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Football Index: Keine Entschädigung

Die britische Regierung wird ehemaligen Kunden des kollabierten Buchmachers „Football Index“ nicht entschädigen. Das gab der konservative Staatssekretär Nigel Huddleston offiziell bekannt. Britische Spieler, die durch den Zusammenbruch der US-Glücksspielplattform zuweilen hohe Summen verloren hatten, hofften bis zuletzt auf eine Entschädigung durch die eigene Regierung.

Fußballprofis während einer Partie.
Football Index ermöglichte es seinen Kunden, Aktien für reale Fußballer zu kaufen und je nach Leistung Dividenden zu erzielen. (©Prapoth Panchuea/Unsplash)

Keine öffentlichen Mittel für Opfer

In einer Sonderdebatte kam das britische Parlament zum Schluss, dass keine öffentlichen Mittel für die Entschädigung der ehemaligen Kunden des US-Buchmacher „Football Index“ genutzt werden. Viele Oppositionelle hatten darauf gepocht, dass die Betroffenen in Großbritannien durch den Fiskus aufgegangenen werden sollen. Nigel Huddleston setzte sich jedoch in der Debatte durch und sieht die Verantwortlichkeit nicht bei der Regierung.

Der konservative Staatssekretär erklärte in seiner Rede in der Londoner Westminster Hall, dass der Kollaps von „Football Index“ und die damit verbundenen finanziellen Schäden für viele Briten ein großer Skandal seien. Er sprach den Betroffenen großes Mitgefühl aus, bekräftigt jedoch, dass es Verfahren und Abläufe gebe, von denen die Regierung nicht abweichen könne.

Die Politik hält es entsprechend nicht für angemessen, die finanziellen Kollateralschäden durch öffentliche Gelder aufzufangen. Die Geprellten hätten wissentlich ihr Geld für Glücksspiel genutzt, was Verluste mit sich bringen würde. Zudem hätte die Glücksspielaufsicht keinerlei gesetzliche Befugnisse, entstandene Verluste durch den Zusammenbruch eines Glücksspielkonzerns zu decken.

Glücksspielaufsicht in der Kritik. Die Causa um „Football Index“ hat der britischen Aufsichtsbehörde UKGC viel öffentliche Kritik eingebracht. Da die Regulierungsinstanz für die Kontrolle des britischen Glücksspielmarktes verantwortlich ist und der US-Sportwettenplattform zu spät die Lizenz entzogen hat, wird ihr fehlerhaftes Verhalten vorgeworfen. Die UKGC ist dabei direkt Huddleston und seinem Ministerium für Digitales, Kultur, Medien und Sport unterstellt.

Sozialdemokratin macht sich für Opfer stark

Liz Twist, Sozialdemokratin und Anhängerin der Labour-Partei, machte sich als Initiatorin der Sonderdebatte für die Opfer stark und versuchte die Abgeordneten von einer Entschädigungsaufbringung zu überzeugen. Sie zeigte die finanziellen und mentalen Nöte der geprellten Ex-Kunden von „Football Index“ auf. Dafür führte sie konkrete Fallbeispiele an. Twist sieht ganz klar die Regierung in der Verantwortung, eine Lösung für die Betroffenen zu erarbeiten. Eine finanzielle Entschädigungsregulierung gehöre in ihren Augen dazu.

Die Politikerin versuchte während der Sonderdebatte nicht nur die anwesenden Abgeordneten von ihrem Anliegen zu überzeugen, sondern kritisierte die Regierung auch für ihre vielen Versäumnisse. Die existenzbedrohenden Finanzschäden, die der Kollaps von „Football Index“ für viele britische Kunden mit sich gebracht hat, seien nach ihrer Auffassung auf das zu späte Handeln der Finanzmarktaufsicht FCA und der UKGC zurückzuführen.

Insbesondere die Glücksspielaufsicht wurde von Twist in die Mangel genommen. Sie zitierte einen unabhängigen Untersuchungsbericht vom September 2021, der bei „Football Index“ schon frühzeitig Ungereimtheiten und skurrile Geschäftspraktiken festgestellt hatte.

Unterstützung für Twist. Viele Abgeordnete pflichteten Liz Twist bei und unterstützten sie in ihrem Anliegen. So erklärte etwa Ronnie Cowan von der Scottish National Party, dass „Football Index“ von der UKGC lizensiert wurde und damit offenkundig versagt hat. Die Glücksspielaufsicht sei dafür verantwortlich, dass die britischen Verbraucher ihr Geld verloren hätten. Eine Entschädigungsregulierung sei daher das Mindeste.

Football Index – die Revolution der Sportwetten

„Football Index“ galt beim Markteintritt als revolutionäre Sportwetten- und Glücksspielplattform. Die Betreiber boten eine Kombination aus klassischen Sportwetten und Aktienmarkt an. Kunden hatten die Möglichkeit, Anteile von realen Fußballspielern zu kaufen – wie auf einer Börse. Der Kurs und die Entwicklung der jeweiligen Aktie orientierten sich dabei an der Performance des jeweiligen Spielers. Zeigte dieser gute Leistungen auf dem Platz, stieg der Wert der Anteile. Bei schlechter Formkurve sank der Wert.

Durch Dividenden waren die Kunden in der Lage, über ihre Anteile Geld zu verdienen. Ausgeschüttet wurde das Kapital von „Football Index“ selbst. Die Dividenden waren jedoch das Hauptproblem der Plattform und sorgten in aller Regelmäßigkeit für Chaos auf dem digitalen Aktienmarkt. Die Betreiber änderten z.B. immer wieder die Regeln oder passten die Ausschüttung der Prämien in ihrem Interesse an. Dadurch fielen die Werte der Spieler zuweilen drastisch.

Der Preisverfall läutete den Untergang ein. Viele Aktien fanden keine Abnehmer mehr, so dass die Besitzer auf ihren virtuellen Anteilen sitzen bleiben. Der Markt implodierte in der Folge und es machte sich ein Schneeballsystem breit.

Hohe Verluste. Als „Football Index“ offiziell einen Insolvenzantrag stellte, versuchten die Nutzer panisch an ihr Geld zu kommen. Auszahlungen waren jedoch nur bedingt möglich, da der Handel auf der Plattform selbst gesperrt wurde. Dadurch entstand ein Schaden in Höhe von 105 Millionen Euro.

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