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Krisenjahr 2020: Spanien zieht Bilanz

Die Corona-Pandemie hat dem spanischen Glücksspielsektor im Jahr 2020 ordentlich zugesetzt. Das geht aus dem „Jahrbuch des Glücksspiels in Spanien 2021“ hervor, das jüngst vom Glücksspielverband „CeJuego“ veröffentlicht wurde. So hätte sich die Krise sowohl auf die Einnahmen als auch auf die Situation der Beschäftigten negativ ausgewirkt.

Zwei spanische Flaggen an Fahnenmasten.
Die spanische Glücksspielbranche hatte schwer mit den pandemischen Auswirkungen im vergangenen Jahr zu kämpfen. (©Ralph (Ravi) Kayden/Unsplash)

Einnahmerückgang um 33,2 Prozent

Covid-19 hat im Krisenjahr 2020 flächendeckend für Einschränkungen und Einbußen gesorgt – sowohl gesellschaftlich als auch wirtschaftlich. Zu den unzähligen Betroffenen gehörte auch ohne Frage die Glücksspielindustrie, die global unter den pandemischen Auswirkungen litt. In Spanien hat nun der Branchenverband „CeJuego“ im „Jahrbuch des Glücksspiels“ Bilanz gezogen und die schwerwiegenden Auswirkungen im vergangenen Jahr zu Papier gebracht.

Die Einnahmen der spanischen Glücksspielbranche seien 2020 im Vergleich zum Vorjahr um 33,2 Prozent eingebrochen. Von 10,2 Millionen Euro seien die Bruttoerträge auf 6,7 Millionen Euro geschrumpft.

Laut José Antonio Gómez Yáñez, Soziologe und verantwortlicher Analyst des Glücksspieljahrbuchs, habe die Pandemie insbesondere für Einnahmerückgänge im landesbasierten Sektor gesorgt. Die Einbußen bezifferte er auf 37 Prozent. Zwar hätte im Gegenzug das Online-Glücksspiel mit 13,7 Prozent zugelegt, die hohe Verlustmarge konnte das digitale Segment allerdings nicht verhindern.

Krise durch Shutdown. Während des Lockdowns in Spanien mussten alle landesbasierten Glücksspieleinrichtungen ihre Pforten schließen. Dadurch fiel das gesamte analoge Spielangebot weg. Die Spielenden waren gezwungen, in das Online-Glücksspiel auszuweichen, was wiederum enorme Einbußen im landesbasierten Sektor zur Konsequenz hatte. Zwischenzeitlich gab es im Land größere Protestaktionen gegen die restriktiven Beschlüsse der Politik. Die verursachten Schäden konnten jedoch nicht abgewendet werden.

Kollateralschäden auf Arbeitsmarkt

Die Einnahmerückgänge für die landesbasierten Spielbanken, Casinos und Co. seien laut Glücksspieljahrbuch nur die eine Seite der Medaille. Viel schwerwiegender und dramatischer sei im vergangenen Jahr die Situation der Beschäftigten gewesen. Die Lockdown-Phasen hätten rund 47.000 Angestellte direkt betroffen. Indirekt seien es nochmals 175.000 Arbeitsplätze, die sich mehrheitlich aus Gastronomie- und Hotelgewerbe zusammensetzen.

Da die einzelnen Glücksspieleinrichtungen während des Shutdowns geschlossen waren, seien die jeweiligen Betreiber und Unternehmen gezwungen gewesen, den überwiegenden Anteil der eigenen Belegschaft in die Kurzarbeit zu schicken. Lediglich die Angestellten, die für die mechanische Wartung und Verwaltung verantwortlich waren, hätten weiterhin in Vollzeit beschäftigt werden können.

Gleichwohl der Großteil der Belegschaften sich im vergangenen Jahr in Kurzarbeit befunden hätte, sei kein Gehalt von den jeweiligen Arbeitgebern entrichtet worden. Das spanische Gesetz sieht in solch einem Fall die Entrichtung des Arbeitslosengeldes vor. Entsprechend hätten die betroffenen Angestellten innerhalb des Zeitraums keinen Anspruch auf Urlaub oder auf einen Lohnzuschlag gehabt. Darüber hinaus gab es im vergangenen Jahr immer wieder Berichte, dass vereinzelte Betroffene monatelang keine Zahlung von der Regierung erhalten hätten.

Krise nicht überwunden. Augenscheinlich schien die globale Gemeinschaft das Coronavirus in diesem Jahr erfolgreich eingedämmt zu haben. Doch der Schein trügt. Steigende Infektionszahlen und die Omikron-Variante haben eine vierte Welle eingeläutet. Das macht es für die Glücksspielbranche in Spanien fast unmöglich, sich vom zurückliegenden Krisenjahr zu erholen. Noch immer seien laut Alejandro Landaluce, Generaldirektor von „CeJuego“, rund zehn Prozent der Spielhallen geschlossen oder hätten Probleme bei der Wiedereröffnung.

Pandemie-Auswirkungen in Deutschland

Das Krisenjahr 2020 hat auch die Glücksspielindustrie in Deutschland kalt erwischt. Ähnlich wie in Spanien mussten Casinos, Spielbanken und Co. in der Hochphase der Pandemie bundesweit schließen. Branchenverbände wie „Die Deutsche Automatenwirtschaft“ (DAW) warnten seiner Zeit die Politik davor, dass legale und regulierte Glücksspielangebot vollends zu schließen. Zu groß sei die Gefahr, dass Spielende in den Schwarzmarkt abwandern und damit der Kanalisierungsauftrag gefährdet wird.

Die Deutsche Automatenwirtschaft. Die DAW vertritt die Interessen der gesamten Glücksspielbranche gegenüber Medien, Politik und Verwaltung. Der Verband wurde 2013 gegründet und gilt als öffentliches Sprachrohr aller Branchenakteure.

Georg Stecker, DAW-Vorstandssprecher, appellierte im vergangenen Jahr mehrfach an Bund und Länder, die Corona-Maßnahmen flexibler zu gestalten und nicht pauschal zu formulieren. Durch die restriktive Gangart seien lizensierte Glücksspielanbieter und -unternehmen nicht nur in der Lage, der Kanalisierung gerecht zu werden, sondern auch Arbeitsplätze stünden auf dem Spiel.

Stecker sollte Recht behalten. In den Wintermonaten 2020 wurden viele Angestellte entlassen oder in die Kurzarbeit versetzt. Zeitgleich grassierte das illegale Glücksspiel in der Bundesrepublik. Die Polizei musste vielerorts während des Lockdowns mehrfach illegale Zusammenkünfte auflösen. Der Verstoß gegen das Infektionsschutzgesetz ging nicht selten einher mit verbotenen Glücksspielaktivitäten. Meist ereigneten sich derartige Vorfälle in geschlossen Gaststätten oder privaten Unterkünften.

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