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Indianer-Casinos vor Krisenzeiten

Aktuellen Berichten zufolge haben die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise auch nicht vor den amerikanischen Indianer-Casinos haltgemacht. Obwohl bereits staatliche Hilfen an zahlreiche amerikanische Stämme von Ureinwohnern geflossen sind, werden von Sprechern der Stämme weitere finanzielle Hilfen gefordert. Denn die bisherigen Gelder würden nicht ansatzweise ausreichen, um die wirtschaftlichen Einbußen im Zuge notwendiger Casino-Schließungen auszugleichen. Allerdings werden derzeit auch Stimmen laut, die eine Lösung von der finanziellen Abhängigkeit von den Casinos verlangen.

Steinerne Statue eines amerikanischen Ureinwohners.
Für die amerikanischen Ureinwohner ist das Glücksspiel im Casino ein elementares wirtschaftliches Standbein. (©Murati/Pixabay)

Indianer-Stämme in Amerika vor wirtschaftlicher Revolution?

Dass die USA in vielerlei Hinsicht unter den Folgen der Corona-Pandemie zu leiden haben, dürfte mittlerweile jedem bewusst sein, dies gilt natürlich auch in wirtschaftlicher Hinsicht. Sogar die schillernden Aushängeschilder des US-amerikanischen Glücksspiels, Las Vegas und Atlantic City, hatten und haben noch immer zu kämpfen. In der Glücksspielmetropole in New Jersey ist die Lage besonders verheerend.

Bislang nur sehr wenig zu hören war von dem dritten großen Mitspieler im US-amerikanischen Glücksspiel: den Indianer-Casinos. Hier ist die Situation sogar eine gänzlich andere, denn die zahlreichen Spielbanken der Ureinwohner-Stämme gelten seit langer Zeit als zentrales wirtschaftliches Standbein für ein gesamtes Volk. Bislang war auf die Umsatzzahlen der Indianer-Casinos stets Verlass.

Doch wie die Zeitung Vidalia Delta kürzlich berichtete, scheint das prosperierende Geschäft durch die corona-bedingten Schließungen vieler Casinos ein abruptes Ende gefunden zu haben. Die Lage sei sogar derart brisant, dass unter den Stämmen Unstimmigkeiten entstanden sind, weil viele Stammessprecher sich zukünftig von der finanziellen Abhängigkeit lösen wollen und nach Alternativen zum Glücksspiel suchen möchten.

Wie wichtig sind Casinos für amerikanische Ureinwohner? Nach äußerst langen Streitigkeiten zwischen den Stämmen amerikanischer Ureinwohner und der US-Regierung wurde Ende der Achtziger der sogenannte Indian Gaming Regulatory Act von beiden Seiten unterzeichnet. Seit Oktober 1988 ist es den Ureinwohnern Amerikas durch diesen Vertrag gestattet, innerhalb ihrer Länder, den Reservaten, eigenes Glücksspiel in Casinos anzubieten. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt betreibt fast die Hälfte aller Stämme ein eigenes oder sogar mehrere Casinos, konkret sind es 246 von insgesamt 573 Ureinwohner-Stämmen. Jährlich generieren diese über 30 Mio. US-Dollar.

Stammes-Sprecher fordern weitere staatliche Unterstützung

In den letzten Wochen hat sich insbesondere Gary Davis mehrfach öffentlich geäußert und eine breitere Aufstellung des wirtschaftlichen Portfolios der Stämme gefordert. Gary Davis ist geschäftsführender Leiter der Native American Financial Services Association (NAFSA) und einer der bekanntesten Vertreter amerikanischer Indianerstämme.

Davis hatte allerdings schon nach Modernisierungen und Ausweitung der Geschäftsbetriebe verlangt, noch bevor die Auswirkungen der Corona-Krise auch bei den Indianer-Casinos zu spüren waren. Nun sieht sich Davis anscheinend bestätigt und geht in die Offensive. Allerdings sind nicht alle Stammesführer seiner Meinung.

Einig ist man sich untereinander jedoch in anderer Hinsicht, nämlich in der Forderung nach weiteren finanziellen Hilfen von der US-amerikanischen Regierung. Im Zuge des CARE Act sind zwar schon stattliche Summen an die Indianer-Stämme geflossen, diese sollen aber bei weitem nicht ausreichen. Dieser Meinung sind Umfragen zufolge 97 Prozent aller indianischen Casino-Betreiber. Insgesamt wurden von der US-Regierung bis dato 8 Mrd. US-Dollar ausbezahlt.

“Diese Gelder werden Indianerstämmen im ganzen Land helfen, die Energie und die natürlichen Ressourcen der Stämme zu stärken, heilige und kulturell bedeutende Gegenstände zu schützen, Vertrauen in den Staat zu erhalten und die Gesundheitsversorgung der Indianer und Eingeborenen Alaskas weiter zu verbessern.”John Hoeven, Vorsitzender des Senate Committee on Indian Affairs, Pressemitteilung der NAFSA

Diese Summe sei allerdings zu gering und müsse aufgestockt werden. Ernie Stevens Jr., aktuell der Vorsitzende der National Indian Gaming Association, verlangt eine Summe von 25 Mrd. US-Dollar als zusätzliches COVID-19-Hilfspaket. Dieses sei zwingend notwendig, um nicht nur die Indianer-Casinos vor dem Existenzaus zu bewahren, sondern auch zur Finanzierung indianischer Infrastruktur. Ohne dieses Geld würde es nämlich nur schwer möglich sein, die medizinische Versorgung amerikanischer Ureinwohner weiterhin zu gewährleisten oder wichtige Verkehrsstrecken zu erhalten und auszubauen.

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