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Kritik an Stellung des Glücksspiels

Dr. Daniel Henzgen, Vorstand bei der LÖWEN-Gruppe, kritisiert die negative Haltung gegenüber des Glücksspiels. Im Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (FAS) zeigt sich der Unternehmer sichtlich frustriert über die anhaltende Stigmatisierung der Branche. Der Ruf des Glücksspiels habe sich in den vergangenen Jahren weiter verschlechtert, was das LÖWEN-Vorstandmitglieds nicht nachvollziehen könne. Glücksspiel sei schon immer ein Teil der menschlichen Historie gewesen.

Eine Person unterschreibt mit einem Füller einen Vertrag.
Dr. Daniel Henzgen befürchtet, dass viele Maßnahmen des neuen Glücksspielstaatsvertrags ihre angedachte Wirkung verfehlen werden. (©StockSnap/Pixabay)

Soziale Diskriminierung

Die öffentliche Wahrnehmung war in den seltensten Fällen dem Glücksspiel wohlgesonnen. So jedenfalls betrachtet Dr. Daniel Henzgen die gesellschaftliche Stellung der Branche. Im Interview mit der FAS hat der Vorstand des Glücksspielunternehmens LÖWEN Entertainment nun zum Rundumschlag ausgeholt und die wachsenden Antipartie gegen seine Industrie stark kritisiert. Sein Unmut richtet sich sowohl gegen die Öffentlichkeit als auch gegen die politischen Entscheidungsträger. Letztere würden nach seiner Auffassung mit einigen Maßnahmen des neuen Glücksspielstaatsvertrags (GlüStV) völlig danebenliegen.

In erster Linie gehe es ihm jedoch um die zunehmende Stigmatisierung, die sozialer Diskriminierung gleichkomme. Gesellschaftlich sei es überhaupt nicht tolerierbar, dass Besucher von Spielhallen pauschal als Gescheiterte abgestempelt werden. Eine Spielhalle sei ein Ort der Gleichheit, an dem sich Menschen unabhängig ihres sozialen Standes oder anderer Merkmale frei und ohne Missgunst bewegen können. Entsprechend verstehe Henzgen nicht, warum Spielhallenbesucher und auch Akteure der Glücksspielindustrie zunehmend Opfer von Ressentiments werden.

LÖWEN Entertainment. Die LÖWEN-Gruppe wurde im Jahr 1949 gegründet und entwickelt, produziert und vertreibt Geldspielgeräte unter den beiden Multigamer-Marken NOVO und Crown. Über die Zeit hat das Unternehmen sein Produktportfolio und seine Dienstleistungen erweitert. Unter anderem bietet der Konzern Softwarelösungen für die Vernetzung von Spielgeräten und Zugriffskontrollsysteme in Spielhallen an.

Kritik an Restriktionen und Verboten

Dr. Daniel Henzgen ist kein Befürworter zu strenger Regulierungen und kompletter Verbote. Das machte der LÖWEN-Vorstand im Interview mit der FAS unmissverständlich deutlich. Gerade wenn es um sensible Themenfelder wie Glücksspiel oder auch Alkohol gehe, sei ein staatliches Verbot nicht zielführend – ganz im Gegenteil. Viel mehr würde ein unregulierter und gefährlicher Schwarzmarkt entstehen. Das habe nicht zuletzt die Prohibition in den Vereinigen Staaten gezeigt.

Die Menschen ließen sich von den staatlichen Restriktionen nicht davonabhalten, Alkohol zu konsumieren. Das beflügelte nicht nur den Schwarzmarkt, sondern läutete auch die Geburtsstunde der Mafia ein. Soweit sei man zwar in Deutschland noch nicht, dennoch würden die strengen Glücksspielregulierungen eine klare Tendenz aufzeigen. Viele Bereiche innerhalb der Branche seien nach Henzgens Auffassung bereits heute angemessen reguliert. Eine gesetzliche Nachjustierung sei kontraproduktiv. So sei unter anderem das Automatenspiel strikt geregelt. Der Verlust sei auf 60 Euro und der Gewinn auf 400 Euro pro Stunde begrenzt. Etwaige Pausenzeiten würden zudem einen Kontrollverlust verhindern. Jugendliche und gefährdete Spieler hätten gar überhaupt keinen Zugriff auf Glücksspielautomaten.

Kontrolle ist essenziell

Kein Thema wurde in den vergangenen Wochen und Monate so heißdiskutiert wie der neue Glücksspielstaatsvertrag, der ab dem 01. Juli 2021 die Branche komplett neu ausrichten wird. Allerdings stehen viele Akteur der neuen Gesetzgebung kritisch gegenüber – so auch Dr. Daniel Henzgen. Zwar begrüße er die geplante Sperrdatei, da sie suchtgefährdete Spieler schütze, allerdings ergebe das monatliche Einzahlungslimit von 1.000 Euro für das Online-Glücksspiel keinen Sinn. Der LÖWEN-Vorstand ist der Ansicht, dass pathologische Spieler komplett vom Glücksspiel ferngehalten werden müssten. Der andere Teil der Spielerschaft sei dagegen selbst in der Lage, ihr finanzielles Investment in das Glücksspiels zu regulieren.

Glücksspielstaatsvertrag. Die neue Glücksspielgesetzgebung wird mit gemischten Gefühlen aufgenommen, da sie auf einer Seite einen Liberalisierungs- und Legalisierungsprozess innerhalb der Branche einläutet, auf der anderen Seite aber viele Restriktionen und Einschränkungen mit sich bringt. Viele Akteure sehen zwar in Bereichen wie Spieler- und Jugendschutz eine Dringlichkeit, Maßnahmen wie Mindestabstände oder Einzahlungslimits würden jedoch die Zweckmäßigkeit verfehlen.

Disput-Gegenstand ist auch die Steuer von 5,3 Prozent, die auf die Einsätze aus dem Online-Glücksspiel addiert werden. Henzgen resümiert, dass daraus wesentlich niedrigeren Ausschüttungen für die Spieler entstehen, die das legale Spielangebot unattraktiver machen würde. Die Gefahr bestehe, dass viele Zocker aufgrund der höheren Gewinnmöglichkeiten auf illegale Online-Casinos ausweichen könnten. Selbst einige politische Entscheidungsträger würden die hohe Besteuerung als eine diskutable Maßnahme erachten.

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