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Glücksspielwerbeverbot schadet Wirtschaft

In vielen Ländern Europas wurden Werbeverbote für Glücksspiel im Fernsehen ausgesprochen. Dieses jedoch schadet vielen Unternehmen – und auch Ländern. Darunter befinden sich beispielsweise britische Unternehmen wie der Pay-TV-Sender Sky oder auch Italien. Jüngste Veröffentlichungen belegen, dass die Umsatz- und Einnahmeverluste teils in dreistelliger Millionenhöhe liegen. Auch in Deutschland sieht sich der Fußball zunehmend politischem Druck ausgesetzt, und auch hier könnte es finanziellen Schaden geben.

Der ehemalige Real-Madrid-Spieler Fabio Coentrao am Ball im weißen Real-Trikot mit bwin-Sponsorenaufschrift.
Bwin zählt zu den größten Sportwettensponsoren im Fußball und unterstützt beispielsweise Real Madrid oder Manchester United. (©12019/Pixabay.com)

Sky meldet Umsatzeinbußen in Höhe von 18,2 Prozent

Wer hochklassigen Fußball im Fernsehen schauen möchte, wird am Pay-TV-Sender Sky kaum vorbeikommen. Denn in vielen europäischen Ländern besitzt der zur Comcast Corporation gehörende Sportsender die Lizenz für den erstklassigen nationalen Fußball, aber beispielsweise auch für die UEFA Champions League.

Für Sky rentieren sich die teuren Lizenzgebühren aber allemal, denn Werbeplätze lassen sich aufgrund der Beliebtheit des Fußballs in ganz Europa und der dadurch sehr hohen Einschaltquoten für hohe Summen verkaufen. Allein in Deutschland sitzen jährlich über 1 Mio. Menschen vor dem TV, um Spiele von Bayern München zu sehen, das Spiel des deutschen Rekordmeisters gegen den FC Liverpool in der letzten Champions-League-Saison sahen sogar stolze 2 Mio. Menschen – und das nur in Deutschland.

Dass solche Quoten natürlich besonders für Sportwettenanbieter lukrativ sind, dürfte klar sein. Im deutschen Sky-Fernsehen ist vor allem bei Bundesligaübertragungen daher auch ein Übermaß an Wettanbietern zu sehen, die ihre Angebote bewerben. Doch auch in anderen Ländern ist dies gang und gäbe. Allerdings ändert sich dies aktuell. Vor allem in Großbritannien leidet der Pay-TV-Sender unter starken Umsatzeinbußen, seitdem das britische Parlament ein Werbeverbot für Glücksspiel innerhalb von sportlichen TV-Veranstaltungen aussprach.

Doch auch in Deutschland könnte es nun bald Probleme für den Deutschen Fußball-Bund (DFB) geben. Dieser bekam nämlich bereits Anfang des Jahres Post von den Glücksspielaufsichten der deutschen Bundesländer. Hintergrund sind die Millionenverträge, die der DFB, aber auch Pay-TV-Sender wie eben Sky Deutschland und auch die Fußballvereine selbst mit Wettanbietern in den letzten Jahren abgeschlossen haben.

“Das sehen wir sehr problematisch, weil hier natürlich einem illegalen Glücksspiel das Deckmäntelchen der Legalität gegeben wird. Also Bayern München im Speziellen oder im Allgemeinen die Deutsche Fußball-Liga sind zwei herausragende Institutionen in Deutschland, viele Menschen sind entweder Mitglieder in dem Verein, sind Fans von diesem Verein.”Konrad Landgraf, Geschäftsführer der Landesstelle Glücksspielsucht in Bayern

Illegales Glücksspiel oder falsche Vorwürfe?

Laut den Glücksspielaufsichten sei das Problem bei deutschen Fußballvereinen der ersten oder zweiten Bundesliga aber nicht, dass Wettanbieter als Sponsoren der Vereine fungieren. Problematisch und vor allem rechtswidrig würde es aber, sobald die Sponsoren nicht nur legales Glücksspiel wie Sportwetten offerieren, sondern auch Casino- oder Automatenspiele, die in Deutschland bislang nicht erlaubt sind bzw. sich in einer rechtlichen Grauzone befinden – so zumindest die Meinung der Aufsichtsbehörden.

“Es soll den Fußballvereinen unsererseits kein absichtliches rechtswidriges Handeln vorgeworfen werden. Die Vereine, denen häufig nicht bewusst ist, dass sie durch ihre Werbemaßnahmen auch die illegalen Online-Casino-Angebote der Sportwettveranstalter bewerben, werden im Rahmen des Verfahrens über die vorliegenden Verstöße informiert und aufgefordert, diese abzustellen.”

Hierzulande sind Sportvereine und somit natürlich auch Fußballklubs, die offiziell mit Glücksspielunternehmen als Werbepartner bzw. Sponsoren zusammenarbeiten, dazu verpflichtet, eindeutig darauf hinzuweisen, dass sie lediglich für das legale Sportwettenangebot des Sponsors werben. Ferner ist es nicht gestattet, beispielsweise auf der vereinsinternen Internetseite Links zu platzieren, die zu den angeblich nicht gänzlich legalen Glücksspielangeboten des Werbepartners weiterleiten.

Kommen Vereine diesen gesetzlichen Vorgaben nicht nach, droht eine sogenannte Untersagungsverfügung. Diese hätte zur Folge, dass die entsprechenden Vereine ihre Werbeaktivität komplett und unmittelbar einstellen müssten. Dies wiederum würde bedeuten, dass die gesamte Sponsoringpartnerschaft beendet wäre. Horrende Geldeinnahmen würden somit logischerweise ebenso wegfallen.

Keine repräsentativen Studien

In Italien und auch Großbritannien ist Werbung für Sportwettenanbieter im Zuge von TV-Übertragungen mittlerweile vollständig verboten. Während einer Live-Übertragung sowie fünf Minuten vor und nach der Sendung darf in Großbritannien zum Beispiel keine Sportwettenwerbung ausgestrahlt werden. Ähnlich wie in Deutschland wird auch auf der europäischen Insel befürchtet, dass insbesondere Werbung für Live-Wetten das Risiko für unüberlegte und unverhältnismäßig hohe Einsätze steigere.

“Das hat eine ganz andere Spiel-Geschwindigkeit, wir nennen das Ereignis-Frequenz. Das kickt viel mehr. Entsprechend ist auch das Suchtpotenzial höher. Hinzu kommen die Gefahren des Internets. Sie können 24 Stunden sieben Tage die Woche ohne Schließzeiten online zocken, wann und wo immer sie ein internetfähige Smartphone haben können.”Tobias Hayer, Glücksspielexperte der Universität Bremen

Hierzulande erhalten Sportvereine jährlich circa 60 Mio. Euro aus Sponsoringpartnerschaften von Unternehmen aus der Glücksspielbranche. Statistische Belege oder gar repräsentative Studien, die jedoch belegen könnten, dass mit dem Werbeengagement von Glücksspielunternehmen auf dem deutschen Sportmarkt auch eine erhöhte Suchtgefahr für Glücksspiel einhergehe, fehlen bislang jedoch. Auch dies ist ein Grund, weswegen sich Glücksspielunternehmen bis dato gegen derlei unbelegte Behauptungen zur Wehr setzen.

Zudem sei der Vorwurf der Illegalität ohnehin nicht gerechtfertigt. Allgemein berufen sich viele Sportwettenanbieter, die auch Online-Casino-Spiele im Portfolio haben, auf die europäische Dienstleistungsfreiheit. Letztlich sollte aber auch dem deutschen Fiskus daran gelegen sein, ein Werbeverbot nicht zu einseitig zu betrachten. Andernfalls könnte Deutschland ein ähnliches Schicksal wie Italien drohen. Dort nämlich betragen die Steuerverluste nach dem Beginn des Werbeverbots für Glücksspiele beim Sport über 700 Mio. Euro.

“Tipico ist von der Legalität des Online-Casino-Angebots auf Basis der europarechtlichen Dienstleistungsfreiheit überzeugt und sieht sich durch jüngere verwaltungsgerichtliche Entscheide bestätigt.”

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