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Gauselmann übernimmt Westspiel

Die Kartellbehörde hat den millionenschweren Verkauf von Westspiel an die Gauselmann-Gruppe genehmigt. Der Deal zwischen den beiden Glücksspielkonzernen wurde bereits im Juli im Rahmen eines Vergabeverfahrens unterzeichnet, allerdings stand noch die Beurteilung der Wirtschaftsprüfer aus, die nun ihr Einverständnis für die brancheninterne Übernahme gegeben haben. Westspiel war bis zuletzt in staatlicher Hand und unterlag der NRW-Landesregierung, die für den Verkauf des Unternehmens einen Erlös von 141,8 Millionen erhält.

Christian Lindner am Rednerpult im Bundestag.
Die Gauselmann-Gruppe überzeugte die Politik im Rahmen des Vergabeverfahrens mit ihrem Gesamtkonzept und konnte sich den Zuschlug für Westspiel sichern. (©kschneider2991/Pixabay)

Sechs Spielbanken betroffen

Durch die genehmigte Übernahme wechseln insgesamt vier ehemalige Westspiel-Spielbanken ihren Besitzer und gehören fortan offiziell zur Gauselmann-Gruppe. Konkret geht es dabei um die landesbasierten Casinos in Dortmund-Hohensyburg, Aachen, Bad Oeynhausen und Duisburg. Zusätzlich wird dem Glücksspielkonzern die Möglichkeit eingeräumt, zwei weitere Einrichtungen zu eröffnen. Ob Gauselmann dieses Recht wahrnimmt und an welchen Standorten die neuen Spielbanken eröffnen sollen, lässt das Unternehmen weiterhin offen.

In der offiziellen Pressemittelung zeigt sich Paul Gauselmann, Unternehmensgründer und Vorstandssprecher, angesichts der Genehmigung durch die Kartellbehörde höchst zufrieden und heißt die neue Belegschaft herzlich willkommen:

„Wir freuen uns darauf, die neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in unserem Unternehmen begrüßen zu können. Gemeinsam werden wir die Spielbanken in NRW noch erfolgreicher ausrichten.“Paul Gauselmann, Unternehmensgründer und Vorstandssprecher der Gauselmann-Gruppe, Offizielle Pressemitteilung der Gauselmann-Gruppe

Übernahme ab September 2021 rechtskräftigt

Der Deal zwischen Westspiel und Gauselmann wurde bereits von der Politik bestätigt. So gab Lutz Lienenkämper (CDU), Finanzminister von Nordrhein-Westfalen, gegenüber der Presse zu Protokoll, dass nach der Genehmigung des Kartellamts der Verkaufsvertrag zum 01. September 2021 unterzeichnet wurde. Entsprechend ist Übernahme seit diesem Monat rechtskräftig.

Eine Übereinkunft zwischen der Gauselmann-Gruppe und der NRW-Landesregierung wurde bereits vor knapp zwei Monaten erzielt. Der vorläufige Übernahmevertrag besteht seit dem 20. Juli. Zum damaligen Zeitpunkt hieß es, dass der notarielle Kaufvertrag erst vom Kartellamt durchgewunken werden muss. Auch wenn die Behörde für ihr Einverständnis mehrere Woche in Anspruch genommen hat, sei die Gauselmann-Gruppe in diesem Zeitraum nicht untätig gewesen und habe entsprechende Vorbereitungen in die Wege geleitet. Diesbezüglich erklärt David Schnabel, Geschäftsführer der Merkur-Spielbanken:

„Die Zeit zwischen der Unterzeichnung des Kaufvertrags und der finalen Freigabe durch die Kartellbehörden haben wir intensiv dazu genutzt, um die Integration der Spielbanken in die Unternehmensgruppe vorzubereiten. Neben den technischen und organisatorischen Aspekten lag der Fokus dabei insbesondere auf der persönlichen Vorstellung des Managements bei den Kolleginnen und Kollegen in den Spielbankstandorten sowie der Zentrale in Duisburg. Diesen Dialog werden wir in den kommenden Wochen weiter intensivieren und haben dazu Begrüßungsveranstaltungen für alle neuen Kolleginnen und Kollegen in unserem Schulungszentrum auf Schloss Benkhausen geplant.“David Schnabel, Geschäftsführer der Merkur-Spielbanken, Offizielle Pressemitteilung der Gauselmann-Gruppe

Kritische Stimmen aus der Politik

Die Politik hat in Form der NRW-Landesregierung zwar dem Verkauf des staatlich geführten Glücksspielkonzerns Westspiel zugestimmt, einheitliche Meinungen über die Sinnhaftigkeit des millionenschweren Deals gab es allerdings nicht. So kritisierten bereits im Juli einzelne Politiker aus der Opposition die regierende schwarz-gelbe Landesregierung dafür, die kontrollierte Situation rund um die vier Standorte aufzugeben und die Spielbanken in intransparente Gefilde der freien Wirtschaft zu überführen.

Der finanzpolitische Sprecher der SPD-Fraktion im Landtag warf der Regierung vor, die Übernahme von Westspiel bediene die Privatisierungsideologien der CDU und FDP und würde entsprechend politischem und nicht gesellschaftlichem Interesse unterliegen. Der gesamte Vergabeprozess schade nicht nur dem Spieler- und Jugendschutz, sondern habe auch einen negativen Einfluss auf die Beschäftigten des Unternehmens. Zusätzlich bezweifle der SPD-Sprecher, ob die vier Spielbanken überhaupt zu einem gerechten Marktpreis verkauft worden seien. Sei dies nicht der Fall, habe die Regierung öffentliches Eigentum ohne Not verschleudert.

Zudem habe Westspiel im Jahr 2019 seit etlicher Zeit erstmals wieder Gewinne erwirtschaften können. Entsprechend komme nach Ansicht vieler Oppositionspolitiker die Privatisierung der Spielbanken zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt.

Trotz der kritischen Gegenstimmen ließen sich CDU und FDP nicht von ihrer Entscheidung abbringen und eröffneten im Dezember 2020 ein offenes Bieterverfahren für interessierte Unternehmen aus der Glücksspielbranche. Zum damaligen Zeitpunkt schätzten Branchen- und Wirtschaftsexperten den Unternehmenswert von Westspiel auf 2,7 Milliarden Euro.

Weitere Einnahmen. Gleichwohl die vier Spielbanken in den Besitz der Gauselmann-Gruppe wechseln, erhalte das Land NRW nach offiziellen Angaben weiterhin die Einnahmen aus der Spielbankabgabe, den zusätzlichen Leistungen und der Gewinnabgabe. Als Grundlage für die Bemessung der Spielbankabgabe, die gesetzlich auf 30 Prozent beziffert wird, dienen die Bruttospielerträge.

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