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Unzulässige Glücksspielwerbung in den Niederlanden

In den Niederlanden wurden die lizensierten Online-Glücksspielanbieter aufgrund unzulässiger Werbung abgemahnt. Das geht aus einem Bericht der Kansspelautoriteit (KSA) hervor. Die niederländische Glücksspielbehörde hatte sich über mehrere Monate die Werbe- und Marketingaktivitäten aller digitalen Lizenzinhaber angeschaut und ist zum Schluss gekommen, dass bei allen elf Anbietern erhebliche Mängel vorliegen. In der Konsequenz sind Abmahnungen ausgesprochen worden.

Die YouTube-Startseite im Großformat.
Unzulässige Werbeaktivitäten sollen auch auf YouTube stattgefunden haben. (©QUELLE/Unsplash)

Verstoß gegen Jugendschutz

Seit April 2021 gilt in den Niederlanden das Gesetz „Wet Kansspelen op Afstand“ (KOA), das den hiesigen Online-Glücksspielmarkt reguliert und kontrolliert. Lizenzinhaber, die seit Oktober 2021 mit ihrer offiziellen Konzession auf dem Markt operieren dürfen, müssen sich entsprechend an die Vorgaben des neuen Rechtsrahmens halten, der den Anbietern zwar viele Freiheiten gewährt, in einigen Bereichen jedoch mit harter Hand regiert – etwa beim Jugendschutz.

Exakt in diesem Bereich hätten sich laut KSA die aktuell elf Lizenzinhaber mehrere Fehltritte erlaubt. Die etwaigen Werbe- und Marketingaktivitäten seien über das Ziel hinausgeschossen und adressierten ganz eindeutig Minderjährige als potenzielle Zielgruppe. Da der Spieler- und Jugendschutz eine übergeordnete Rolle in der neuen Online-Glücksspielgesetzgebung einnehme, würden die entsprechenden Verstöße nicht toleriert. Die niederländische Glücksspielbehörde betonte in ihrem Bericht, dass es im Wiederholungsfall empfindliche Strafen geben werde.

Marktteilnehmer. Seit Februar 2022 zählt der niederländische Online-Glücksspielmarkt insgesamt elf lizensierte Anbieter, die rund 16 Webseiten auf sich vereinen. Neben mehreren niederländischen Casinos sind es mit „Play North Limited“, „Hillside Plc.“, „NSUS Malta Limited“, „LiveScore Malta Limited“, „JOI Gaming Limited“ und „International Malta PLC.“ ausschließlich Branchenvertreter aus Malta, die über eine staatliche Lizenz verfügen.

Werbepraktiken müssen geändert werden

Die KSA fordert in ihrem Bericht all ihre Lizenzinhaber dazu auf, ihre aktuellen Werbepraktiken zu überdenken und abzuändern. Die derzeitige Herangehensweise sei nicht tragbar und stelle eine potenzielle Gefahr für Kinder und minderjährige Jugendliche dar.

In drei Fällen hätte die niederländische Glücksspielbehörde gravierende Mängel festgestellt. So hätten die jeweiligen Anbieter ihre Werbung auf Kanälen geschaltet, die gezielt für ein minderjähriges Publikum bestimmt sind. Konkret handele es sich um die offizielle Donald-Duck-Webseite der Niederlande, die TV-Spieleshow „MarbleMania“ und den YouTube-Kanal „TeenTok“. Die KSA habe die entsprechenden Glücksspielanbieter umgehend aufgefordert, ihre Werbestrategie grundlegend zu verändern.

Glücksspielwerbung auf YouTube. YouTube hatte vor einiger Zeit seine Werberichtlinien neu aufgestellt, die auch die Glücksspielindustrie betreffen. So ist es auf der Videoplattform prinzipiell erlaubt, Anzeigen für Online-Glücksspiele zu schalten. Allerdings müssen dafür einige Dinge zusammenkommen. So muss der jeweilige Anbieter ein Zertifikat bei Google einholen und sich als seriöse Plattform ausweisen. Zudem passt sich YouTube den nationalen Gesetzen des Landes an, in denen die Werbung ausgestrahlt wird.

Bei sieben weiteren Lizenzinhabern habe die niederländische Glücksspielaufsicht ebenfalls die Werbepraktiken angeprangert und als nicht haltbar eingestuft. Allerdings seien die jeweiligen Vergehen nicht mit den drei Extremfällen zu vergleichen. Eine Konkretisierung der Verstöße nahm die KSA nicht vor. Der letzte Anbieter habe nur leicht den Gesetzesrahmen überschritten und musste entsprechend nur wenige Anpassungen vornehmen.

Verstöße wiederholen sich

Unzulässige Werbe- und Marketingpraktiken auf dem niederländischen Glücksspielmarkt seien laut offiziellen Angaben der KSA keine Seltenheit. Die Behörde habe in den vergangenen Monaten in aller Regelmäßigkeit seine Lizenzinhaber für ihre Werbemaßnahmen abgemahnt. Die Verstöße würden sich sowohl online als auch offline zutragen. Erst im Dezember 2021 sei ein Buchmacher abgestraft worden, da er Wettquoten als Link auf einer Nachrichtenplattform eingebettet hatte, die direkt auf die eigene Website geführt haben.

Bei Wiederholungsfällen belasse es die KSA nicht bei einer Abmahnung, sondern spreche empfindliche Geldstrafen aus. Ein Lizenzentzug habe es zwar noch nicht gegeben, als letzte Konsequenz sei dieser Schritt allerdings ebenfalls denkbar. Welches Ausmaß die ausgesprochene Strafe annimmt, hänge immer davon ab, an wen die Werbung adressiert ist. Bei Kindern und Jugendliche kenne das Gesetz keinen Spaß.

Renè Jansen, Vorsitzender der KSA, erklärt:

„Der Schutz von Risikogruppen wie Minderjährigen, jungen Erwachsenen und gefährdeten Spielern hat für die KSA oberste Priorität. Sie sind besonders anfällig für die Entwicklung einer Spielsucht und dürfen daher in keinen Kontakt mit Glücksspielwerbung kommen. Das Gesetz stellt hier hohe Anforderungen, die unbedingt eingehalten werden müssen. Lizenznehmer sind für ihre Werbeaktivitäten verantwortlich, selbst wenn diese ausgelagert wird.“René Jansen, Vorsitzender der KSA, Offizielle Pressemitteilung der KSA

Bereits vor der Legalisierung des Online-Glücksspiels hatte die KSA alle Hände voll zu tun und erteilte immer wieder Abmahnungen sowie Geldstrafen. Der neue Rechtsrahmen gibt der Glücksspielbehörde jedoch mehr Befugnisse, was einen größeren Handlungsspielraum ermöglicht. Gleichzeitig sind die Ansprüche für den Erhalt einer niederländischen Glücksspiellizenz enorm gestiegen. Viele namhafte Branchenvertreter wurden bereits vom Markt gedrängt. Es bleibt abzuwarten, ob es auch Anbieter ohne niederländische Lizenz geben wird, so wie es in Deutschland Online Casinos mit deutscher Lizenz ebenso wie Online Casino Anbieter mit EU-Lizenz gibt.

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