besteonlinecasinos.co

Glücksspiel-Content: O2 sperrt Twitch

In der Slowakei sperrte O2 zeitweise die Streaming-Plattform Twitch aufgrund von unerlaubtem Glücksspiel-Content. Wie lokale Medien berichten, habe der Netzprovider im Rahmen eines Poker-Streams des Twitch-Users „The Dandis“ ein mutmaßliches Vergehen gegen die slowakische Glücksspielgesetzgebung geahndet. Mittlerweile sei die Zugangssperre wieder aufgehoben, dennoch wurde im Rahmen der Geschehnisse die nationale Glücksspielaufsicht URHH hinter dem Blackout vermutet.

Ein Mikrofon, ein Bildschirm und ein PC zum Gaming.
Gleichwohl in der Slowakei das Glücksspiel legal ist, werden aufgrund der strengen Vorschriften nur wenige Lizenzen an Unternehmen vergeben. (©ELLA DON/Unsplash)

Streamer gerät ins Visier der Glücksspielaufsicht

In der Slowakei ist das Online-Glücksspiel grundsätzlich erlaubt, dennoch wirken die Branche und ihre Vertreter im osteuropäischen Staat eher gehemmt. Das liegt vor allem an der Lizenzvergabe durch die nationale Glücksspielbehörde URHH, die staatliche Konzessionen an sehr hohe Anforderungen geknüpft hat. Vielen Unternehmen aus dem Glücksspielsektor gelingt es nicht, den geltenden Standards gerecht zu werden. Dadurch werden nur verhältnismäßig wenige Lizenzen vergeben, was im Umkehrschluss ein niedriges legales Spielangebot nach sich zieht.

Wie streng der slowakische Glücksspielmarkt reguliert ist und wie schnell ein Vergehen geahndet wird, zeigte zuletzt das Beispiel des Content-Creators „The Dandis“, der mit seinem Poker-Stream auf Twitch für eine temporäre Zugangssperre sorgte. Laut hiesigen Medienberichten würden slowakische Internetnutzer rund eine Woche lang keinen Zugriff auf die Streaming-Plattform gehabt haben. So wurde „The Dandis“ vorgeworfen, mit seinen Inhalten gegen das nationale Glücksspielgesetz verstoßen zu haben. Im Zuge dessen sei sein Twitch-Account von der URHH auf eine Schwarze Liste gesetzt worden, da illegales Glücksspiel vermutet wurde.

Von der tatsächlichen Zugangssperre seien jedoch nur Nutzer des Providers O2 betroffen gewesen. Da sich nach Angaben der slowakischen Medienlandschaft die nationale Glücksspielaufsicht lediglich auf die Schwarze Liste beschränkt und keine weiteren Maßnahmen ergriffen haben soll, sei die Sperre einzig und allein von O2 ausgegangen. Über andere Provider sei Twitch problemlos erreichbar gewesen.

Illegale Wetten der Grund? Warum genau die URHH illegales Glücksspiel vermutete und O2 im Zuge dessen eine Twitch-Zugangssperre verhängte, kann bis zum aktuellen Zeitpunkt nicht genau gesagt werden. Dennoch wird gemutmaßt, dass nicht allein der Poker-Content der ausschlaggebende Grund gewesen sein soll. Vielmehr habe „The Dandis“ neben seinem regulären Glücksspiel-Stream kostenpflichtige Wetten angeboten, die er über seinen Discord-Server abgewickelt haben soll. Diese Kombination soll entscheidend dafür gewesen sein, warum der Twitch-Account des Content-Creators als illegale Glücksspielseite eingestuft wurde.

O2 gibt Fehler zu

Auch wenn durch die slowakischen Medienberichte die Dauer von einer Woche kolportiert wurde, sperrte O2 nach eigenen Angaben Twitch nur für rund vier Tage. Gegenüber dem Nachrichtenportal zive.sk erklärte der Provider, dass das Vorgehen gegen „The Dandis“ und Twitch darauf begründet sei, gegen Webseiten vorzugehen, die gegen den geltenden Rechtsrahmen verstoßen. Die letztlich Entscheidung, Twitch mit einer Zugangssperre zu belegen, würden auf den Empfehlungen der slowakischen Glücksspielbehörde und des Finanzministeriums beruht haben.

Gleichwohl O2 nicht komplett allein für das Malheur verantwortlich gemacht werden kann, gab der Telekommunikationsdienstleister in einem offiziellen Statement seinen Fehler zu. Die Twitch-Sperre sei zu voreilig und nach den aktuellen Erkenntnissen fälschlich erfolgt. In gleiche Kerbe schlägt auch die slowakische Glücksspielaufsicht. Zwar befände sich der entsprechende Twitch-Account weiterhin auf der Schwarzen Liste, dennoch läge die Sperrung einer Webseite nicht im Ermessen der Behörde. Gleiches gelte auch für einen Provider. Lediglich ein Gericht verfüge über die Befugnisse, eine Homepage vom Netz zu nehmen.

Glücksspiel-Streams in Deutschland. Nicht nur in der Slowakei sorgen Streams mit Glücksspielinhalten für ein mediales und öffentliches Echo. Auch in Deutschland gerät Glücksspiel-Content immer wieder in Verruf. Vor allem durch die beiden Streamer „MontanaBlack“ und „Knossi“ wird das Thema in aller Regelmäßigkeit öffentlich diskutiert. Selbst gestandene Medienleute wie Jan Böhmermann hielten sich nicht mit Kritik zurück. Der Vorwurf: Die öffentliche Zuschaustellung von Glücksspiel würde Minderjährige zum Spielen verleiten und die potenziellen Gefahren verharmlosen.

Blackout wegen digitaler Infrastruktur

Die slowakische Glücksspielaufsicht betonte im Zuge der Ereignisse, dass man weiterhin nicht nachvollziehen könne, warum O2 den gesamten Twitch-Zugang sperrte und nicht ausschließlich den Zugriff auf den Account von „The Dandis“ verweigerte. Diesbezüglich gab der Provider zu Protokoll, dass es die digitale Infrastruktur nicht zulasse, nur einen Subthread einer Plattform zu sperren. Man sei entsprechend nicht in der Lage gewesen, eine einzelne Unterseite oder einen separaten Account zu sperren. Aus diesem Grund sei man gezwungen gewesen, Twitch komplett vom Netz zu nehmen.

Ausgang ungewiss. Auch wenn O2-Nutzer in der Slowakei wieder wie gewohnt auf Twitch zugreifen können, bleibt die Zukunft für „The Dandis“ ungewiss. Die URHH hat den Account bis dato nicht von der Schwarzen Liste entfernt.

zum Seitenanfang