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Niederlande: Anbieter vor dem Aus

Glücksspielanbieter wie PokerStars, Unibet und bwin werden durch die Kansspelautoriteit (KSA) vom Markt gedrängt. Die niederländische Glücksspielbehörde hatte zuletzt eine Mitteilung veröffentlicht, in der es heißt, dass sie die jeweiligen Online-Glücksspielbetreiber aufgefordert hat, den hiesigen Markt bis zum 01. November 2021 zu verlassen. Da ab diesem Zeitpunkt die neue Gesetzgebung in der Niederlande in Kraft tritt und die einzelnen Anbieter über keine staatliche Konzession verfügen, würden sie als illegal eingestuft werden.

Die Flagge der Niederlande weht im Wind.
Der „Remote Gambling Act“ gleicht in vielen Bereichen dem deutschen Glücksspielstaatsvertrag und soll ab dem 01. November 2021 das Online-Glücksspiel in den Niederlanden legalisieren. (©MabelAmber/Pixabay)

Glücksspielbehörde leitet Marktverdrängung ein

Wie die KSA in ihrer Pressemitteilung bekannt gab, handele sie im Auftrag der niederländischen Regierung und verfolge mit der angepeilten Marktverdrängung der jeweiligen Online-Glücksspielbetreiber die Umsetzung des neuen Rechtsrahmens.

So seien Pokerstars, Unibet, bwin und andere Anbieter, die zum aktuellen Zeitpunkt keine niederländische Glücksspiellizenz aufweisen können, dazu aufgefordert worden, ab dem 01. Oktober 2021 keine neuen Kunden mehr zu akzeptieren. Ähnliches ist bereits vor Jahren in der Schweiz passiert. Dadurch werde die erste Phase des Marktausschlusses eingeleitet. Sollten PokerStars und Co. sich den Anweisungen der Glücksspielbehörde widersetzen, würden die betroffenen Anbieter mit empfindlichen Geldstrafen rechnen müssen.

Auftrag von der Regierung. Die restriktiven Forderungen der KSA würden nach eigenen Angaben der Behörde auf Sander Dekker zurückgehen. Der niederländische Minister für Rechtsschutz sei direkt an der Ausarbeitung der neuen Glücksspielgesetzgebung beteiligt gewesen und verfolge mit der Ausbootung nicht-lizensierter Anbieter das Ziel, den niederländischen Glücksspielmarkt sicher und transparent zu gestalten. Gerade im Online-Segment seien diese Tugenden essenziell für die Spielergemeinde.

Der niederländische Minister für Rechtsschutz habe die Regulierungsbehörde mit der Autorität ausgestattet, Anbieter im Falle einer Fristüberschreitung mit Bußgeldern zu belegen. Die KSA bezifferte nach eigenen Angaben die maximale Höhe der Bußgeldstrafe auf 600.000 Euro. Glücksspielkonzerne, die mehr als 15 Millionen Euro pro Jahr umsetzen, müssten gar vier Prozent ihrer erwirtschafteten Erträge abgeben.

Baldige Rückkehr denkbar?

Die harsche Vorgehensweise der niederländischen Regierung und Glücksspielbehörde wird viele Glücksspielanbieter aus dem Markt drängen. Selbst seriöse und etablierte Branchenakteure wie PokerStars müssen sich spätestens am 01. November 2021 aus der Niederlande zurückziehen. Das schließt jedoch eine baldige Rückkehr nicht aus.

Das Online-Pokerportal muss sich in solch einem Szenario um eine niederländische Konzession bemühen. Allerdings sieht der „Remote Gambling Act“ als neue Gesetzgebung vor, dass wiederkehrende Konzerne sechs Monate warten müssen, bevor sie sich um eine staatliche Lizenz bemühen können. Da das Lizensierungsverfahren in der Regel mehrere Monate in Anspruch nimmt, könnte PokerStars frühstens Ende 2022 wieder seine Geschäfte in der Niederlande aufnehmen.

Bewerbungen um Lizenzen. Die KSA teilte zuletzt mit, dass Glücksspielanbietern seit dem 01. April die Möglichkeit eingeräumt wird, sich offiziell um eine niederländische Lizenz zu bemühen. Nach Angaben der Behörde hätten bereits 28 Unternehmen aus der Branche eine Bewerbung eingereicht und die Antragsgebühr von rund 48.000 Euro bezahlt. Insgesamt rechne die KSA mit insgesamt 35 Bewerbungen. Das offizielle Genehmigungsverfahren soll dann ab Oktober 2021 beginnen.

Großzügige Liberalisierung

Ähnlich wie in Deutschland verfolgt die Niederlande eine liberale Modernisierung des hiesigen Glücksspielmarktes. In der Bundesrepublik gilt seit dem 01. Juli 2021 der neue Glücksspielstaatsvertrag (GlüStV), der das Online-Glücksspiel hierzulande in strukturierter Art und Weise legalisiert hat. Den gleichen Weg wird die Niederlande ab dem 01. November 2021 beschreiten. Grundvoraussetzung für die jeweiligen Online-Glücksspielbetreiber ist jedoch in beiden Ländern eine staatliche Konzession.

Die Liberalisierung des Online-Glücksspiels fällt in den Niederlanden deutlich großzügiger aus als in der Bundesrepublik. So wird es keine Vielfaltseinschränkungen auf Casinospiele und Sportwetten geben. Online-Casinos in den Niederlanden ist es gestattet, Spielautomaten, Jackpot Slots und alle üblichen Tischspiele als digitale Anwendung anzubieten. Selbst die beliebten progressiven Jackpots werden durch den „Remote Gambling Act“ nicht beeinträchtigt.

Wettanbieter und Buchmacher dürfen online alle Sportarten anbieten. Restriktionen wie etwa das Verbot von Live-Wetten gibt es nicht. Online-Sportwettenanbietern können nach wie vor mit festen Quoten, Pool-Wetten-Wettbörsen und Spread-Wetten hantieren. Selbst Wetten auf virtuelle Sportarten, Fantasy Sports und E-Sports werden nicht vom Markt verbannt.

Attraktivität hat Priorität. Die niederländische Regierung will durch die großzügige Liberalisierung des Online-Glücksspielmarktes eine möglichst attraktive Spielevielfalt anbieten können. Nur so sei es langfristig möglich, eine Abwanderung der Spielergemeinde auf den Schwarzmarkt zu verhindern. Entsprechend solle das Angebot stets an die Vorlieben der Spielenden angepasst werden. Da es zum jetzigen Zeitpunkt nicht vorhersehbar sei, wie sich der Glücksspielmarkt in den nächsten Jahren entwickeln wird, müsse ein Höchstmaß an Flexibilität gewahrt werden.

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