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Australien: Lizenzentzug für Crown?

Die Skandale um Crown Resorts und Star Entertainment könnten den Lizenzentzug in Australien bedeuten. Beide Konzerne waren in Geldwäsche-Affären verwickelt und sind in den Fokus der Behörden gerückt. Einzelne Sanktionen wurden bereits ausgesprochen, dennoch zeigt sich die Öffentlichkeit in Down Under mit dem Strafmaß nicht zufrieden. Aus der Politik und der Bevölkerung werden Forderungen laut, den beiden Glücksspielunternehmen die Konzession permanent zu entziehen.

Mehrere Geldscheine hängen an einer Wäscheleine.
Sowohl Crown Resorts als auch die Star Entertainment Group waren in Geldwäsche-Affären verwickelt. (©stevepb/Pixabay)

Politiker fordert Konsequenzen

Im Sommer 2019 veröffentlichten die drei australischen Zeitungen „The Age“, „60 Minutes“ und „The Sydney Morning Herald“ ihre Rechercheergebnisse für potenzielle illegale Geschäftspraktiken auf dem australischen Glücksspielmarkt. Im Fokus stand Crown Resorts. Die Vorwürfe waren schwerwiegend.

Der Marktführer wurde beschuldigt, mithilfe einer illegalen Gruppierung namens „The Company“ wohlhabende und finanzstarke VIP-Kunden aus dem asiatischen Raum angeworben zu haben. Im Crown Casino in Melbourne hat die dubiose Vereinigung dann unbemerkt Geld gewaschen und eine Summe in Millionenhöhe am australischen Staat vorbeigeschleust.

Junket Operators. Viele Glücksspielresorts und -hotels werben ausländische Kunde über sogenannte „Junket Operators“ (Mittelsmänner) an. Die Praktik ist in Australien grundsätzlich erlaubt, allerdings handelte es sich bei „The Company“ um eine illegale Gruppierung, die das Crown Casino in Melbourne zum Zweck der Geldwäsche strukturiert unterwandert hat. So wurden die Bankkonten des Casinos und High-Roller-Räume zweckentfremdet. Zudem war auch das australische Konsulat, das für Einreisemodalitäten verantwortlich ist, in dem Skandal verwickelt.

Trotz zahlreicher Beweise, Indizien und Insiderinformationen kam Crown Resorts mit einem blauen Auge davon. So wurde der Glücksspielkonzern mit finanziellen Sanktionen belegt, musste jedoch keinerlei Einschnitte in den geschäftlichen Abläufen hinnehmen. Robert Gorden Stokes, Minister für Transport und Stadtplanung in New South Wales, zeigte sich erbost über das Strafmaß. Nach seiner Auffassung dürften die Verantwortlichen hinter dem Geldwäsche-Skandal nicht ohne rechtliche Konsequenzen davonkommen.

Unterstützung der Bevölkerung

Im Interview mit der Zeitung „The Strait Times“ erklärte Stokes, dass sich die australische Gesellschaft gemeinsam gegen die Casinobetreiber im Land stellen müsste. Spätestens jetzt sei der Zeitpunkt gekommen, die Machenschaften der Glücksspieleinrichtungen in Frage zu stellen. Die verursachten Schäden durch die Täuschung und Manipulation seien auf keine Weise zu entschuldigen. Die Politik müsse handeln und einen Entzug der Lizenz in Betracht ziehen.

Mit seinen Forderungen und seiner Kritik scheint Stokes nicht allein zu sein. Laut einer Umfrage der „Australian Financial Review“ pflichten vor allem die Menschen aus New South Wales dem hiesigen Minister für Transport und Stadtplanung bei. Rund 45 Prozent der Leser der Wirtschaftszeitung plädierten in der Umfrage für einen Lizenzentzug. Für einen kompletten Austausch der Vorstands- und Managementebene stimmten 41 Prozent der Leser. Die restlichen 14 Prozent hielten hingegen das aktuelle Strafmaß, bestehend aus Geldstrafen und Strafverfahren, für angemessen.

Aufsichtsbehörde in New South Wales. Sollte die australische Regierung dem öffentlichen Druck nachgeben und einen Lizenzentzug für Crown Resorts in die Wege leiten, fällt die gesamte Angelegenheit in den Zuständigkeitsbereich der Glücksspielaufsichtsbehörde in New South Wales. Die australische Glücksspielindustrie wird zwar von mehreren staatlichen Behörden reguliert, allerdings obliegt die Aufteilung den territorialen Gegebenheiten. Da Crown Resorts in New South Wales gelistet ist, symbolisiert die entsprechende Aufsicht im Rahmen eines potenziellen Lizenzentzugs das Zünglein an der Waage.

Star Entertainment in den Schlagzeilen

Die Kritik aus Politik und Bevölkerung richtet sich nicht nur gegen Crown Resorts. Der Marktführer ist seit nun mehr zwei Jahren regelmäßig in den Schlagzeilen der australischen Medien. Abseits der Übernahmegerüchte im Dezember 2021 basierte die mediale Präsenz meist auf dem Geldwäsche-Skandal. Mit Star Entertainment gesellte sich vor Kurzem ein weiterer prominenter Vertreter aus der Glücksspielindustrie dazu. Der Konzern ist in eine ähnlichen Geldwäsche-Affäre verwickelt und muss sich den Ermittlungen der Behörden stellen.

Australische Medien hatten zuletzt zahlreiche Informationen offengelegt und einen Einblick in die Sachlage gewährt. So berichtete „The Sydney Morning Herald“, dass derzeit die Anwälte von Star Entertainment mehrfach verhört werden. Im Mittelpunkt steht dabei Oliver White, der als Star-Anwalt in der Glücksspielindustrie gilt. Nach seiner Aussage spiele in der gesamte Affäre der VIP-Raum im Star Casino in Sydney eine zentrale Rolle. In diesem sei Geld in großem Stil gewaschen worden.

Junket verwickelt. Das Star Casino in Sydney wird im Auftrag von Star Entertainment vom chinesischen Junket „Sunset“ betrieben. Die Vereinigung hat im VIP-Raum „Salon 95“ Bargeld-Transaktion bewilligt und so die Geldeingänge und -ausgänge manipuliert.

Aktuell laufen die Ermittlungen der australischen Behörden auf Hochtouren und wurden zuletzt um zwei weitere Monate verlängert. Als Grund wurden die bisherigen Ermittlungsergebnisse angeführt. Diese hätten das wahre Ausmaß der Missstände bei Star Entertainment aufgedeckt.

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