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Mallorca: Kreditkartenverbot geplant

Auf Mallorca sollen künftig Touristen und Bewohner in Casinos nicht mehr mit Kreditkarte zahlen dürfen. Die Regierung der Balearen hat einen entsprechenden Gesetzesentwurf vorgestellt. Durch das Kreditkartenverbot für sämtliche terrestrische Glücksspielaktivitäten auf der Insel erhofft sich die Politik eine Eindämmung der Spielsucht sowie eine schnellere Rehabilitation gefährdeter Spielende. Noch ist der Gesetzesvorschlag nicht rechtskräftig, dennoch kann es sein, dass Urlauber und Bewohner bald Bargeld für Spielhallen, Casinos und Wettbüros benötigen.

Ein Mann zockt an einem Spielautomaten in einer Spielhalle.
Der Gesetzesentwurf sieht vor, dass das geplante Kreditkartenverbot für Casinos, Spielhallen und Wettbüros auch das Online-Glücksspiel umfasst. (©Carl Raw/Unsplash)

Spielsucht an Kreditkartenzahlung gekoppelt?

Das geplante Kreditkartenverbot für den Glücksspielsektor auf Mallorca basiert auf dem Vorstoß von Joana Aina Campomar. Die Abgeordnete des Parteibündnisses „Més per Mallorca“ ist der Auffassung, dass die einfache und schnelle Zahlung per Kreditkarte die Spielsucht beflügeln und viele Menschen in den finanziellen Ruin treiben würde. Zusätzlich verhindere diese Form der Zahlungsart eine Rehabilitation spielsüchtiger Menschen, da durch Kreditkarten ein schnellerer Rückfall möglich sei.

Nach Campomar sei es eindeutig, dass auffällige Spielende und spielsüchtige Menschen einem erhöhten Risiko ausgesetzt sind, ihre Spieleinsätze per Kreditkarte zu generieren. Es bestünde eine wesentlich geringere Hemmschwelle durch die digitale Zahlungsmethode. Zeitgleich verliere man deutlich schneller den Überblick der persönlichen Finanzen. Dieser Umstand erschwere es spielsüchtigen Menschen, sich von ihrer Sucht zu lösen.

Es läge nun an der Regierung, den betroffenen Spielenden unter die Arme zu greifen und ihnen per Gesetz bessere Chancen auf eine Rehabilitation einzuräumen. Nach Auffassung der Abgeordneten sei es entsprechend notwendig, die Zahlung per Kreditkarte für jedwedes Glücksspiel zu verbieten. Neben terrestrischen Angeboten der Casinos, Spielhallen und Wettbüros soll die Restriktion auch für das Glücksspiel im Internet gelten.

Faktisch belegt. Joana Aina Campomar stützt sich bei ihrem Kampf gegen Kreditkartenzahlungen im Glücksspielsektor auf die statistischen Erhebungen der „Dirección General de Ordenación del Juego“ (DGOJ). In ihrem Bericht aus dem vergangenen Jahr über die Verhaltensweisen der Online-Spielergemeinde zeigte die spanische Glücksspielbehörde auf, dass rund 73 Prozent der Spielenden im digitalen Glücksspiel auf Karten zurückgreifen, um Spieleinsätze einzuzahlen. Der Bericht differenziert jedoch nicht, ob es sich dabei um Kredit- oder Debitkarten handelt.

Mehrwertsteuer auf das Glücksspiel

Das Verbot der Kreditkartenzahlung für glücksspielerische Aktivitäten auf Mallorca ist nur ein Teil des Vorstoßes gegen die Glücksspielbranche. Campomar will noch einen Schritt weitergehen und plant noch stärkere Restriktionen, die nicht nur den Spielerschutz verstärken, sondern auch wirtschaftliches Gleichgewicht schaffen sollen. So wurde gefordert, künftig auf sämtliche Glücksspielprodukte die Mehrwertsteuer zu erheben.

Diesbezüglich hatte der Vorsitzende der Partei „Més per Mallorca“ bereits in der Vergangenheit ein Statement abgegeben. Nach seiner Auffassung gleiche es einem barbarischen Akt, dass die Mehrwertsteuer auf sämtliche Wirtschaftsprodukte angewandt wird, das Glücksspiel jedoch von dieser befreit ist.

Mit den jüngsten Vorstößen gegen das Glücksspiel und dem angepeilten Kreditkartenverbot verfolge die Partei laut Medienberichten das übergeordnete Ziel, die Ausbreitung der Spielhallen auf den Balearen und insbesondere auf Mallorca einzudämmen.

Mindestabstände. Wie lokale Medien zuletzt berichteten, sehe es die mallorquinische Regierung in ihren aktuellen Planungen vor, das Thema Mindestabstände für die Spielhallen in Palma neu auszuarbeiten. Ähnlich wie in Deutschland und anderen europäischen Staaten sollen künftig Spielhallen und Wettbüros zu Schulen einen Mindestabstand von 500 Metern einhalten. Diese Regelung soll auch für andere Einrichtungen gelten, in denen sich Jugendliche oder Kinder regelmäßig aufhalten.

Umsetzung für das Online-Glücksspiel

Das Kreditkartenverbot für glücksspielerische Aktivitäten soll nicht nur das terrestrische Glücksspiel, sondern auch das Online-Segment betreffen. So jedenfalls plant es „Més per Mallorca“. Wie die konkrete Umsetzung für digitale Casinos und glücksspielerische Plattformen im Internet aussehen soll, ließ die Partei bis dato offen.

Angesichts des überwältigenden Anteils der Spielenden, die im Netz auf ihre Kreditkarte für Zahlungen zurückgreifen, dürfte die Implementierung des Verbots eine heikle und zähe Angelegenheit werden. Im Gegensatz zum landesbasierten Spielangebot lassen sich die Handlungen der Spielenden nicht direkt zurückverfolgen. Dafür bietet das Internet einen zu hohen Anonymisierungsgrad, der in klassischen Spielhallen und Casinos komplett wegfällt. Darüber hinaus muss zunächst die nötige Infrastruktur geschaffen werden.

Glücksspielreform. Über die komplexe Situation des Online-Glücksspiels ist sich auch die spanische Regierung bewusst, die mithilfe der Regulierungsbehörde im vergangenen Juli ein Projekt ins Leben gerufen hat, das den digitalen Bereich der Branche reformieren soll. Im Fokus steht dabei eine sichere und transparente Glücksspielpolitik. Geplante Maßnahmen sind etwa Einzahlungslimits, Möglichkeiten des Selbstausschlusses, Aufklärung über Risiken, Mechanismen zur Erkennung von Risikoverhalten sowie umfangreiche Präventionsmöglichkeiten.

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