht für Sportwetten werben. Dadurch soll der Jugendschutz gestärkt und die Suchtgefahr transparenter dargestellt werden.

Kahn & Tipico Tipico ist auf dem deutschen Sportwettenmarkt unangefochtener Marktführer. Bekannt wurde der Buchmacher vor allem wegen seines früheren Markenbotschafters. Oliver Kahn repräsentierte für viele Jahre den Anbieter, musste allerdings aufgrund seiner Position als Vorstandsmitglied beim FC Bayern München seine Funktion als Werbeträger aufgeben.

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