Mit dem Goldkurs haben Pokerspieler höchstwahrscheinlich nicht allzu viel zu tun – zumindest in der Regel, auch wenn bei manchem Pokerturnier durchaus goldene Trophäen auf fähige Spieler warten. Doch dass pures Gold als Turniergewinn festgelegt wird, ist eher selten der Fall. Dies dachte sich wohl auch das berühmte österreichische CardCasino in Wien. Dort kann ein Pokerspieler nämlich sprichwörtlich zum Goldjungen – oder -mädchen – werden, wenn er oder sie bis zum Jahr 2020 ausreichend Pokerstunden sammelt. Denn wer am meisten spielt, erhält vom Casino ein Kilogramm Gold. Trotz des lukrativen Gewinns stößt die Goldaktion aber auch auf Skepsis.
Gold im Wert von 35.000 Euro!
Der Wilde Westen ist vorbei, manche Dinge halten sich aber auch über die Jahrhunderte hinweg. Dies gilt zum Beispiel für das beliebte Kartenglücksspiel Poker, dass bekanntermaßen auch bei schießwütigen und trinkfreudigen Cowboys buchstäblich salon- oder besser gesagt: „saloonfähig“ war. Heutzutage ist Poker sicherlich so beliebt wie damals – und das in fast allen Teilen der Welt – auch in Österreich.
Dort startete erst jüngst wieder ein kreatives Pokerevent, welches von der europäischen CCC Gruppe in Wien veranstaltet wird. Die CCC Gruppe ist ein international tätiges Glücksspielunternehmen, das insbesondere im Bereich Poker aktiv ist. In diesem Jahr dürfen sich Pokerspieler in und um Wien herum sogar auf etwas ganz Besonderes freuen, das sicherlich auch in der Pionierzeit jede Menge Zulauf erfahren hätte.
Zwar sind die Pokerveranstaltungen heute etwas illustrer und werden natürlich auch in exklusiven Einrichtungen veranstaltet, doch zumindest eines dürften damalige und heutige Pokerspieler gemeinsam haben: die Lust auf den großen Gewinn! Und den wird es auf alle Fälle geben. Denn das Card Casino in Wien, der Veranstaltungsort des Pokerevents, wird den späteren glücklichen Pokerchampion mit Gold belohnen – und zwar im Wert von 35.000 Euro!
Alles nur ein Marketinggag?
Was auf den ersten Blick wie eine kreative und innovative Idee erscheinen mag, erfährt in der Pokerszene aber auch Kritik. Denn nicht alle sind davon überzeugt, dass der Gewinn am Ende des Events, das übrigens auf den Januar 2020 datiert ist, auch tatsächlich den Pokerchampion ausgeschüttet wird. Grund für diese Annahme ist die österreichische Gesetzgebung.
Denn in Österreich wird das Glücksspielgesetz ab dem 01. Januar 2020 auch für Poker gelten. Ab dem kommenden Jahr dürfen Pokerevents dann nur noch in Spielbanken veranstaltet werden. Private Pokersalons, zu denen auch das Card Casino zählt, sowie Online Casinos in Österreich sind danach nicht mehr berechtigt, offizielle Pokerturniere anzubieten – zumindest nicht, wenn diese nicht gemeinnützigen Zwecken dienen und Gewinne an Spieler ausschütten.
”Auszahlungen werden natürlich auch im Jänner 2020 möglich sein!“– Peter Zanoni, Betreiber des Montesinos und rund eines Dutzend weiterer Concord Card Casinos (CCC) in Österreich
Einige Pokerspieler wittern nun eine geplante Marketingaktion, die Pokerspieler am Ende mit leeren Händen dastehen lässt. Einige österreichische Pokerspieler haben sogar Anwälte eingeschaltet, um den Fall prüfen zu lassen. Seitens der CCC Gruppe ist man sich aber sicher, dass die neue Glücksspielgesetzgebung in Österreich kein Hindernis sei, denn die Veranstaltung habe bereits 2019 begonnen, lediglich die Ausschüttung des Gewinns erfolge ja erst im Januar 2020. Hintergrund dieser Farce ist im Grunde nur eine bürokratische Spitzfindigkeit. Denn bislang wurde Poker in Österreich gar nicht als Glücksspiel angesehen, fiel folglich auch nicht unter das Glücksspielgesetz. Ab 2020 ist dies anders und auch Poker gilt in Österreich ganz offiziell als Glücksspiel.
Online-Poker nicht betroffen
Anders als in vielen anderen europäischen Ländern schränkt das österreichische Glücksspielgesetz allerdings nur das private Pokerspiel in stationären Örtlichkeiten ein. Im Internet dürfen private Anbieter weiterhin Pokerevents organisieren und österreichische Spieler können ganz legal daran teilnehmen, auch wenn aktuell Meldungen erscheinen, die andere Pläne offenbaren.
Dass es allerdings überhaupt eine Einschränkung gibt, ist trotz der Umsetzung im kommenden Jahr bereits seit fünf Jahren beschlossene Sache. Auf Drängen des österreichischen Finanzministeriums wurde nämlich bereits 2015 eine Gesetzesnovelle angestoßen, die das österreichische Glücksspielgesetz modifizierte und seither auch Poker miteinschließt. Allerdings gewährte der Gesetzgeber eine Übergangsfrist von vier Jahren, die eben 2020 endgültig abläuft.
Den circa 400.000 österreichischen Pokerspielern dürfte dies allerdings gar nicht gefallen. Denn entfallen privat organisierte Pokerevents, bleiben nicht mehr viele Optionen für das Pokerspiel. Stand jetzt bliebe nämlich nur noch die Casino-Austria Gruppe als einziger konzessionierter Anbieter übrig.
”Wir arbeiten mit Hochdruck daran, dass dieses Gesetz so nicht umgesetzt wird. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass die Regierung so viele Arbeitsplätze vernichten will.“– Peter Zanoni, Betreiber des Montesinos und rund eines Dutzend weiterer Concord Card Casinos (CCC) in Österreich
Einen anderen Aspekt gibt es aber auch seitens der Wirtschaft zu bedenken. Denn allein in den Card Casinos in Österreich sind über 600 Menschen tätig, die sich nach Inkrafttreten des neuen Gesetzes dann wohl einen neuen Arbeitsplatz suchen müssten. Wie die österreichische Regierung dies allerdings verkaufen will, bleibt abzuwarten.
