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GVC-CEO wegen Bonuszahlungen erneut in der Kritik

Der CEO von GVC Holdings, Kenny Alexander, hat für das Jahr 2018 Bonuszahlungen in Höhe von 19,1 Millionen Pfund erhalten. Das ruft die Aktionäre auf den Plan, die mit Unverständnis auf die hohen Bonuszahlungen reagierten. Ohnehin stand der CEO bereits aufgrund des Verkaufs von großen Kontingenten seines GVC-Anteils im Vorfeld in der Kritik. Die Bonuszahlungen für das abgelaufene Geschäftsjahr gießen neues Öl ins Feuer.

Kenny Alexander, CEO von GVC Holdings, mit einem Stapel Pokerchips in der gehobenen Handfläche.
Die erneuten Bonuszahlungen können für Kenny Alexander weiteren Unmut bedeuten. (©Telegraph)

19,1 Millionen für ein Jahr

Das bekannte Online-Glücksspielunternehmen GVC Holdings hat vor Kurzem den Gehaltsbericht für 2018 veröffentlicht. So ist es nicht nur ein erfolgreiches Jahr für den Glücksspielkonzern, sondern auch für den CEO selbst. 19,1 Millionen Pfund schwerer (ca. 21,37 Millionen Euro) ist Kenny dank der Bonuszahlungen 2018. Nach der vier Milliarden schweren Übernahme des Buchmachers Ladbrokes hat der Konzern seine Bilanzen aufgrund des Erfolgs zwar etwas verbessert, dennoch sind die Aktionäre wütend. Kenny Alexander, der GVC seit 2007 leitet, erhielt 16,4 Millionen Pfund aus Aktienzuteilungen, die 2018 unverfallbar wurden, sowie 2,7 Millionen Pfund an Gehalt und Jahresbonus. Das Gesamtpaket ist für viele unverhältnismäßig groß.

Auch der Vorstandsvorsitzende mit Millionenbonus

Die Wut der Aktionäre zog ebenfalls der Vorstandsvorsitzende Lee Feldman auf sich. An ihn flossen Bonuszahlungen in Höhe von 8,5 Millionen Pfund (ca. 9,51 Millionen Euro), wovon der größte Teil ebenfalls in Unternehmensanteilen gewährt wurde. Die Zuteilung der Aktien wurde zum Zeitpunkt der Fusion von GVC mit dem Online-Glücksspielunternehmen bwin.party im Jahr 2015 gewährt. Seit dem bwin.party-Deal sind die Anteile an GVC um 49 Prozent gestiegen. Das könnte zwar ein beschwichtigendes Argument für die Aktionäre sein. Allerdings hat der Verkauf von GVC-Aktien die beiden Bosse bereits im März in ein schlechtes Licht gerückt.

Aktienverkäufe trotz „Unterbewertung“

Um die Bonusanteile des Konzerns in liquide Mittel zu verwandeln, verkauften der CEO und der Chairman große Teile ihrer Unternehmensanteile. Im März haben Alexander und Feldman GVC-Aktien im Wert von 13,7 Millionen Pfund (ca. 15,33 Millionen Euro) bzw. 6 Millionen Pfund (ca. 6,71 Millionen Euro) auf den Markt geworfen. In der Folge brach der Aktienkurs von GVC um mehr als ein Fünftel ein. Verstärkte Kritik ist zudem aufgekommen, weil Alexander die GVC-Aktie kurz zuvor noch als „deutlich unterbewertet“ bezeichnet hatte. Nach dem lauter werdenden Protest der Aktionäre hat sich Alexander dazu verpflichtet, keine weiteren Anteile zu verkaufen:

“Ich bin langfristig voll und ganz an GVC gebunden und demzufolge werde ich keine weiteren Anteile an GVC verkaufen, solange ich CEO bin.“

Aktionärsversammlung akzeptiert Vergütungsbericht trotzdem

Bereits im Vorjahr erhielten die Bosse von GVC Bonuszahlungen in Höhe von 67 Millionen Pfund (ca. 74,96 Millionen Euro). Aufgrund der Anteilsveräußerungen und der damit verbundenen gesunkenen Aktienkurse stand eine Rebellion der Aktionäre kurz bevor. Der Vergütungsbericht wurde jedoch mit 52 Prozent der Stimmen auf der Hauptversammlung dennoch akzeptiert. Luke Hildyard, neuer Direktor des Thinktanks „High Pay Centre“, sagte, es sei empörend, dass GVC weiterhin riesige Gehaltspakete vergeben habe, obwohl ein so großer Anteil an Investoren auf seiner Hauptversammlung die Lohnpolitik des Unternehmens nicht unterstützt hätten. Hildyard wies jedoch darauf hin, dass solche Abstimmungen nur beratenden Charakter haben, da die Anleger nur alle drei Jahre ein Recht auf eine Abstimmung über die Lohnpolitik der Gesellschaft haben.

“Das High Pay Centre ist ein unabhängiger Think Tank in London, der Forschung und Analysen zu Themen im Zusammenhang mit Top-Einkommen, Corporate Governance und Unternehmensleistung durchführt.“

Reduzierung des Gehalts soll beschwichtigen

Da Kenny Alexander immer mehr Gegenwind aus den Reihen der Aktionäre spürte, schloss er nicht nur einen weiteren Verkauf von Unternehmensanteilen aus. Vielmehr meldete er sich nach dem „Feedback“ der Investoren freiwillig, um sein Grundgehalt von 950.000 auf 800.000 Pfund zu reduzieren. Das reicht allerdings kaum aus, um die Gemüter zu beruhigen. Im Verhältnis zu den Gesamtzahlungen stellt die Reduzierung des Gehalts des CEOs nur eine geringfügig spürbare Änderung dar. GVC selbst lehnte es ab, sich zu den Bonuszahlungen zu äußern. Es folgte nur eine Pressemitteilung zu dem freiwilligen Gehaltsverzicht. Im Vergütungsbericht der GVC ist jedoch die Rede davon, dass die Vergütungszahlen für den CEO und den Vorstandsvorsitzenden „substantiell“ sind. Um jedoch für Ruhe unter den Investoren zu sorgen, müssten die Bonuszahlungen in den folgenden Jahren deutlich reduziert werden und die Unternehmenszahlen weiteren Auftrieb erleben. Eine Möglichkeit bietet der neu erschlossene US-Sportwettenmarkt. Nach der Aufhebung des bundesweiten Verbots von Sportwetten im letzten Jahr ging GVC ein 200-Millionen-Joint-Venture mit MGM ein. In Nevada wurde zuletzt eine vorläufige Betriebsgenehmigung durch die staatliche Regulierungsbehörde genehmigt, was den Startschuss für das Unterfangen darstellt.

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